Frühzeitig erkannt, gut zu behandeln – Anzahl sexuell übertragbarer Krankheiten im Hochsauerlandkreis gesunken

Anzahl sexuell übertragbarer Krankheiten im Hochsauerlandkreis leicht gesunken – Frühzeitig erkannt, lassen sie sich gut behandeln

Die Anzahl der sexu­ell über­trag­ba­ren Krank­hei­ten (STI) im Hoch­sauer­land­kreis leicht gesun­ken. So waren ins­ge­samt 433 Fäl­le zu ver­zeich­nen und damit 5,7 Pro­zent weni­ger als im Jahr zuvor (459 Fäl­le). In 2019 waren es 491 Fäl­le. Das teil­te die AOK Nord­West heu­te auf Basis einer aktu­el­len Aus­wer­tung mit. Dabei liegt der Anteil der Frau­en höher als der der Män­ner (51,04 Pro­zent Frau­en und 48,96 Pro­zent Män­ner). „Wenn die sexu­ell über­trag­ba­ren Krank­hei­ten früh­zei­tig erkannt wer­den, las­sen sie sich in der Regel gut behan­deln und sind in den meis­ten Fäl­len auch heil­bar. Oft ver­ur­sa­chen sie kei­ne Beschwer­den und blei­ben des­halb unbe­han­delt. Bei Ver­dacht auf eine STI soll­te auf jeden Fall ein Arzt auf­ge­sucht wer­den“, sagt die stell­ver­tre­ten­de AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­te­rin Clau­dia Büden­ben­der.

Häu­fig wur­den bei den STI die anoge­ni­talen (vene­ri­schen) War­zen und aku­te Virus­he­pa­ti­tis B dia­gnos­ti­ziert, gefolgt von Her­pes Sim­plex, Chla­my­di­en und Syphi­lis. Zu den häu­figs­ten Anzei­chen von STI gehö­ren Aus­fluss aus Harn­röh­re oder Schei­de, geni­tale Geschwü­re, Schwel­lun­gen der Leis­ten­ge­gend oder der Hoden, Juck­reiz, Schmer­zen beim Sex sowie Unter­bauch­schmer­zen. „Sexu­ell über­trag­ba­re Krank­hei­ten kön­nen zum Teil zu schwe­ren Fol­ge­schä­den füh­ren. Eine Chla­my­di­en-Infek­ti­on kann zum Bei­spiel die Ursa­che für Unfrucht­bar­keit sein, Infek­tio­nen mit huma­nen Papil­lom­vi­ren (HPV) oder auch mit Hepa­ti­tis B kön­nen Krebs­er­kran­kun­gen zur Fol­ge haben und eine nicht behan­del­te HIV-Infek­ti­on AIDS“, so Büden­ben­der. 

Prä­ven­ti­on ver­hin­dert Infektion

Zur Prä­ven­ti­on der Aus­brei­tung sexu­ell über­trag­ba­rer Krank­hei­ten sei es daher wich­tig, früh­zei­tig und gezielt über Infek­tio­nen und Über­tra­gungs­we­ge zu infor­mie­ren. „Kon­do­me bie­ten bei kor­rek­ter Anwen­dung einen guten Schutz vor einer Infek­ti­on. Liegt eine sexu­ell über­trag­ba­re Erkran­kung vor, soll­ten mög­lichst auch die Sexu­al­part­ner auf eine Infek­ti­on unter­sucht und gege­be­nen­falls behan­delt wer­den. Geschlechts­ver­kehr mit häu­fig wech­seln­den Part­nern erhöht das Risi­ko einer Infek­ti­on,“ sagt Büden­ben­derwei­ter.

HP-Viren sind auch Männersache

Ursa­che für die am häu­figs­ten dia­gnos­ti­zier­te STI der anoge­ni­talen (vene­ri­schen) War­zen (Feig­war­zen) sind bestimm­te huma­ne Papil­lom­vi­ren (HPV), die Nied­ri­g­ri­si­ko­ty­pen. Ande­re HP-Viren (Hoch­ri­si­ko­ty­pen) kön­nen sogar zu Zell­ver­än­de­run­gen füh­ren und lang­fris­tig ver­schie­de­ne Krebs­ar­ten wie Gebär­mut­ter­hals­krebs ver­ur­sa­chen. Doch das The­ma ist damit kei­ne rei­ne Frau­en­sa­che. Auch vie­le Män­ner und Jun­gen sind damit infi­ziert. Des­halb kön­nen sie nicht nur den Erre­ger über­tra­gen, son­dern auch selbst an einem HPV-beding­ten Tumor erkran­ken. Daher gilt die Impf­emp­feh­lung gegen die HP-Viren der Stän­di­gen Impf­kom­mis­si­on (STI­KO) sowohl für Mäd­chen als auch für Jun­gen im Alter von neun bis 14 Jahren.

Früh­erken­nung und Imp­fung nutzen

In der Regel wer­den Jun­gen wie Mäd­chen zwei­mal in einem Abstand von sechs Mona­ten mit einer Sprit­ze geimpft. Die Imp­fung soll­te idea­ler­wei­se vor dem ers­ten Sexu­al­kon­takt erfol­gen. Für Mäd­chen und Jun­gen im Alter von neun bis 17 Jah­ren über­neh­men die Kran­ken­kas­sen die vol­len Kos­ten der HPV-Imp­fung über die Kran­ken­ver­si­cher­ten­kar­te. Mehr Infor­ma­tio­nen zur Früh­erken­nung gibt es im Inter­net unter www​.aok​.de/nw, Rubrik Leis­tun­gen & Ser­vices und bei der Bun­des­zen­tra­le für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung (BZgA) unter www​.lie​bes​le​ben​.de.

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Quel­le: Jörg Lewe, Spe­zia­list Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK Nord­West. Die Gesund­heits­kas­se.

Bild im Titel: Die Zahl sexu­ell über­trag­ba­rer Krank­hei­ten (STI) ist im Hoch­sauer­land­kreis leicht gesun­ken. Dabei ist der Anteil der Frau­en höher als der der Män­ner (51,04 Pro­zent Frau­en und 48,96 Pro­zent Män­ner). Foto­credit:©AOK/​Colourbox/​hfr

Bild im Bericht: Zur Prä­ven­ti­on der Aus­brei­tung sexu­ell über­trag­ba­rer Krank­hei­ten ist es wich­tig, früh­zei­tig und gezielt über Infek­tio­nen und Über­tra­gungs­we­ge zu infor­mie­ren. Foto­credit:©AOK/​Colourbox/​hfr

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