Erster Nachhaltigkeits-Stammtisch stößt auf große Resonanz / Ziel ist die Entwicklung neuer Projekte
Winterberg. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird oft verwendet, in der Ferienregion Winterberg und Hallenberg wird Nachhaltigkeit ganz konkret gelebt. Winterberg ist nicht nur die erste Stadt in Nordrhein-Westfalen, die offiziell das Zertifikat „Nachhaltige Tourismus-Destination“ Anfang des Jahres erhalten hat, die Winterberg Touristik und Wirtschaft (WTW) möchte dieses Thema auch in Zukunft fest verankern und etablieren. Ein wesentliches Instrument dafür soll der Nachhaltigkeits-Stammtisch sein. Die Première dieses Stammtisches war jetzt nicht nur sehr gut besucht, auch inhaltlich wurden erste konkrete Ideen entwickelt und bereits laufende Projekte vorgestellt.
„Wir möchten mit diesem Stammtisch-Format, zu dem immer alle Interessierten eingeladen sind, das Thema Nachhaltigkeit kontinuierlich für die Ferienregion weiterentwickeln. Wir wollen die Betriebe und Einheimischen dafür sensibilisieren, Projekte gemeinsam zu entwickeln und zukünftig auch die Skigebiete sowie weitere Betriebe einbinden“, sagt Paula Gernholt. Die Projektmanagerin der WTW zeigte sich nach dem ersten Stammtisch mit der Resonanz sehr zufrieden. „Die Betriebe haben bereits tolle Anregungen sowie Einblicke in ihre individuellen Nachhaltigkeits-Projekte gegeben“, so Michael Beckmann. Winterbergs Tourismusdirektor freute sich zudem darüber, dass auch Bürgerinnen und Bürger engagiert an dem ersten Stammtisch teilgenommen und wertvolle Ideen wie das „Urban Gardening“ eingebracht haben. Zudem sei darauf hingewiesen worden, dass die Streuobstwiese im Aktiv- und Vitalpark zum Selberpflücken genutzt werden könne. „Von diesen konkreten Ideen und Hinweisen seitens der Betriebe und Einheimischen können letztlich nicht nur die Teilnehmer profitieren. Es kommt der gesamten Ferienregion zugute“, so Beckmann weiter.
Skigebiete und heimische Betriebe einbinden
Auch die Betriebe selbst setzen bereits viele Projekte konkret um. So werden zum Beispiel im Hotel „De Brabander“ nur noch Strohhalme aus Maisstärke eingesetzt. Zudem wird der im Hotel anfallende Biomüll gesammelt und in Energie umgewandelt. Darüber hinaus werden in vielen heimischen Unternehmen wie dem Landgasthof Gilsbach oder „Tischlein deck Dich“ und weiteren Betrieben gezielt regionale und saisonale Produkte verwendet. Auch der Verzicht auf Plastiktüten ist in Winterberg ein wichtiger Beitrag für einen nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz.
Im Edeka können sich Kunden zum Beispiel den Aufschnitt sogar in der eigenen Dose mit nach Hause nehmen. „Diese Beispiele zeigen, dass neben dem privaten Engagement der Bürgerinnen und Bürger auch viele Betriebe die Bedeutung dieses Themas erkannt haben und nachhaltiges Handeln Schritt für Schritt vorbildlich umsetzen. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagen Paula Gernholt und Michael Beckmann. Sie freuten sich zudem darüber, dass beim Stammtisch mit dem Winterberger Karl-Josef Metzmacher ein Mann auf die Notwendigkeit des Klimaschutzes aufmerksam machte, der schon mehrere Nordpol-Expeditionen unternommen hat.
Die Winterberg Touristik und Wirtschaft setzt nach der Zertifizierung im Januar weiter selbst konsequent auf das Thema Nachhaltigkeit. So steht zum Beispiel bei der Organisation und Ausrichtung eigener Events das Thema immer auf der Agenda. Bei künftigen Projekten möchte die WTW auch den Naturpark Rothaarsteig und die Krombacher Brauerei mit ins Boot holen. Dazu passte, dass ein Vertreter der Brauerei im Rahmen des Nachhaltigkeits-Stammtisches unter anderem die verschiedenen Natur- und Atemschutzprogramme sowie die Crowdfunding-Modelle der Brauerei vorstellte. „Die Krombacher Brauerei ist im Bereich Nachhaltigkeit sehr gut aufgestellt und integriert das Thema in alle Arbeitsfelder. Diese Erfahrungen können wir wunderbar für unsere Ferienregion nutzen und in konkrete Projekte umsetzen“, betont Paula Gernholt.
Micro-Events geplant / Stammtisch soll etabliert werden
Darüber hinaus gibt es künftig so genannte Micro-Events wie eine Baumpflanz-Aktion unter der Überschrift „Zukunftswald/Familienwald“. Diesbezüglich erfolgt noch eine Abstimmung mit dem städtischen Forstbetrieb sowie der Krombacher Brauerei. „Bei allen Micro-Events“, so Paula Gernholt, „achten wir bewusst darauf, sie so attraktiv und kreativ zu gestalten, um möglichst viel Zuspruch zu erhalten“. Wie das genau aussehen wird, verrät sie noch nicht. Dafür verrät aber Michael Beckmann ein inzwischen offenes Geheimnis : „Nachhaltigkeit wird im Tourismus immer wichtiger. Potentielle Gäste schauen genau hin, in welche Region sie fahren und wie sich diese Region auch in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz aufgestellt hat. Da sind wir auf einem guten Weg dank engagierter Mitstreiter unter anderem beim Stammtisch.“
„Nach dieser erfolgreichen Première werden wir natürlich auch zukünftig diesen Stammtisch in regelmäßigen Abständen anbieten und laden schon jetzt alle Interessierten dazu ein“, so Paula Gernholt. Bei Rückfragen steht sie gerne unter paula.gernholt@winterberg.de oder unter 02981 925039 zur Verfügung.
Quelle : Ralf Hermann, Text Zeit