Ärztinnen und Ärzte, Rettungskräfte und Pflegende arbeiten an Silvester am Limit – Höchststand der Verletzungen durch Silvester-Böller

Silvester ohne Schwarzpulver – Ärzteschaft fordert Böllerverbot in Deutschland

Die Ärz­te­schaft warnt vor Ver­letz­te durch Rake­ten und Knall­kör­per sowie Angrif­fe auf Ret­tungs- und Ord­nungs­kräf­te mit Pyro­tech­nik. Die Innen­mi­nis­te­rin­nen und ‑minis­ter sind gefordert.

„Der Bund und die Innen­mi­nis­ter der Län­der sind gefor­dert, wenn sich zum Jah­res­wech­sel erneut tau­sen­de Men­schen durch Sil­ves­ter­feu­er­werk schwer ver­let­zen, wenn Ärz­tin­nen und Ärz­te, Ret­tungs- und Ord­nungs­kräf­te mit Knall­kör­pern bedroht oder tät­lich ange­grif­fen wer­den.“ Das sag­te Bun­des­ärz­te­kam­mer-Prä­si­dent Dr. Klaus Rein­hardt mit Blick auf die mehr­heit­lich ableh­nen­de Hal­tung der Innen­mi­nis­ter, den pri­va­ten Gebrauch von Pyro­tech­nik zu ver­bie­ten. Rein­hardt for­der­te, die­ses The­ma nach dem Jah­res­wech­sel erneut anzu­ge­hen und auf die Tages­ord­nung der nächs­ten Innen­mi­nis­ter­kon­fe­renz zu set­zen. „Die beson­ders von Kra­wal­len und Aus­schrei­tun­gen mit Sil­ves­ter­feu­er­werk betrof­fe­nen Stadt­staa­ten Ber­lin, Ham­burg und Bre­men soll­ten eine ent­spre­chen­de Vor­la­ge erar­bei­ten. Es ist urei­gens­te Auf­ga­be der Innen­mi­nis­ter, für ein fried­li­ches und siche­res Sil­ves­ter zu sor­gen. Ein Ver­bot von Rake­ten und Knall­kör­pern ist dafür ele­men­tar“, stell­te Rein­hardt klar.

„Die poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen soll­ten eine Sil­ves­ter­nacht in einem Ret­tungs­wa­gen oder in einer Not­fall­am­bu­lanz ver­brin­gen, dann wür­de sich ihr Blick auf das schein­bar fried­li­che Sil­ves­ter­feu­er­werk schnell ändern. Ärz­tin­nen und Ärz­te, Ret­tungs­kräf­te und Pfle­gen­de arbei­ten an Sil­ves­ter am Limit. Allein zum letz­ten Jah­res­wech­sel gab es einen ver­hee­ren­den Höchst­stand von 838 Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit durch Sil­ves­ter-Böl­ler beding­ten Augen­ver­let­zun­gen. Ein Anstieg um rund 300 im Ver­gleich zu den Jah­ren vor der Coro­na-Pan­de­mie. Die doku­men­tier­ten Augen‑, Ohr‑, Brand- und Hand­ver­let­zun­gen gehen zusam­men­ge­nom­men in die Tau­sen­de. Beson­ders erschre­ckend ist, dass vie­le unbe­tei­lig­te Kin­der und Jugend­li­che zu Opfern wer­den“, sag­te Reinhardt.

Die Bun­des­ärz­te­kam­mer setzt sich des­halb in einem bun­des­wei­ten Bünd­nis gemein­sam mit Umwelt- und Tier­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen, Ärz­te­ver­bän­den und Poli­zei für ein böl­ler­frei­es Sil­ves­ter ein. Laut aktu­el­len Erhe­bun­gen sieht auch die Mehr­heit der Bevöl­ke­rung Feu­er­werk an Sil­ves­ter kri­tisch. Rein­hardt beton­te: „Nie­mand möch­te den Men­schen die Mög­lich­keit neh­men, Sil­ves­ter aus­ge­las­sen zu fei­ern. Aber für einen schö­nen Jah­res­wech­sel braucht es kein Schwarz­pul­ver. Es ist an der Zeit, neue Sil­ves­ter­tra­di­tio­nen zu begrün­den, um fried­lich und sicher ins neue Jahr zu starten.“

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Quel­le: Bundesärztekammer,Dezernat Poli­tik und Kommunikation
Ori­gi­nal-Con­tent von: Bun­des­ärz­te­kam­mer, über­mit­telt durch news aktuell

Fotocredit:©AdobeStock 557984600 / Brisystem

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