Winterberg-Totallokal : Medebach feiert 25jährige Städtepartnerschaft
winterberg-totallokal : Die Städte Medebach und Locminé verbindet weitaus mehr als eine Partnerschaft. Dies war auf der Jubiläumsfeier im Kolpinghaus am 07.08.2017 deutlich zu spüren. Trotz des langen Schützenwochenendes, dessen Besuch für unsere Freunde aus dem kleinen Städtchen in der Bretagne längst zur Tradition gehört, feierten die Franzosen gemeinsam mit ihren sauerländischen Gastgebern munter und fröhlich ihr ganz besonderes Bündnis. Vor über 40 Jahren entstanden bereits die ersten Freundschaften – aus einem eher zufällig in Medebach stattgefundenen Austausch heraus,
der sich ungeplant in einzigartiger Weise weiterentwickelt hat, bis am 07.06.1992 schließlich die Städtepartnerschaft per Verbrüderungseid beurkundet wurde. (Die ganze Entstehungsgeschichte ist auf der Internetseite der Stadt Medebach nachzulesen).
Nachdem das Sauerländer Blechbläser-Quintett Brassination gegen 19:00Uhr den Abend im gut gefüllten und dem Anlass entsprechend geschmückten Kolpingsaal musikalisch eröffnet hat, begrüßt Bürgermeister Thomas Grosche alle Gäste. Mit dabei der Bürgermeister von Locminé Herr Grégoire Super, der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Raymond Laudrin, die Ehrenbürgermeister Heinrich Nolte und Günter Langen und der Ehrenpräsident der Vereinigung der deutsch-franz. Gesellschaften Gereon Fritz. In seiner Rede, die Herr Grosche als Zeichen seiner tiefen Verbundenheit zu Locminé sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch hält, dankt er neben den Bürgerinnen und Bürgern, welche diese Freundschaft aus tiefstem Herzen leben auch den Männern und Frauen, welche damals die ersten Kontakte zwischen den Städten knüpften : Denise Moizan, Hervé Cario, Georg Nottelmann (U) und Bernhard Arens. Insbesondere und stellvertretend für viele andere Namen geht der Dank an die Verantwortlichen der Partnerschaft in Medebach Heinrich Nolte sowie Günter Langen, und nicht zuletzt an diejenigen, die über Jahre im Partnerschaftskomitee aktiv waren sowie allen Helfern.
Locminé und Medebach – Zwei Orte in Europa, die im Kleinen für das ganz Große stehen. Die Bürgermeister betonen in ihren Reden die Wichtigkeit des Friedens und des Zusammenhalts in Europa, gerade in der heutigen Zeit. Als besonders wichtig erachten sie dabei die Schüleraustausche. „Unsere Kinder sind die Europäer von heute und morgen“ sagt Grégoire Super. Und : „Wir haben die Verpflichtung, sie das Europa erleben, kennen und lieben zu lassen, das unsere Vorfahren aufgebaut haben.“ Herr Laudrin ergänzt in seinem Grußwort nach einem Rückblick in die nachkriegszeitliche Geschichte der Länder noch, dass die Tiefe ihrer Beziehungen das Heitere keineswegs ausschließt. „Ja, wir lieben die schöne Sauerländer Landschaft, das Bier und das Schützenfest. Ja, und ihr liebt das blaue Meer, unsere Crêpes und die bretonischen Feste.“ So der Präsident des Partnerschaftskomitees. Und doch : Was Medebach und Locminé seit nunmehr über 40 Jahren gelingt, ist noch lange kein Garant für die Ewigkeit : „nichts ist je ganz erworben, alles muss stets neu errungen werden“ meint Gereon Fritz und appelliert, bald eine Vernetzung aller Partnerstädte in NRW anzugehen.
Als Zeichen der partnerschaftlichen Zusammengehörigkeit präsentiert Thomas Grosche ein in der Mitte durchtrennter Baumstamm, dessen gleiche Hälften jeweils den Stadtnamen tragen. Eine Hälfte soll in Locminé stehen, die andere in Medebach. Im Gegenzug überreicht Grégoire Super eine Uhr und zwei metallene zusammengeschweißte Federn. Klangvoll gelungen umrahmt, durch Brassinations den Abend begleitende Musikeinlagen, unterzeichnen die Stadtoberhäupter mit Partnerschaftskomitee und Ehrenbürgermeistern in ehrwürdiger Atmosphäre die Erneuerung des Partnerschaftseides.
Nach dem feierlichen Akt und gemeinsamen Abendessen blieb beim anschließenden gemütlichen Zusammensein noch genug Zeit zum Austausch vieler spannender und lustiger Anekdoten aus den letzten Jahrzehnten. Ein Hoch auf die Freundschaft ! Vive Medebach et Locminé !
BU.: Von links : Günter Langen, Raymond Laudrin, Hervé Cario, Heinrich Nolte
Vorne : Thomas Grosche und Grégoire Super
Quelle : Andrea Gnann