Bundespräsident Steinmeier: Klima- und Artenschutz zu einer gemeinsamen Sache machen

Bundespräsident Steinmeier: Klima- und Artenschutz zu einer gemeinsamen Sache machen – “Woche der Umwelt” eröffnet – DBU als Brückenbauerin

Ber­lin: Kli­ma- und Arten­schutz müs­sen nach den Wor­ten von Bun­des­prä­si­dent Frank-Wal­ter Stein­mei­er zu einem Gemein­schafts­pro­jekt in Deutsch­land wer­den, so das Staats­ober­haupt heu­te (Diens­tag) in sei­ner Rede zur Eröff­nung der ” Woche der Umwelt” an sei­nem Amts­sitz im Park von Schloss Bel­le­vue. Die zusam­men mit der Deut­schen Bun­des­stif­tung Umwelt (DBU) ver­an­stal­te­te Inno­va­ti­ons­schau für mehr Umwelt­schutz zei­ge, dass alles da sei, “was wir brau­chen, um unser Land zu einem kli­ma­neu­tra­len Indus­trie- und Export­land zu machen, in dem wir Kli­ma­schutz mit Wohl­stand, Lebens­qua­li­tät und sozia­ler Gerech­tig­keit verbinden”.

Breit­ge­fä­cher­tes Pro­gramm mit Bun­des­mi­nis­te­rin­nen und ‑minis­tern – und rund 12.000 Gästen

Die mitt­ler­wei­le in sieb­ter Auf­la­ge statt­fin­den­de “Woche der Umwelt” in Koope­ra­ti­on zwi­schen Bun­des­prä­si­dent und DBU ver­wan­delt noch bis mor­gen den Park von Schloss Bel­le­vue in eine klei­ne Zelt- und Büh­nen­stadt: 190 Aus­stel­len­de aus ganz Deutsch­land prä­sen­tie­ren ideen­rei­che Lösun­gen unter ande­rem für Umwelt- und Arten­schutz, Ener­gie­ef­fi­zi­enz, nach­hal­ti­gen Umgang bei der Land­nut­zung und zukunfts­wei­sen­den Wan­del bei Urba­ni­sie­rung, Mobi­li­tät und im Bau­sek­tor. Erwar­tet wer­den an bei­den Tagen rund 12.000 Besu­che­rin­nen und Besu­cher, die sich bis Mit­te Mai anmel­den konn­ten. Sie dür­fen sich auf ein breit­ge­fä­cher­tes Pro­gramm mit The­men rund um den Erhalt des Pla­ne­ten freu­en – mit Exper­ti­se aus Wirt­schaft, Wis­sen­schaft, Gesell­schaft und Poli­tik, dar­un­ter vie­le Bun­des­mi­nis­te­rin­nen und ‑minis­ter. Stein­mei­er: “Die ‚Woche der Umwelt’ führt uns vor Augen, wel­che Mit­tel und Wege wir haben, um gemein­sam in eine kli­ma­freund­li­che und lebens­wer­te Zukunft auf­zu­bre­chen. Und sie macht uns bewusst, dass die­se Zukunft kei­ne fer­ne Uto­pie ist, son­dern an vie­len Orten unse­res Lan­des längst begon­nen hat.”

Bun­des­prä­si­dent: Fas­zi­nie­ren­de Ideen und Lösungen

Der Bun­des­prä­si­dent nann­te für die “fas­zi­nie­ren­den Ideen und Lösun­gen hier im Park” bei­spiel­haft Was­ser­stoff aus dem Meer als Ener­gie­trä­ger, Kreis­lauf­wirt­schaft für Bat­te­rien sowie Last­wa­gen, die ohne Die­sel oder Ben­zin fah­ren, außer­dem “kli­ma­neu­tra­le Häu­ser aus Holz und Stroh, rena­tu­rier­te Moo­re als Wirt­schafts­flä­chen und Acker­bau ohne Pflan­zen- und Insek­ten­gif­te”. Die Men­schen sei­en der Kli­ma­kri­se “nicht hilf­los aus­ge­lie­fert”. Sie könn­ten zugleich Wohl­stand erhal­ten und den öko­lo­gi­schen Umbau gerecht gestal­ten. Aber, so mahn­te Stein­mei­er: “Wir müs­sen es nur tun. Und zwar nicht irgend­wann spä­ter, son­dern jetzt!” Das Mot­to der “Woche der Umwelt” sei daher die­ses Jahr “Zusam­men für Klimaneutralität”.

