Wärmebilddrohnen im Einsatz für die Kitzrettung

Alexander Mohr von der Copterpro GmbH : Wärmebilddrohnen im Einsatz für die Kitzrettung

Droh­nen sind heu­te in vie­len Berei­chen unse­rer Wirt­schaft unver­zicht­bar – doch sie kom­men auch beim Schutz von Wild­tie­ren zum Ein­satz. Um Reh­kit­ze vor dem siche­ren Mäh­tod zu bewah­ren, enga­giert sich Alex­an­der Mohr seit vie­len Jah­ren für die Kitz­ret­tung mit Wär­me­bild­droh­nen. Der Geschäfts­füh­rer der Cop­ter­pro GmbH ist aber nicht nur selbst wäh­rend der Mahd aktiv, son­dern unter­stützt auch Kreis­jä­ger­schaf­ten und Kitz­ret­ter-Ver­ei­ne bei der Anschaf­fung der neu­en Tech­no­lo­gie und der Bean­tra­gung von För­der­mit­teln. Hier erfah­ren Sie, war­um Kit­ze in Gefahr gera­ten und was nach der Ret­tung mit ihnen geschieht.

Wenn die Land­wir­te jedes Jahr zwi­schen Mai und Juni ihre Wie­sen für die Heu­ern­te mähen, bekom­men vie­le Wild­tie­re ihren Nachwuchs.

Für die Rehe bedeu­tet der Ein­satz der Mäh­ma­schi­nen eine erns­te Gefahr, denn die Ricken ver­ste­cken ihre Kit­ze im hohen Gras und die Bau­ern haben kaum eine Chan­ce, sie recht­zei­tig zu ent­de­cken. Nach Schät­zun­gen erlei­den jähr­lich allein in Deutsch­land etwa 90.000 Kit­ze einen qual­vol­len Tod. Die gute Nach­richt ist, dass sich immer mehr Land­wir­te, Jäger und ehren­amt­li­che Hel­fer für die Kitz­ret­tung enga­gie­ren. Sie spü­ren die Kit­ze vor der Mahd in den Wie­sen auf und brin­gen sie in Sicher­heit. „In der Ver­gan­gen­heit war das eine auf­wen­di­ge Unter­neh­mung, denn die Flä­che muss­ten sys­te­ma­tisch abge­lau­fen wer­den – und wir spre­chen über eine Grö­ße, die leicht zehn Hekt­ar betra­gen kann“, erzählt Alex­an­der Mohr, lei­den­schaft­li­cher Jäger, Kitz­ret­ter und Geschäfts­füh­rer der Cop­ter­pro GmbH. „Das Pro­blem war zudem, dass bei aller Sorg­falt nicht alle Kit­ze gefun­den wurden.“

„Der Ein­satz von Wär­me­bild­droh­nen hat die Kitz­ret­tung revo­lu­tio­niert : Wenn die Suche frü­her fünf Stun­den dau­er­te, ist sie heu­te in zwan­zig Minu­ten erle­digt – und dabei ent­geht der Droh­ne kein ein­zi­ges Kitz“,

fügt Alex­an­der Mohr hin­zu. Der Droh­nen-Exper­te und Hub­schrau­ber­pi­lot hat sich mit der Cop­ter­pro GmbH auf einen umfas­sen­den Ser­vice rund um die Droh­ne spe­zia­li­siert : Die Dienst­leis­tung reicht von der aus­führ­li­chen Bera­tung über den Kauf bis zu War­tung und Repa­ra­tur. Zusätz­lich bie­tet die Cop­ter­pro Aca­de­my Schu­lun­gen vor Ort und als Online-Kurs an, die zum siche­ren Umgang mit Droh­nen anlei­ten und den Erwerb des gro­ßen Droh­nen­füh­rer­scheins ermög­li­chen. Als pas­sio­nier­ter Jäger setz­te sich Alex­an­der Mohr schon früh für die sinn­vol­le Ver­wen­dung von Droh­nen bei der Jagd ein, wobei er das The­ma auch in einem Fach­buch zur Droh­nen­jagd behan­delt. Weil die Kitz­ret­tung eine Her­zens­sa­che für ihn ist, rückt er die Pro­ble­ma­tik in die öffent­li­che Wahr­neh­mung und konn­te bereits über 650 Kitz­ret­ter-Ver­ei­nen dabei hel­fen, För­der­mit­tel für Wär­me­bild­droh­nen abzurufen.

