Quadriga 2024: Gepanzerte Kampftruppen üben Verteidigung der NATO-Ostflanke in Litauen

Quadriga 2024: Gepanzerte Kampftruppen üben Verteidigung der NATO-Ostflanke in Litauen

In der Schluss­pha­se der mehr­mo­na­ti­gen Übungs­se­rie Qua­dri­ga 2024 übt die 10. Pan­zer­di­vi­si­on noch bis Ende Mai das Gefecht im Zusam­men­spiel von Pan­zer­trup­pen, Artil­le­rie, Pio­nie­ren und Sani­tä­tern sowie wei­te­ren Trup­pen­gat­tun­gen auf litaui­schen Übungsplätzen.

Nach­ein­an­der zei­gen die Deutsch-Fran­zö­si­sche Bri­ga­de, die 13. Nie­der­län­di­sche Leich­te Bri­ga­de und die Pan­zer­bri­ga­de 12 “Ober­pfalz” in Gefechts­übun­gen im “schar­fen Schuss”, dass sie zur Ver­tei­di­gung des Bünd­nis­ses bereit und fähig sind.

Zuvor hat­ten die Ver­bän­de den Weg aus ihren Sta­tio­nie­rungs­or­ten zu Lan­de, in der Luft und über See in ihre Ein­satz­räu­me zurück­ge­legt. Ins­be­son­de­re die schwe­ren Kräf­te, also die Pan­zer­bri­ga­de 12 “Ober­pfalz” mit ihren Schüt­zen- und Kampf­pan­zern, waren Ende April/​Anfang Mai auf Schie­nen und Schif­fen in das bal­ti­sche Part­ner­land gelangt.

Leich­te und mitt­le­re Kräf­te, die aus­nahms­los mit Rad­fahr­zeu­gen aus­ge­stat­tet sind, kön­nen auch im Stra­ßen­marsch gro­ße Distan­zen bewäl­ti­gen. So waren die 13. (NLD) Leich­te Bri­ga­de und auch die D-/F‑­Bri­ga­de durch Deutsch­land und Polen auf der Stra­ße nach Litau­en gekommen.

Unmit­tel­bar nach ihrem Ein­tref­fen gehen alle Ver­bän­de auf dem Trup­pen­übungs­platz Pab­ra­de zunächst in Bereit­stel­lungs­räu­me und von dort in ihre Ein­satz­räu­me. So üben die Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten sowohl bekann­te Abläu­fe als auch unbe­kann­tes Gelän­de zu erkun­den, sich dar­in zurecht­zu­fin­den und für die eige­ne Gefechts­füh­rung best­mög­lich zu nutzen.

Par­al­lel zu den Übun­gen der Trup­pen erar­bei­ten die Stä­be der Divisions‑, Bri­ga­de- und Batail­lons­ebe­ne den Ope­ra­ti­ons­plan für die Ver­tei­di­gung. Die­ser Übungs­an­teil, eine soge­nann­te Map Exer­cise, kurz: MapEx, führt Kom­man­deu­rin­nen und Kom­man­deu­re, Ein­heits­füh­re­rin­nen und Ein­heits­füh­rer sowie Offi­zie­rin­nen und Offi­zie­re der Stä­be zusam­men. Auch hier geht es dar­um, den Zusam­men­halt unter den Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern meh­re­rer Natio­nen zu stär­ken und die NATO-stan­dar­di­sier­te Ope­ra­ti­ons­pla­nung und ‑füh­rung zu üben.

