Winterberg-Totallokal : Großes Potential für Sommertourismus
winterberg-totallokal : Das Jahr 2015 war gut. So lautete die Bilanz der Ferienwelt Winterberg über den Umsatz im Tourismus im vergangenen Jahr. Bevor das statistische Landesamt die Zahlen präsentiert, hat Cheftouristiker Michael Beckmann die Daten für die Presse parat. Die Zahl der Übernachtungen in Winterberg sei leicht gestiegen im Vergleich zum Vorjahr : Von Januar bis Dezember 2014 zählten die Touristiker 1.014.124 Übernachtungen, 2015 übernachteten 1.042.000 Urlauber in Winterberg. Hier gab es somit ein leichtes Plus. Besonders im Monat Februar brummte das Tourismusgeschäft in Winterberg : „Der vergangene Februar war hier ein Rausch“, so Beckmann. In diesem Monat gab es rund 152.000 Übernachtungsgäste in Winterberg. Auch 2015 kamen hier die meisten Gäste nach Winterberg. Die Bob-Weltmeisterschaft im März hingegen brachte jedoch keinen Aufschwung für die Hotellerie : In diesem Monat ging die Zahl der Übernachtungen der Gäste zurück, verglichen mit dem Jahr 2014.
In Winterberg gebe es den krankenkassenfinanzierten Gesundheitstourismus so gut wie nicht, sagte Beckmann. „Wir leben von den Erträgen des Erholungstourismus“, erläuterte Beckmann. Durchschnittlich würden die Urlauber 3,4 Tage in der Ferienwelt Winterberg verbringen. Der Trend ginge in Richtung Kurzurlaub, deshalb müsse man zukünftig den Umsatz pro Urlaubstag steigern, skizzierte Beckmann die Zukunftsstrategie.
Ein wichtiges Standbeim im Tourismus stelle auch mittlerweile der Sommertourismus dar : In den Monaten Mai bis Oktober kamen 2015 ein wenig mehr Gäste nach Winterberg als im Jahr 2014, rund 500.000 Übernachtungen zählten die Touristiker in den Monaten von Mai bis Oktober 2015. „Das Thema Sommer funktioniert gut in Winterberg“, resümierte Beckmann, „Mit dem Bikeparc und dem Trailparc entwickeln wir in Winterberg mehr Strahlkraft“, so der Tourismuschef. Überhaupt böte der Ausbau des Sommertourismus zukünftig noch mehr Einkommenschancen für die Einheimischen. Die Touristiker haben sich bei den Gästen aus Köln, Essen, Hannover und aus den Niederlanden umgehört. Die Ferienwelt Winterberg hat eine Marktstudie durchführen lassen. Das Ergebnis : viele Niederländer kennen zwar Winterberg im Winter, nicht aber im Sommer. Hier könnten die Winterberger noch mehr Geld erwirtschaften.
Wie buchten die Gäste ihren Urlaub im Jahr 2015 fragte die Ferienwelt Winterberg. Das Buchungsverhalten der Gäste habe sich deutlich gewandelt. In der Touristinformation hätte 5462 Gäste ihren Urlaub gebucht mit einem Umsatz von 1,2 Millionen Euro. Sehr wichtig sei mittlerweile das „e‑booking“. Dabei sei mittlerweile eine verwirrend große Vielfalt an Buchungsmaschinen auf dem Markt. Das Ziel des Marketings müsse es sein, „die Marke Winterberg in die Köpfe der Gäste zu transportieren“, damit dann entsprechende „Klicks“ im Netz erfolgen würden, erklärte Beckmann. Immer wichtiger sei auch eine attraktive Internetseite und der Kontakt mit den Kunden über „Social Media“. Damit könne man schneller den Gästen kund tun, wann der Schnee für das Skifahren bereitet sei. Das dürfte langfristig positive Effekte für den Tourismus haben.
Zukünftig würden Stadtverwaltung und Touristiker auf den Ausbau des Gesundheitstourismus setzten : „von diesem Wachstumsmarkt wollen wir auch ein Stück vom Kuchen abbekommen“, sagte Bürgermeister Eickler am Schluss des Pressegespräches. Vom Erfolg des Tourismus in Winterberg würden zwei Drittel der Arbeitsplätze abhängen. Und die gute Ertragslage hier hätte auch positive Effekte auf andere Dienstleister und das Handwerk. Objekteinrichter Jürgen Bröker sieht das genauso : Rund die Hälfte seines Umsatzes würde er in der Hotelerie machen. Über Arbeiten in den Winterberger Zweitwohnungen und den Bau des Schneewittchenhauses käme er auch an Aufträge in der ganzen Republik. Sein Fazit : „Ohne Tourismus läuft hier nichts in Winterberg.“