War­um die Kit­ze in Gefahr geraten

„Wir müs­sen die Reh­kit­ze ret­ten, weil sie es selbst nicht tun kön­nen und die Ricken auch in der ers­ten Zeit nach der Geburt nicht dau­er­haft bei ihren Kin­dern blei­ben“, erklärt Alex­an­der Mohr. „Sie suchen für ihre Kit­ze einen schö­nen Platz im hohen Gras, der ihnen Sicher­heit vor natür­li­chen Fein­den wie Füch­sen zu bie­ten scheint. Die Kit­ze haben bis zur drit­ten Woche kei­nen Eigen­ge­ruch und auch kei­nen Flucht­in­stinkt. Sie stel­len sich bei einer dro­hen­den Gefahr prak­tisch tot und ver­har­ren regungs­los im Gras. Damit bleibt ihnen nicht die gerings­te Chan­ce, einer Mäh­ma­schi­ne zu ent­ge­hen.“ Kitz­ret­tung ist vor allem Auf­ga­be der Jäger und vie­le Hegeringe und Kreis­jä­ger­schaf­ten enga­gie­ren sich lei­den­schaft­lich, doch es gibt auch immer mehr Kitz­ret­ter-Ver­ei­ne, die mit viel Enthu­si­as­mus bei der Sache sind. Die Wär­me­bild­droh­nen haben die Arbeit der Hel­fer enorm erleich­tert, weil die Kit­ze über das Wär­me­bild sicher und schnell auf­ge­spürt wer­den kön­nen. Die Anschaf­fung einer Droh­ne ist aller­dings mit hohen Kos­ten ver­bun­den, die aus Spen­den­gel­dern allein kaum zu stem­men sind.

Hil­fe für die Kitzretter

Genau des­halb hat das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft ein För­der­pro­gramm auf­ge­legt, das Kitz­ret­ter-Ver­ei­ne, Kreis­jä­ger­schaf­ten und wei­te­re Ver­ei­ne zur Wild­ret­tung mit bis zu 4.000 Euro beim Kauf einer Wär­me­bild­droh­ne unter­stützt. Da die Antrag­stel­lung mit einem erheb­li­chen büro­kra­ti­schen Auf­wand ver­bun­den ist, möch­te Alex­an­der Mohr den Ver­ei­nen beim Abruf der För­der­gel­der hel­fen. Die Cop­ter­pro GmbH beglei­tet aber nicht nur die Beschaf­fung der Mit­tel, son­dern stellt ihre Exper­ti­se auch für die Aus­wahl des rich­ti­gen Equip­ments zur Ver­fü­gung und bie­tet Schu­lun­gen für den Ein­satz der Tech­nik bei der Kitz­ret­tung an. „Das The­ma zieht mitt­ler­wei­le immer wei­te­re Krei­se und daher haben wir uns kürz­lich dazu ent­schlos­sen, den Kitz­ret­tern schon bei der Ver­eins­grün­dung unter die Arme zu grei­fen“, berich­tet Alex­an­der Mohr. „Wir neh­men übri­gens mit gro­ßer Freu­de wahr, dass immer mehr Fir­men in unse­rem Umfeld als Spon­so­ren für die Kitz­ret­ter auf­tre­ten und damit die Anschaf­fung von Wär­me­bild­droh­nen zusätz­lich erleichtern.“

Was geschieht mit den geret­te­ten Kitzen ?

„Ich wer­de immer wie­der gefragt, was mit den geret­te­ten Kit­zen pas­siert und des­halb sind wir jetzt regel­mä­ßig mit der Kame­ra dabei, um unse­re Arbeit für alle Inter­es­sier­ten zu doku­men­tie­ren“, sagt Alex­an­der Mohr. „Wenn die Wär­me­bild­droh­ne ein Kitz ent­deckt hat, nähern wir uns vor­sich­tig und set­zen es in eine mit Gras aus­ge­leg­te Kis­te. Die Dun­kel­heit in der Kis­te wirkt beru­hi­gend auf das Kitz, sodass es die Stun­den bis zum Ende der Mahd pro­blem­los über­steht. Für uns Hel­fer ist ent­schei­dend, dass wir kei­nen mensch­li­chen Geruch auf das Tier über­tra­gen, da die Ricke es sonst ver­sto­ßen könn­te. Wir tra­gen dar­um grund­sätz­lich Hand­schu­he und neh­men beim Anfas­sen noch eine Ladung Gras dazwi­schen. Ist der Land­wirt mit der Wie­se fer­tig, set­zen wir das Kitz in der Nähe des Fund­orts an einen geschütz­ten Platz. Dann war­ten wir in eini­ger Ent­fer­nung und beob­ach­ten, wie die Ricke ihr Kitz abholt.“

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Quel­le : Alex­an­der Mohr, Cop­ter­pro GmbH
Ori­gi­nal-Con­tent von : Cop­ter­pro GmbH, über­mit­telt durch news aktuell

Bild­un­ter­schrift : Wär­me­bild­droh­nen im Ein­satz für die Kitzrettung<
Bildrechte:©Copterpro GmbH
Fotograf:©Copterpro GmbH

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