CARE: Hunger im Sudan nimmt historisches Ausmaß an Millionen von Menschenleben in Gefahr

CARE: Hunger im Sudan nimmt historisches Ausmaß an – Millionen von Menschenleben in Gefahr

Bonn: 25,6 Mil­lio­nen Men­schen im Sudan kön­nen sich nicht mehr aus­rei­chend ernäh­ren, das ist über die Hälf­te der Bevöl­ke­rung. Der über 14 Mona­te andau­ern­de Kon­flikt mit bei­spiel­lo­sen Ver­trei­bun­gen und sexu­el­ler Gewalt als Kriegs­waf­fe gegen Frau­en und Mäd­chen birgt nun nach UN-Anga­ben für Mil­lio­nen Men­schen die Gefahr zu ver­hun­gern. Das Aus­maß und die Trag­wei­te die­ser von Men­schen ver­ur­sach­ten Not­la­ge im Sudan macht sie zu einer der größ­ten Nah­rungs­mit­tel­kri­sen der Welt und wahr­schein­lich zur schwers­ten seit Jahrzehnten.

“Die Geschich­ten, die ich von mei­nen CARE-Kol­le­gen und ‑Part­nern höre, die hun­gern­de Men­schen im Sudan unter­stüt­zen – ins­be­son­de­re Frau­en und Mäd­chen – sind abso­lut herz­zer­rei­ßend”, sagt Abdi­rah­man Ali, CARE-Lan­des­di­rek­tor für den Sudan. “Sie berich­ten von Men­schen, die gezwun­gen sind, sich von Blät­tern und Erde zu ernäh­ren, um zu über­le­ben; von Men­schen, die in Al-Faschir gestran­det sind und nichts mehr zu essen haben, weil Waren­la­ger zer­stört wur­den, Hilfs­gü­ter nicht in die betrof­fe­nen Gebie­te gelan­gen kön­nen oder weil die Prei­se in die Höhe geschos­sen sind. Jun­ge Frau­en sind durch die Kämp­fe ver­trie­ben wor­den und erzäh­len, dass sie auf ihrer beschwer­li­chen Flucht bei uner­träg­li­cher Hit­ze bru­tal ange­grif­fen wur­den. Auf­grund der schlech­ten und höchst unbe­stän­di­gen Sicher­heits­la­ge, Zugangs­pro­ble­men und man­geln­der Gel­der sind Helfer:innen nicht in der Lage, die drin­gend benö­tig­ten Nah­rungs­mit­tel und ande­re lebens­wich­ti­ge Güter zu den Men­schen zu bringen.”

Aus einem von CARE unter­stütz­tem medi­zi­ni­schem Zen­trum in Ost-Dar­fur, wohin Zehn­tau­sen­de vor der Gewalt in Al-Faschir geflo­hen sind, berich­tet ein Mit­ar­bei­ter: “Es ist sehr besorg­nis­er­re­gend, so vie­le unter­ernähr­te Kin­der und unbe­glei­te­te Min­der­jäh­ri­ge hier jeden Tag ankom­men zu sehen.”

Auf­grund der eska­lie­ren­den Gewalt und den dar­aus resul­tie­ren­den Ver­trei­bun­gen und der wirt­schaft­li­chen Schocks kann mehr als die Hälf­te der Bevöl­ke­rung nur noch mit einer sehr stark ein­ge­schränk­ten Ernäh­rung über­le­ben. 8,5 Mil­lio­nen Men­schen lei­den unter extre­mer Nah­rungs­mit­tel­knapp­heit und 755.000 Men­schen an einem fast völ­li­gen Man­gel an Nah­rungs­mit­teln, so die Ver­ein­ten Natio­nen. Sie haben kaum mehr Kraft die­se Her­aus­for­de­run­gen zu bewältigen.

CARE for­dert einen sofor­ti­gen Waf­fen­still­stand und unge­hin­der­ten Zugang für huma­ni­tä­re Hil­fe. Der Bedarf ist enorm, des­halb for­dert CARE die Inter­na­tio­na­le Gemein­schaft auf, schnellst­mög­lich die voll­stän­di­ge Finan­zie­rung des Akti­ons­plans für huma­ni­tä­re Hil­fe im Sudan umzu­set­zen. Aktu­ell ste­hen nur 17,3 Pro­zent der zuge­sag­ten Mit­tel für 2024 zur Verfügung.

Die Welt darf bei die­sem uner­mess­li­chen Leid nicht weg­schau­en. Die Zeit zum Han­deln ist jetzt gekommen.

___________________

Bild: Eine Lebens­mit­tel­ver­tei­lung in Kas­sa­la im Sudan
Quel­le: CARE Deutsch­land e.V.
Foto­credits: CARE Deutschland

Print Friendly, PDF & Email