In der Gefechts­stand­ar­beit nutzt die 10. Divi­si­on erst­mals eine ACOP-Aus­stat­tung. ACOP steht für Aug­men­ted Com­mon Ope­ra­tio­nal Pic­tu­re, und ist ein Inno­va­ti­ons­vor­ha­ben des Cyber Inno­va­ti­on Hub. ACOP stellt mit Mixed-Rea­li­ty-Bril­len 3D-Lage­kar­ten digi­tal und maß­stabs­ge­treu dar. Die­se Dar­stel­lung ver­mit­telt bes­se­re Ein­drü­cke von Reli­ef und Gelän­de­be­schaf­fen­heit des Gefechts­fel­des. Somit kann das tak­ti­sche Lage­bild zusätz­lich zu den 2D-Kar­ten ver­dich­tet und detail­ge­treu­er abge­bil­det wer­den, was sich gene­rell posi­tiv auf Ope­ra­ti­ons­pla­nung und ‑füh­rung auswirkt.

Zum Höhe­punkt und Abschluss der fünf­mo­na­ti­gen Übungs­se­rie Qua­dri­ga 2024 fin­det am 29. Mai ein Besu­cher­tag statt. An die­sem wer­den der Gene­ral­inspek­teur der Bun­des­wehr, Gene­ral Cars­ten Breu­er, und hoch­ran­gi­ge Besu­che­rin­nen und Besu­cher aus den betei­lig­ten Län­dern und der NATO sich an vier Bei­spie­len vom Aus­bil­dungs- und Leis­tungs­stand der inter­na­tio­nal zusam­men­ge­setz­ten Trup­pe überzeugen.

Alle vier Teil­übun­gen der Qua­dri­ga-Serie hat­ten zum Zweck, die Ver­le­gung von Ver­bän­den der Bun­des­wehr von Deutsch­land aus inner­halb des NATO-Bünd­nis­ge­bie­tes zu trainieren.

Bei Grand North fuh­ren und flo­gen Gebirgs­jä­ger der Bun­des­wehr und die Küs­ten­ein­satz­kom­pa­nie des See­ba­tail­lon der Mari­ne an den Polar­kreis in das nor­we­gisch-schwe­di­sche Grenz­ge­biet, um den Kampf unter ark­ti­schen Bedin­gun­gen zu üben.

Danach, in der Teil­übung Grand Cen­ter, mar­schier­ten die neu­en “mitt­le­ren Kräf­te” der Bun­des­wehr mit ihren Rad­pan­zern GTK Boxer auf der Stra­ße von Deutsch­land über Polen nach Litauen.

Im April und Mai prob­ten luft­be­weg­li­che Ver­bän­de und Ein­hei­ten der Divi­si­on Schnel­le Kräf­te in der Übung Grand South ihre Fähig­kei­ten in Ungarn und Rumä­ni­en. Im ers­ten Schritt galt es, schnell ein Ein­satz­ge­biet zu errei­chen, und im zwei­ten in Luft­lan­dun­gen Zie­le am Boden unter ihre Kon­trol­le zu bringen.

Ins­ge­samt leis­tet Deutsch­land in allen Kräf­te­ka­te­go­rien von leicht über mit­tel bis schwer sei­nen Bei­trag zur NATO-Bünd­nis­ver­tei­di­gung. Zugleich erfüllt die Bun­des­wehr den grund­ge­setz­li­chen Auf­trag des Bun­des, Streit­kräf­te zur Ver­tei­di­gung auf­zu­stel­len, und trägt damit zum Erhalt der frei­heit­li­chen demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung der Bun­des­re­pu­blik Deutschland.

Mit Qua­dri­ga 2024 endet auch die NATO-Übung Stead­fast Defen­der 2024, unter deren Schirm eine Viel­zahl von Übun­gen zwi­schen Nord­kap und Kar­pa­ten seit Anfang Janu­ar statt­ge­fun­den haben.

 

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Bild: Luft­lan­de­trup­pen kön­nen sowohl im Sprung als auch mit Hub­schrau­bern abge­setzt werden

 

Quel­le: MEDIA INFOR­MA­TION­CENT­RE QUA­DRI­GA 24
Ori­gi­nal-Con­tent von: PIZ Heer, über­mit­telt durch news aktuell
Foto­credits: Bundeswehr/​Carl Schulze

 

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