AOK warnt vor Insektenstichen – Besonders gefährlich sind Wespen / Bienenstiche im Mund- und Rachenraum – Bei anaphylaktischen Schock sofort Notruf absetzen!

Insektenstiche:  1.091 ambulante Behandlungen im Hochsauerlandkreis in 2023 – bei anaphylaktischen Schock sofort Notruf absetzen

Hoch­sauer­land­kreis: Mücken, Wes­pen und ande­re Insek­ten lau­ern jetzt über­all. Die Sti­che der ‚Pla­ge­geis­ter‘ kön­nen nicht nur schmerz­haft, son­dern auch gefähr­lich sein. Nach einer aktu­el­len Aus­wer­tung der AOK Nord­West muss­ten allein im ver­gan­ge­nen Jahr 1.091 AOK-Ver­si­cher­te im Hoch­sauer­land­kreis wegen Insek­ten­sti­chen ambu­lant behan­delt wer­den. „Insek­ten­sti­che sind für die meis­ten Men­schen harm­los. Gefähr­lich wird es jedoch, wenn der Kör­per all­er­gi­sche Reak­tio­nen zeigt“, warnt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schnei­der. Reagiert der Gesto­che­ne mit einem ana­phy­lak­ti­schen Schock, soll­te unter der Num­mer 112 schnellst­mög­lich der Not­arzt ver­stän­digt wer­den. Über­trie­ben ist das kei­nes­falls: Allein in Deutsch­land ster­ben jähr­lich durch­schnitt­lich 20 Men­schen an einer ana­phy­lak­ti­schen Reak­ti­on auf­grund einer Insek­ten­gift-All­er­gie. Es wird von einer deut­lich höhe­ren Dun­kel­zif­fer aus­ge­gan­gen, weil die Ursa­che Insek­ten­stich nicht immer erkannt wird.

Quad­deln, Schwel­lun­gen und Juckreiz

Jeder Mensch wird hin und wie­der von einem Insekt gesto­chen – gera­de im Som­mer, wenn Mücken, Brem­sen, Wes­pen und Bie­nen zuwei­len in Scha­ren unter­wegs sind. Meist ist ein Stich harm­los: Er schmerzt even­tu­ell ein wenig, die Ein­stich­stel­le rötet sich und juckt. Es bil­den sich klei­ne Quad­deln und Schwel­lun­gen. Anstatt zu krat­zen, hilft vor allem küh­len. Man­che set­zen auf Haus­mit­tel wie eine Quark­pa­ckung oder das Ein­rei­ben mit einer Zwie­bel. Bei star­ken Sym­pto­men hilft ein Anti­hist­ami­ni­kum oder eine cor­ti­son­hal­ti­ge Sal­be aus der Apotheke.

Vor­sicht bei Infektionen

Gefähr­lich kann ein Insek­ten­stich wer­den, wenn etwa durch Krat­zen, Bak­te­ri­en in tie­fe­re Schich­ten gelan­gen. Dann droht eine mas­si­ve Umge­bungs­in­fek­ti­on. Die­se muss im Ein­zel­fall sogar mit einem Anti­bio­ti­kum behan­delt wer­den. Auf jeden Fall gilt: Wenn eine zuneh­men­de und lang­an­hal­ten­de gerö­te­te Schwel­lung auf­tritt, soll­te ein Arzt auf­ge­sucht werden.

All­er­gi­sche Reak­tio­nen auf Insektenstiche

Spä­tes­tens nach ein paar Tagen ist der Stich in der Regel wie­der ver­ges­sen. Nicht so bei Men­schen mit einer Insek­ten­gift­all­er­gie. Hier wehrt sich das Immun­sys­tem gegen bestimm­te Eiweiß­be­stand­tei­le des jewei­li­gen Gifts. Für Betrof­fe­ne kann die­se all­er­gi­sche Reak­ti­on gefähr­lich wer­den und zu einem ana­phy­lak­ti­schen Schock füh­ren. In den meis­ten Fäl­len sind es die Sti­che von Bie­nen oder Wes­pen, die eine all­er­gi­sche Reak­ti­on her­vor­ru­fen, wobei ein Bie­nen­stich häu­fi­ger zu schwe­ren Sym­pto­men führt als ein Wes­pen­stich. Ört­li­che Sofort­re­ak­tio­nen wie kreis­för­mi­ge Schwel­lun­gen, Rötun­gen und star­ker Juck­reiz brei­ten sich in der Regel inner­halb von Sekun­den aus. Bei all­er­gi­schen Sys­tem­re­ak­tio­nen kön­nen Schweiß­aus­brü­che, Schwin­del, Übel­keit und Herz­ra­sen auf­tre­ten. Gefähr­lich wird es, wenn Kreis­lauf­re­ak­tio­nen, asth­ma­ti­sche Beschwer­den und Schwel­lun­gen in den obe­ren Atem­we­gen mit star­ker Luft­not und Bewusst­lo­sig­keit hin­zu­kom­men. Dann ist ein ana­phy­lak­ti­scher Schock ein Not­fall, der not­fall­ärzt­li­che Ver­sor­gung erfor­dert. Eine Insek­ten­gift­all­er­gie kann im Extrem­fall zu einem Atem- und Herz-Kreis­lauf-Still­stand führen.

Sti­che im Mundraum

Beson­ders gefähr­lich sind Wes­pen- aber auch Bie­nen­sti­che im Mund- und Rachen­raum. In einem sol­chen Fall soll­te umge­hend ein Arzt auf­ge­sucht wer­den. Wenn mög­lich, sofort inner­lich und äußer­lich küh­len: Dazu eig­nen sich kal­te Umschlä­ge oder ein Kühl­beu­tel mit Eis­wür­feln, der in ein Hand­tuch ein­ge­wi­ckelt ist. Bei einem Stich im Mund­raum hilft Eis­wür­fel lut­schen, um eine Schwel­lung zu ver­hin­dern. Beson­ders vor­sich­tig müs­sen Men­schen mit einer Insek­ten­gift­all­er­gie sein. Für sie kann der Stich einer Wes­pe sogar lebens­ge­fähr­lich sein. All­er­gi­ker soll­ten sich von ihrem Arzt bera­ten las­sen und stets ein Not­fall-Set bei sich tra­gen, das wirk­sa­me Medi­ka­men­te ent­hält. Im Ernst­fall soll­te der Not­arzt geru­fen werden.

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Quel­le: Jörg Lewe, Spe­zia­list Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK Nord­West. Die Gesund­heits­kas­se.

Bild: Sti­che von Bie­nen und Wes­pen kön­nen bei Men­schen mit einer Insek­ten­gift­all­er­gie einen ana­phy­lak­ti­schen Schock aus­lö­sen, der mit Kreis­lauf­re­ak­tio­nen, asth­ma­ti­sche Beschwer­den und Schwel­lun­gen in den obe­ren Atem­we­gen mit star­ker Luft­not und sogar Bewusst­lo­sig­keit ein­her­ge­hen kann.

Foto: AOK/​Colourbox/​hfr.

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