Polizei-Gewerkschaft zur Fußball-EM: Nie dagewesene Herausforderung – Schlechte Ausrüstung

Polizei-Gewerkschaft: Fußball-EM eine noch nie dagewesene Herausforderung / Terror-Gefahr und Hooligans beschäftigen Sicherheitsbehörden – Schlechte Ausrüstung

Nach Ein­schät­zung der Gewerk­schaft der Poli­zei (GdP) wird die anste­hen­de Fuß­ball-Euro­pa­meis­ter­schaft eine bis­lang noch nicht dage­we­se­ne Her­aus­for­de­rung für die Sicher­heits­be­hör­den. Andre­as Roß­kopf, GdP-Vor­sit­zen­der für den Bereich Bun­des­po­li­zei, sag­te der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung“: „Das wird eine abso­lu­te Mam­mut­auf­ga­be. Die Sicher­heits­la­ge ist weit­aus ange­spann­ter als bei der Welt­meis­ter­schaft 2006.“ Roß­kopf sag­te, neben der erwar­te­ten Anrei­se gewalt­be­rei­ter Hoo­li­gans aus dem Aus­land spie­le dabei auch die hohe Ter­ror­ge­fahr eine Rol­le. „Bei der Bun­des­po­li­zei wird alles im Ein­satz sein, was wir haben: Hub­schrau­ber, Hun­de-Füh­rer, Pfer­de und ande­re Son­der­ein­hei­ten – ein­fach alles. Für den EM-Zeit­raum wur­de eine Urlaubs­sper­re verhängt.“

In dem Zusam­men­hang kri­ti­sier­te Roß­kopf die Aus­stat­tung der Bun­des­po­li­zei vor der mehr­wö­chi­gen Groß­ver­an­stal­tung. Es sei zwar rich­tig, dass an allen Gren­zen in dem Zeit­raum fes­te Kon­trol­len statt­fin­den. „Aber es ist ver­säumt wor­den, die Bun­des­po­li­zei ent­spre­chend dafür aus­zu­stat­ten.“ Roß­kopf ver­wies auf die Situa­ti­on bei den bereits lau­fen­den Kon­trol­len an den Gren­zen zu Polen, Tsche­chi­en und Öster­reich: „Dort stan­den wir län­ge­re Zeit bei Wind und Wet­ter blank auf der Stra­ße. So wird das zur EM über­all sein, weil kei­ne ent­spre­chen­de Infra­struk­tur beschafft wor­den ist.“

Zudem sprach sich Roß­kopf dafür aus, für die EM-Wochen ein Droh­nen­ver­bot in Deutsch­land zu ver­hän­gen. „Da brau­chen wir dras­ti­sche Maß­nah­men, um das Risi­ko ein­zu­däm­men, dass von fern­ge­steu­er­ten Droh­nen aus­ge­hen kann.“ Zudem müs­se zügig ent­spre­chen­de Tech­nik zur Ver­fü­gung gestellt wer­den, um Flug­ob­jek­te not­falls vom Him­mel zu holen. „Da besteht Nach­hol­be­darf“, sag­te Roß­kopf. „Für die Fans wird die EM aller Wahr­schein­lich­keit nach ein fröh­li­ches Fest. Für die Sicher­heits­be­hör­den sind das aber Wochen in höchs­ter Anspan­nung, damit alles glattläuft.“

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Neue Osna­brü­cker Zei­tung, Redaktion
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