Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach besucht Apotheke – Gespräche über Reformpläne

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach besucht Apotheke – Gespräche über Reformpläne

Ber­lin: Hoher Besuch in der Son­nen-Apo­the­ke in der bran­den­bur­gi­schen Klein­stadt Tel­tow: Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Prof. Karl Lau­ter­bach traf sich am heu­ti­gen Diens­tag zu einem per­sön­li­chen Gespräch mit Apo­the­ken­in­ha­ber Mike Bey­er, der auch Gabrie­le Regi­na Over­wi­ening, Prä­si­den­tin der ABDA – Bun­des­ver­ei­ni­gung Deut­scher Apo­the­ker­ver­bän­de ein­ge­la­den hat­te. Im Fokus des Gesprächs stan­den die von Lau­ter­bach geplan­te Apo­the­ken­re­form und die wirt­schaft­li­che Situa­ti­on der Apo­the­ken. “Ich habe dem Minis­ter ver­deut­licht, dass mei­ne Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten kei­ne gefähr­li­che Struk­tur­re­form brau­chen, son­dern eine sta­bi­le Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung durch die Apo­the­ke vor Ort.

Auch das jüngs­te Skon­to-Urteil des Bun­des­ge­richts­hofs stellt eine ganz aku­te, zusätz­li­che Gefahr für mei­nen Betrieb dar, auf die der Minis­ter nicht ange­mes­sen reagiert. Es kann nicht sein, dass mein Apo­the­ken­be­trieb auf Groß­han­delss­kon­ti ange­wie­sen ist, um zu über­le­ben. Eigent­lich müss­te der Minis­ter dafür sor­gen, dass die Apo­the­ken auch ohne Skon­ti wirt­schaft­lich betrie­ben wer­den kön­nen. In Zei­ten von gra­vie­ren­den Lie­fer­eng­päs­sen sind Expe­ri­men­te ohne jeg­li­che Daten­grund­la­ge, wie die von Hr. Lau­ter­bach vor­ge­leg­te Reform, grob fahr­läs­sig. Das sind Feld­ver­su­che zu Las­ten unse­rer Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten”, sag­te Bey­er nach dem Besuch des Ministers.

ABDA-Prä­si­den­tin Over­wi­ening sprach mit SPD-Poli­ti­ker Lau­ter­bach erneut über die Gefah­ren der geplan­ten Apo­the­ken­re­form. “Wir stim­men mit dem Minis­ter wei­ter­hin nicht über­ein! Ich habe Hr. Lau­ter­bach erneut vor den Aus­wir­kun­gen sei­ner Reform­ideen auf die Ver­sor­gung gewarnt. Für die Men­schen unver­zicht­ba­re Struk­tu­ren wür­den irrepa­ra­bel zer­stört, wenn der Minis­ter aus voll­ver­sor­gen­den Apo­the­ken Schein­apo­the­ken macht, in denen die Men­schen zahl­rei­che Leis­tun­gen nicht mehr erhal­ten. Auf Apo­the­ke­rin­nen und Apo­the­ker in der Apo­the­ke zu ver­zich­ten sowie die Aus­stat­tun­gen und Öff­nungs­zei­ten der Apo­the­ken ein­zu­schrän­ken – das ist ein gro­ßer ver­brau­cher­po­li­ti­scher Scha­den, der Leis­tungs­kür­zun­gen und Qua­li­täts­ein­bu­ßen bei den Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten nach sich zieht.

In der Kon­se­quenz sind auch zehn­tau­sen­de Arbeits­plät­ze von Apo­the­ke­rin­nen und Apo­the­kern in Apo­the­ken gefähr­det. Wir war­nen ein­dring­lich vor einer gra­vie­ren­den Ver­schlech­te­rung beim Pati­en­ten­schutz und in der Arz­nei­mit­tel­the­ra­pie­si­cher­heit. Leis­tun­gen wie die Abga­be von Betäu­bungs­mit­teln, Medi­ka­ti­ons­ana­ly­sen, Rezep­tu­ren oder Imp­fun­gen dür­fen nur von Apo­the­ke­rin­nen und Apo­the­kern erbracht wer­den. Und den ange­stell­ten Apo­the­ke­rin­nen und Apo­the­kern, die nach der Reform ihre Kün­di­gung erhal­ten, sen­det Herr. Lau­ter­bach das Signal: Ihr wer­det nicht mehr gebraucht!”

Minis­ter Lau­ter­bach ist bereits der zwei­te pro­mi­nen­te Poli­ti­ker, der die Apo­the­ke in Tel­tow besucht. Im März war Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) in sei­ner Funk­ti­on als direkt gewähl­ter Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter im bran­den­bur­gi­schen Wahl­kreis 061 in die Apo­the­ke gekom­men und hat­te sich u.a. über das Apo­the­ken­ho­no­rar und das E‑Rezept informiert.

Mehr Infor­ma­tio­nen auf www​.abda​.de

______________________

Quel­le: ABDA Bun­desvgg. Dt. Apothekerverbände
Ori­gi­nal-Con­tent von: ABDA Bun­desvgg. Dt. Apo­the­ker­ver­bän­de, über­mit­telt durch news aktuell
Foto­credits: ABDA Bundesvgg.

 

Print Friendly, PDF & Email