Apotheken erwarten an den Osterfeiertagen starken Ansturm auf den Notdienst – Wegen Problemen beim E‑Rezept empfehlen Apotheker, im Notdienst auf das Papierrezept zu setzen
Über die Osterfeiertage sind im Rheinland insgesamt über 300 Apotheken notdienstbereit und versorgen Bürgerinnen und Bürger mit dringend notwendigen Arzneimitteln. Dabei wechseln sich die Apotheken jeweils um 9 Uhr am Morgen ab. „Die Notdienste sind flächendeckend so eingeteilt, dass der Weg von zu Hause oder der Notarztpraxis so kurz wie möglich ist. Dadurch sind wir für kranke Bürgerinnen und Bürger immer gut und schnell erreichbar“, erklärt Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. „Gerade an den Feiertagen sind die Notdienste anstrengend. Auch unsere Familien müssen da mitziehen. Denn manches österliche Familientreffen muss verschoben werden oder fällt ganz aus“, ergänzt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein. Dass seit mehr als 20 Jahren mehr Apotheken dauerhaft schließen als neue eröffnen, führt zu Mehrbelastungen bei Apothekerinnen und Apothekern. „So müssen die verbleibenden Apotheken immer mehr Dienste übernehmen, damit die Versorgung für Kranke auch in den Notdienstzeiten gesichert bleibt“, erklären die beiden Standesvertreter.
Aufgrund des aktuell nasskalten Wetters wird bis Ostern mit steigenden Zahlen bei Erkältungen und grippalen Infekten gerechnet. Es ist von einem großen Ansturm auf die Apotheken auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten auszugehen. Bei leichten Erkrankungen suchen viele Betroffene zunächst die öffentlichen Apotheken auf. „Bürgerinnen und Bürger zeigen zunehmend Eigenverantwortung bei leichten Erkrankungen. Dadurch können Wartezeiten in den ärztlichen Notfallpraxen vermieden und dort für Entlastungen gesorgt werden“, erläutert Thomas Preis. Apothekerinnen und Apotheker helfen mit ihrem Fachwissen in vielen Gesundheitsbereichen und Fragen zur richtigen Einnahme von Medikamenten weiter. Bei schwerwiegenden Beschwerden gehört dazu natürlich auch der Rat, den ärztlichen Notdienst aufzusuchen.
Vor Ostern: Hausapotheke überprüfen und Rezepte für regelmäßig benötigte Medikamente besorgen
Aufgrund der immer wieder auftretenden Probleme beim E‑Rezept raten die Apotheken in Nordrhein dringend dazu, sich ein ausgedrucktes Rezept in der Notfallpraxis aushändigen zu lassen. „Auch beim E‑Rezept gibt es die Möglichkeit, sich einen Ausdruck mit QR-Code geben zu lassen. Am sichersten ist aber zurzeit noch das bedruckte rosa Rezept“, erklären Dr. Armin Hoffmann und Thomas Preis. Gerade am Wochenende werden immer wieder zentrale Server des E‑Rezeptdienstes abgeschaltet. Dann geht manchmal über Stunden in Arztpraxen und Apotheken gar nichts mehr. Ärzte können keine E‑Rezepte schreiben und Apotheken keine Rezepte abrufen. „Das Papierrezept funktioniert aber immer störungsfrei.“
Und noch einen wichtigen Rat geben die beiden Apotheker: „Überprüfen Sie vor den Feiertagen Ihre Hausapotheke und besorgen Sie sich rechtzeitig bei Ihrem Arzt noch ein Rezept für regelmäßig benötigte Medikamente. Gerade im Umfeld der Feiertage haben nämlich viele Arztpraxen geschlossen.“
Das gehört in die Hausapotheke:
- Schmerz- und Fiebermittel, Fieberthermometer
- Medikamente gegen Erkältung, Halsschmerzen, Husten und Schnupfen
- Medikamente gegen Allergien
- Medikamente gegen Insektenstiche, Sonnenbrand oder Juckreiz
- Medikamente gegen Erkrankungen der Mundschleimhaut
- Medikamente gegen Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen oder Blähungen
- Medikamente gegen Verstopfung oder Durchfall
- Desinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe, Verbandmaterial
- Medikamente gegen Sportverletzungen
- Medikamente gegen Lippenherpes
- Augentropfen gegen trockene Augen
- Schlaf- und Beruhigungsmittel
- Kühlkompressen (in der Kühltruhe/im Eisfach lagern)
- Corona-Influenza-RSV-Tests, FFP2-Masken
- Individuelle Medikamente
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Quelle: Jens A. Krömer, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Apothekerkammer Nordrhein
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Bild: Immer in der Nähe – Der flächendeckende Nacht- und Notdienst der Apotheken.
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