Vorwurf : Sorgloser und inkompetenter Umgang mit Künstlicher Intelligenz in NRW – Wenig bis nichts an Wissen über die Funktionsweisen !

WAZ : Landesbeamte beklagen sorglosen Umgang mit Künstlicher Intelligenz in NRW

Das Wer­ben von Minis­ter­prä­si­dent Hen­drik Wüst (CDU) um einen ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit Künst­li­cher Intel­li­genz (KI) bei sei­ner USA-Rei­se hat in sei­ner eige­nen Lan­des­ver­wal­tung Befrem­den aus­ge­löst. Wie erst jetzt bekannt wur­de, haben die Haupt­per­so­nal­rä­te der Lan­des­ver­wal­tung bereits im März einen Brand­brief an Wüst geschickt. In dem Schrei­ben, das der West­deut­schen All­ge­mei­nen Zei­tung (WAZ, Mon­tags­aus­ga­be) vor­liegt, wer­fen sie der Lan­des­re­gie­rung einen sorg­lo­sen und inkom­pe­ten­ten Umgang mit der neu­en Tech­no­lo­gie vor :„Trotz der brei­ten Ver­füg­bar­keit von KI weiß die Lan­des­ver­wal­tung in der Brei­te wenig bis nichts über die Funk­ti­ons­wei­sen, die Ver­ar­bei­tungs­for­men und ‑orte und eben­so wenig hat sie die Aus­wir­kun­gen im Blick“, heißt es in dem Schreiben.

In der Lan­des­ver­wal­tung wür­den zur­zeit Soft­ware­kom­po­nen­ten „ohne kri­ti­sche Betrach­tung und Fol­gen­ab­schät­zung“ genutzt. Es gebe in den Amts­stu­ben einen „ver­deck­ten“ und expe­ri­men­tel­len Ein­satz von KI, weil kei­ne offi­zi­el­le Linie bestehe für Pro­gram­me wie „Micro­soft Copi­lot“ oder „ChatGPT“ im amt­li­chen Schrift­ver­kehr. „Frus­trier­tes Per­so­nal“ ver­las­se die Lan­des­be­hör­den, weil es an einem kom­pe­ten­ten Umgang mit KI feh­le. „Das ist für die Lan­des­ver­wal­tung eine Kata­stro­phe“, kri­ti­siert die Arbeits­ge­mein­schaft der Hauptpersonalräte.

Hin­ter­grund ist ein seit Mona­ten andau­ern­des Geran­gel um die Posi­ti­on des Chief Infor­ma­ti­on Offi­cers (CIO) des Lan­des, der nach dem E‑Go­vern­ment-Gesetz des Lan­des (EGovG) unab­hän­gig die IT-Auf­ga­ben koor­di­nie­ren soll. Nach­dem der noch vom frü­he­ren NRW-Wirt­schafts­mi­nis­ter Andre­as Pink­wart (FDP) ein­ge­setz­te Pro­fes­sor Andre­as Mey­er-Falcke im Novem­ber in den Ruhe­stand getre­ten ist, liegt das Feld angeb­lich brach. Die zuletzt ohne­hin immer stär­ker in die Kri­tik gera­te­ne NRW-Kom­mu­nal­mi­nis­te­rin Ina Schar­ren­bach (CDU) wol­le die CIO-Auf­ga­ben selbst wahr­neh­men, kla­gen die Haupt­per­so­nal­rä­te und for­dern von Wüst ein Einschreiten.

Bis die Grund­la­gen einer sinn­vol­len Koor­di­na­ti­on gege­ben sei­en, for­dern die Haupt­per­so­nal­rä­te sogar ein Mora­to­ri­um für die Nut­zung von Künst­li­cher Intel­li­genz in der Landesverwaltung.

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Quel­le : West­deut­sche All­ge­mei­ne Zei­tung, Chef vom Dienst
Ori­gi­nal-Con­tent von : West­deut­sche All­ge­mei­ne Zei­tung, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 207493167 / Brisystem

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