Wald ist Leben

Winterberg-Totallokal : Stichwort der Woche von Norbert Schnellen

win­ter­berg-total­lo­kal : Der Okto­ber hat schon sei­nen Zenit über­schrit­ten und die Natur bie­tet uns der­zeit wie­der das tol­le Erleb­nis bun­ter Herbstwälder.

Dabei bemer­ken wir auch schon bald den mod­ri­gen Geruch nas­sen Herbst­laubs, der uns wie immer auf den nahen­den Win­ter vor­be­rei­tet. Es dau­ert nicht mehr lan­ge und unse­re Laub­bäu­me ste­hen völ­lig kahl in der Land­schaft. Ein­zig die Nadel­bäu­me in unse­ren Wäl­dern behal­ten ihr sat­tes Grün und geben uns damit Hoff­nung auf das nächs­te Früh­jahr. Gera­de der Wech­sel der Jah­res­zei­ten ist auch für uns Men­schen, in einer ziem­lich natur­fer­nen Tech­nik­ge­sell­schaft, am bes­ten an unse­ren Wäl­dern zu erken­nen. Der Wald war in unse­rer Regi­on über vie­le Jahr­hun­der­te eine der wich­tigs­ten Lebens­grund­la­gen unse­rer Vor­fah­ren. Er hat das Den­ken und Han­deln viel stär­ker beein­flusst als alle ande­ren äuße­ren Ein­drü­cke. Am Wald erkennt man näm­lich nicht nur den Rhyth­mus der Jah­res­zei­ten, er ist viel­mehr auch ein Sinn­bild für das Wach­sen und Ver­ge­hen, im Leben der Bäu­me genau wie in unse­rem eige­nen Leben.

Seit der Mit­te des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts hat der Wald für die Mehr­zahl der Men­schen als wirt­schaft­li­che Lebens­grund­la­ge aus­ge­dient. Bes­ten­falls dient er noch als Brenn­holz­lie­fe­rant oder als schö­ne Kulis­se für Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten. Kaum jemand macht sich noch ernst­haft Gedan­ken dar­über, dass unse­re Wäl­der auch heu­te noch unse­re Lebens­grund­la­ge sind, weil sie für das öko­lo­gi­sche Gleich­ge­wicht sor­gen, ohne dem unse­re Umwelt schon jetzt kom­plett zer­stört wäre.

Ein ver­nünf­ti­ges Leben wäre ohne ihn, auch in unse­ren Brei­ten, kaum noch mög­lich. Wenn man sich die immense Ver­schmut­zung unse­rer Luft mit Fein­staub­par­ti­keln anschaut, kann einem so schon angst und ban­ge wer­den. Ohne die Fil­ter­leis­tung des Wal­des wür­den die­se Par­ti­kel unge­stört in unse­re Lun­gen ein­drin­gen und ein Mehr­fa­ches an Todes­op­fern for­dern, wie es heu­te schon ohne­hin der Fall ist. Ohne die vie­len Baum­wur­zeln der Wäl­der wür­de der Grund­was­ser­spie­gel absin­ken und die Trink­was­ser­vor­rä­te wür­den, gera­de bei zuneh­men­den Tro­cken­pe­ri­oden, bald auch hier­zu­lan­de knapp werden.

Um sei­ne vol­le Schutz­wir­kung zu ent­fal­ten braucht der Wald den Men­schen. Eine ver­nünf­ti­ge Bewirt­schaf­tung dient nach­hal­tig dem Erhalt der Wäl­der. Wenn man den Wald sich selbst über­las­sen wür­de, ent­stün­den lang­fris­tig gese­hen kei­ne tol­len Urwäl­der, son­dern gera­de in unse­rer Regi­on, über­wie­gend kar­ge Hei­de­flä­chen. Eine maß­vol­le Holz­nut­zung dient nicht nur dem Erhalt des Wal­des, son­dern lie­fert uns auch zugleich einen der öko­lo­gisch sinn­volls­ten Roh­stof­fe über­haupt. Ob als Bau­ma­te­ri­al, in Form von lang­le­bi­gen Mas­siv­mö­beln oder auch als Brenn­ma­te­ri­al, Holz ist, im Gegen­satz zu Kunst­stoff, Stahl oder Beton, der ein­zi­ge CO2 – neu­tra­le Werkstoff.

Es ist daher mal wie­der an der Zeit uns dar­an zu erin­nern, was der Wald wirk­lich ist : Die Grund­la­ge unse­res Lebens.

Ihr Nor­bert Schnellen

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