Gemeinsam für eine starke Gesundheitswirtschaft – BPI fordert Industrial Deal

Gemeinsam für eine starke Gesundheitswirtschaft- BPI fordert Industrial Deal

“Deutsch­land braucht eine star­ke Gesund­heits­wirt­schaft – sie ist ein Garant für Inno­va­tio­nen und nach­hal­ti­ges Wachs­tum”, betont Oli­ver Kirst, Vor­sit­zen­der des Bun­des­ver­ban­des der Phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie e.V. (BPI) bei der heu­ti­gen Ordent­li­chen Haupt­ver­samm­lung des Ver­ban­des. “Die phar­ma­zeu­ti­sche Indus­trie ist Leit­in­dus­trie und ein wesent­li­cher Bestand­teil der deut­schen Volks­wirt­schaft. Sie garan­tiert eine hoch­wer­ti­ge Gesund­heits­ver­sor­gung. Um auch in Zukunft einen star­ken Mehr­wert für unser Land zu schaf­fen, braucht sie Rah­men­be­din­gun­gen, unter denen sie wie­der ver­stärkt for­schen, pro­du­zie­ren und Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ver­sor­gen kann. Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Habeck, Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Lau­ter­bach und der Oppo­si­ti­ons­füh­rer Fried­rich Merz haben mit ihrer Teil­nah­me gezeigt, dass sie das Pro­blem erkannt haben. Jetzt müs­sen Taten folgen.”

Eine über­wäl­ti­gen­de Mehr­heit (82 Pro­zent) der Deut­schen fin­det, die Poli­tik soll­te mehr für die Ansied­lung von Medi­ka­men­ten­her­stel­lern am Stand­ort tun und bes­se­re Rah­men­be­din­gun­gen für For­schung und Pro­duk­ti­on in Deutsch­land schaf­fen. Zu die­sem Ergeb­nis kommt eine vom BPI in Auf­trag gege­be­ne reprä­sen­ta­ti­ve INSA-Umfra­ge. Jeder Zwei­te hat zudem die Sor­ge, dass es in fünf Jah­ren deut­lich weni­ger Phar­ma­her­stel­ler in Deutsch­land geben könn­te, als heu­te (51 Pro­zent). Des­halb ist eine gro­ße Mehr­heit der Befrag­ten (76 Pro­zent) dafür, dass die Bun­des­re­gie­rung hier­zu­lan­de täti­ge Phar­ma­un­ter­neh­men stär­ker als bis­lang schüt­zen soll­te – bei­spiels­wei­se vor Abwanderungen.

Die Zeit drängt: “Wer als Unter­neh­men hier­zu­lan­de noch ansäs­sig ist, wird nicht belohnt, son­dern fak­tisch bestraft”, so Oli­ver Kirst. “Nach fast 15 Jah­ren Preis­mo­ra­to­ri­um, Fest­be­trä­gen, Rabatt­ver­trä­gen, Her­stell­ab­schlä­gen und all den ande­ren Regu­lie­rungs­maß­nah­men kön­nen vie­le die Rech­nun­gen von heu­te mit Ein­nah­men auf dem Niveau von 2009 nicht mehr beglei­chen. Das funk­tio­niert nicht”, betont Kirst. “Was unse­re Indus­trie zudem blo­ckiert, ist das enor­me Aus­maß an Büro­kra­tie und Regu­lie­rung in Deutsch­land und Euro­pa. Es wirft uns im inter­na­tio­na­len Wett­be­werb zurück. Vor zehn Jah­ren waren wir noch auf Platz 6 der welt­weit attrak­tivs­ten Stand­or­te, aktu­ell sind wir auf Platz 22.”

Der BPI-Vor­sit­zen­de ruft zu inves­ti­ti­ons­freu­di­gen Rah­men­be­din­gun­gen für For­schung und Ent­wick­lung, sta­bi­len Pro­duk­ti­ons- und Lie­fer­be­din­gun­gen sowie Pla­nungs­si­cher­heit auf: “Die Gesund­heits­in­dus­trie ist Inno­va­ti­ons­mo­tor und eine star­ke Bran­che. Aber wir benö­ti­gen viel weni­ger Büro­kra­tie und deut­lich mehr Digi­ta­li­sie­rung, um drin­gend nöti­ge Inno­va­tio­nen vor­an­zu­trei­ben und eine siche­re Gesund­heits­ver­sor­gung zu gewährleisten.”

