Habeck sieht Chancen für Deutschland als „Leitmarkt für Wasserstoff“

Habeck sieht Chancen für Deutschland als „Leitmarkt für Wasserstoff“ – „Woche der Umwelt“ auf Einladung von Bundespräsident und DBU

Osnabrück/​Berlin: Deutsch­land hat „alle Chan­cen, zu einem Leit­markt für Was­ser­stoff zu wer­den“. Das sag­te Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Robert Habeck auf der „Woche der Umwelt“, die heu­te (Diens­tag) und mor­gen auf Ein­la­dung des Bun­des­prä­si­den­ten und der Deut­schen Bun­des­stif­tung Umwelt (DBU) im Park von Schloss Bel­le­vue stattfindet.

„Aus Eiern ein Ome­lett machen“

In einer von ZDF-Mode­ra­to­rin Cathé­ri­ne Kipp gelei­te­ten Dis­kus­si­on über ein che­mi­sches Ele­ment, das als Hoff­nungs­trä­ger der Ener­gie­wen­de gilt, warn­te Habeck zugleich vor einer Voll­kas­ko­men­ta­li­tät, „ohne Prä­mi­en zah­len zu wol­len. So funk­tio­niert Kapi­ta­lis­mus nicht. Ohne Risi­ko geht es nicht.“ Man dür­fe sich nicht zu lan­ge beim „Hen­ne­Ei-Pro­blem“ auf­hal­ten. „Wir müs­sen ein­fach mal aus Eiern ein Ome­lett machen“, so der Minis­ter. Das vor weni­gen Tagen vom Bun­des­ka­bi­nett beschlos­se­ne Was­ser­stoff­be­schleu­ni­gungs­ge­setz sei unab­ding­bar, „denn alles, was wir machen, müs­sen wir schnel­ler machen. Wir brau­chen ein Kern­netz, ein Auto­bahn-Sys­tem des Was­ser­stoffs.“ Der Minis­ter kün­dig­te För­der­be­schei­de bis Ende die­ses Monats an.

Deutsch­land wird Was­ser­stoff impor­tie­ren müssen

Habeck mach­te zugleich klar, Deutsch­land wer­de bis 2030 einen Bedarf von unge­fähr 100 Tera­watt­stun­den (TWh) haben. Aktu­ell liegt die­ser Wert bei rund 55 TWh pro Jahr. Habeck: „Wir müs­sen davon aus­ge­hen, dass davon etwa ein Drit­tel in Deutsch­land pro­du­ziert und bis zu zwei Drit­tel impor­tiert wer­den müs­sen.“ Umso wich­ti­ger sei es, die Impor­te zu diver­si­fi­zie­ren. Bis 2030 will die Bun­des­re­gie­rung zehn Giga­watt Elek­tro­ly­se­ka­pa­zi­tät aufbauen.

Noch ist kli­ma­freund­li­cher Was­ser­stoff in der Entwicklungsphase

Die Her­aus­for­de­rung: Noch ist kli­ma­freund­li­cher Was­ser­stoff, der durch Elek­tro­ly­se von Was­ser her­ge­stellt wird, in der Ent­wick­lungs­pha­se. Es han­delt sich um ein farb­lo­ses Gas, das aller­dings – je nach Ursprung – mit unter­schied­li­chen Far­ben benannt ist. Bei der Pro­duk­ti­on des soge­nann­ten grü­nen Was­ser­stoffs wird Strom aus rege­ne­ra­ti­ven Quel­len genutzt. Und bei der Ent­ste­hung von blau­em Was­ser­stoff wird kli­ma­schäd­li­ches Koh­len­di­oxid (CO2) teils abge­schie­den und in der Erde gespeichert.

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Quel­le: Deut­sche Bun­des­stif­tung Umwelt

Foto­credits: © Peter Himsel/​DBU

 

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