DBU-Kura­to­ri­ums­vor­sit­zen­der Nie­bert: Kli­ma­schutz braucht Infra­struk­tur statt Zeigefinger

DBU-Kura­to­ri­ums­vor­sit­zen­der Prof. Dr. Kai Nie­bert griff in sei­ner Begrü­ßung Stein­mei­ers Wor­te auf und ergänz­te, Kli­ma­neu­tra­li­tät sei tat­säch­lich “ein Gemein­schafts­werk”. Nie­bert wei­ter: “Aber ein Gemein­schafts­werk, in dem wir nicht indi­vi­dua­li­sie­ren dür­fen, son­dern mit Inno­va­tio­nen nach­hal­ti­ge Infra­struk­tu­ren schaf­fen.” Er füg­te hin­zu: “Wir müs­sen Kli­ma­schutz auch den­je­ni­gen ermög­li­chen, die kei­ne Kapa­zi­tä­ten haben, sich dar­um Gedan­ken zu machen.” Der Gene­ral­se­kre­tär der Deut­schen Bun­des­stif­tung Umwelt, Alex­an­der Bonde, wies in die­sem Zusam­men­hang auf das Ziel der DBU hin: “Wir ver­ste­hen uns als Brü­cken­bau­er – immer mit dem Bestre­ben, durch klu­ge, inno­va­ti­ve Lösun­gen für mehr Umwelt‑, Arten- und Res­sour­cen­schutz zu sor­gen und dadurch den nächs­ten Gene­ra­tio­nen eine lebens­wer­te Erde zu hinterlassen.”

Stein­mei­er warnt vor Popu­lis­ten und Extre­mis­ten und for­dert zugleich “Tat­kraft”

Der Bun­des­prä­si­dent äußer­te Ver­ständ­nis, “dass vie­le jun­ge Men­schen ver­zwei­felt und wütend dar­über sind, dass wir in Gesell­schaft und Poli­tik nicht schnel­ler han­deln, um die Erd­er­wär­mung zu stop­pen”. Die Ver­ant­wort­li­chen in der Poli­tik, aber auch in Wirt­schaft und Wis­sen­schaft müss­ten “über­zeu­gen­de Wege auf­zei­gen, wie wir die Kli­ma­zie­le in den kom­men­den Jah­ren errei­chen kön­nen”. Stein­mei­er for­der­te “Tat­kraft” – egal, ob es um den Aus­bau der Infra­struk­tur, den Ein­satz neu­er Tech­no­lo­gien oder um inter­na­tio­na­le Ener­gie­part­ner­schaf­ten gehe. Das Staats­ober­haupt nutz­te sei­ne Eröff­nungs­re­de auch zum Auf­rüt­teln. Denn “trotz der ver­brei­te­ten Ein­sicht, dass wir drin­gend umden­ken und umsteu­ern müs­sen, ist von einer brei­ten demo­kra­ti­schen Bewe­gung für den Kli­ma­schutz gera­de wenig zu spü­ren. Im Euro­pa-Wahl­kampf spielt das The­ma kaum eine Rol­le, und auch im All­tag lässt sich eine Ver­än­de­rungs-Müdig­keit beob­ach­ten.” Stein­mei­er spiel­te damit auf die Wahl zum neu­en EU-Par­la­ment an, in Deutsch­land am kom­men­den Sonn­tag. Mit Blick dar­auf warn­te der Bun­des­prä­si­dent vor “Popu­lis­ten und Extre­mis­ten, die die­se zivi­li­sier­te Debat­te und den ver­nünf­ti­gen Kom­pro­miss ver­wei­gern”. Sie sei­en es, die Sor­gen und Ver­lust­ängs­te aus­zu­nut­zen ver­such­ten, “indem sie Fak­ten leug­nen, den Kampf gegen den Kli­ma­wan­del ent­we­der ver­spot­ten oder gleich für über­flüs­sig erklä­ren. Sie sind es, die het­zen und die­je­ni­gen zum Feind erklä­ren, die sich für Kli­ma- und Arten­schutz ein­set­zen. Wer ihnen folgt, setzt unse­re Zukunft aufs Spiel!”

Infos zur Woche der Umwelt: https://​www​.woche​-der​-umwelt​.de/

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Bild: Die „Woche der Umwelt” von Bun­des­prä­si­dent und Deut­scher Bun­des­stif­tung Umwelt (DBU) im Park von Schloss Bel­le­vue ist eröff­net. Staats­ober­haupt Frank-Wal­ter Stein­mei­er (Mit­te, hier mit DBU-Gene­ral­se­kre­tär Alex­an­der Bonde, links, und dem DBU-Kura­to­ri­ums­vor­sit­zen­den Kai Nie­bert) for­der­te Tat­kraft. Eine kli­ma­freund­li­che Zukunft sei „kei­ne fer­ne Utopie”.
Quel­le: Deut­sche Bun­des­stif­tung Umwelt (DBU)
Ori­gi­nal-Con­tent von: Deut­sche Bun­des­stif­tung Umwelt (DBU), über­mit­telt durch news aktuell
Foto­credits: Deut­sche Bun­des­stif­tung Umwelt (DBU) / David Ausserhofer

 

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