Auch Wirt­schafts­mi­nis­ter Habeck und Gesund­heits­mi­nis­ter Lau­ter­bach spre­chen sich für einen star­ken Stand­ort aus – jetzt müs­sen Taten folgen

Bereits am Vor­abend der BPI-Haupt­ver­samm­lung sprach sich Dr. Robert Habeck, Vize­kanz­ler und Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter, auf der Vor­abend­ver­an­stal­tung im Fran­zö­si­schen Dom für einen star­ken Phar­ma­st­and­ort aus: “Wir müs­sen die phar­ma­zeu­ti­sche Indus­trie, die For­schung aber auch die Men­gen­pro­duk­ti­on hier­zu­lan­de hoch­hal­ten, um nicht nur unse­re Bevöl­ke­rung, son­dern auch die Welt­be­völ­ke­rung ver­sor­gen zu kön­nen. Wir sind viel­leicht nicht mehr die Apo­the­ke der Welt – aber stark in der phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie. Das sind wir alle mal.”

Auch der Bun­de­ge­sund­heits­mi­nis­ter Prof. Karl Lau­ter­bach bekräf­tig­te: “Die Bund­e­re­gie­rung will im Bereich der phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie einen Neu­an­fang wagen – einen Auf­bruch. Und die Phar­ma­stra­te­gie ist hier ein zen­tra­ler Baustein.”

Mit “Indus­tri­al Deal” vorbeugen

“Wir sind gleich­zei­tig dank­bar und sehr erwar­tungs­voll, dass die Bun­des­re­gie­rung eine “Phar­maof­fen­si­ve” gestar­tet hat”, ergänzt Dr. Kai Joa­chim­sen, Haupt­ge­schäfts­füh­rer beim Bun­des­ver­band der Phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie e.V. (BPI). “Der Phar­ma­gip­fel im Kanz­ler­amt und die Phar­ma­stra­te­gie waren ein star­kes Signal für die Zukunft des Gesund­heits­stand­or­tes Deutsch­land. Erst kürz­lich besuch­te der Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter phar­ma­zeu­ti­sche Unter­neh­men und mach­te sich ein Bild davon, was unse­re Indus­trie bewegt. Nun kommt es dar­auf an, die­se guten Absich­ten schnell in kon­kre­te Taten zu ver­wan­deln – und gemein­sam in die Umset­zung zu gehen. Wenn wir ver­mei­den wol­len, dass wei­te­re Unter­neh­men unse­rem Stand­ort den Rücken keh­ren, müs­sen wir jetzt aktiv vor­beu­gen – mit einem Indus­tri­al Deal”, sagt Joachimsen.

BPI ruft Tag der Gesund­heits­ver­sor­gung ins Leben

“Um das anzu­sto­ßen und alle Betei­lig­ten zusam­men­zu­brin­gen, rufen wir erst­mals den “Tag der Gesund­heits­ver­sor­gung” aus. Am 13. Novem­ber 2024 wol­len wir im Alli­anz­fo­rum am Pari­ser Platz mit allen rele­van­ten Part­nern der Gesund­heits­wirt­schaft, Poli­tik und Öffent­lich­keit den Grund­stein für eine bes­se­re Zukunft im Gesund­heits­we­sen legen. Beim Tag der Gesund­heits­ver­sor­gung wol­len wir Ant­wor­ten auf zen­tra­le Zukunfts­auf­ga­ben fin­den: Digi­ta­li­sie­rung, Fach­kräf­te­man­gel, demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung, medi­zi­ni­scher Fort­schritt, limi­tier­te Bud­gets. Das gelingt nur, wenn wir Par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen und Sek­to­ren­den­ken über­win­den, die Din­ge ganz­heit­lich betrach­ten und Part­ner­schaf­ten schlie­ßen”, betont Kirst und schloss mit einem Appell: “Sor­gen wir gemein­sam dafür, dass es Deutsch­land gut geht! Der BPI steht bereit.”

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Tag der Gesund­heits­ver­sor­gung fin­den Sie hier.

 

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Bild: BPI-Haupt­ver­samm­lung 2024: Oli­ver Kirst, Vor­sit­zen­der des Bun­des­ver­ban­des der Phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie e.V. (BPI).

 

Quel­le: BPI Bun­des­ver­band der Phar­ma­zeu­ti­schen Industrie
Foto­credits: ©BPI/​Kruppa