Gute Nachricht für die 16.965 Pflegebedürftigen Hochsauerlandkreis: Ab Januar gibt’s mehr Geld von der Pflegekasse

Höhe­re Pfle­ge­leis­tun­gen für rund 17.000 Men­schen im Hochsauerlandkreis

Hoch­sauer­land­kreis: Das ist eine gute Nach­richt für die 16.965 Pfle­ge­be­dürf­ti­gen und ihre Pfle­gen­den im Hoch­sauer­land­kreis: Ab Janu­ar 2024 erhal­ten sie stu­fen­wei­se höhe­re Pfle­ge­leis­tun­gen von ihrer gesetz­li­chen Pfle­ge­kas­se. Hin­ter­grund ist eine Ände­rung im Pfle­ge­un­ter­stüt­zungs- und ‑ent­las­tungs­ge­setz (PUEG). Dadurch stei­gen das Pfle­ge­geld und die Pfle­ge­sach­leis­tun­gen um jeweils fünf Pro­zent. „Im Lau­fe des Jah­res wer­den Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und ihre Ange­hö­ri­gen wei­ter ent­las­tet“, kün­digt die stell­ver­tre­ten­de AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­te­rin Clau­dia Büden­ben­der an. Bereits ab dem 1. Janu­ar 2024 grei­fen die ers­ten Entlastungen. 

Pfle­ge­geld-Erhö­hung

Bereits zum 1. Janu­ar 2024 wird das Pfle­ge­geld erhöht. Die­se Leis­tung erhal­ten Pfle­ge­be­dürf­ti­ge ab dem Pfle­ge­grad zwei, die zu Hau­se unent­gelt­lich zum Bei­spiel von Ange­hö­ri­gen gepflegt wer­den. Pfle­ge­be­dürf­ti­ge erhal­ten ab 1. Janu­ar 2024 auto­ma­tisch den höhe­ren Leis­tungs­be­trag. Ab Pfle­ge­grad zwei gibt es die Geld­leis­tung in Höhe von monat­lich 332 Euro (bis­lang 316 Euro). Bei Pfle­ge­grad drei beträgt die Geld­leis­tung 573 Euro (bis­lang 545 Euro), bei Pfle­ge­grad vier 765 Euro (728 Euro) und bei Pfle­ge­grad fünf 947 Euro (901 Euro). Eine wei­te­re Erhö­hung des Pfle­ge­gel­des ist für 2025 geplant.

Höhe­re Pflegeleistungen

Wie beim Pfle­ge­geld stei­gen auch die Beträ­ge für Pfle­ge­sach­leis­tun­gen. Der Anspruch umfasst ab dem 1. Janu­ar 2024 ab Pfle­ge­grad zwei 761 Euro (bis­lang 724 Euro), bei Pfle­ge­grad drei 1.432 Euro (1.363 Euro), bei Pfle­ge­grad vier 1.778 Euro (1.693 Euro) und bei Pfle­ge­grad fünf 2.200 Euro (2.095 Euro). „In 2025 sol­len dann auch die Beträ­ge für Pfle­ge­sach­leis­tun­gen noch ein­mal stei­gen. Danach sol­len die Beträ­ge alle drei Jah­re an die Preis­ent­wick­lung in Deutsch­land ange­passt wer­den. Das ers­te Mal vor­aus­sicht­lich zum 1. Janu­ar 2028“, sagt Büden­ben­der.

Höhe­res Bud­get in der Verhinderungspflege 

Wenn Kin­der, Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne pfle­ge­be­dürf­tig sind, wer­den sie oft von ihren Eltern gepflegt. Ist das für einen gewis­sen Zeit­raum nicht mög­lich, kom­men häu­fig die Leis­tun­gen der Kurz­zeit- und Ver­hin­de­rungs­pfle­ge zum Ein­satz, um die pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen zu ent­las­ten. Ab Janu­ar 2024 steht den Pfle­ge­be­dürf­ti­gen im Pfle­ge­grad 4 und 5 unter 25 Jah­ren ein erhöh­ter Leis­tungs­be­trag für die Ver­hin­de­rungs­pfle­ge zur Ver­fü­gung. Dazu kön­nen die Mit­tel der Kurz­zeit­pfle­ge, die noch nicht ver­wen­det wur­den, voll­stän­dig anre­chen­bar sein. Somit kön­nen die pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen bis zu 3.386 Euro pro Kalen­der­jahr für die Ver­hin­de­rungs­pfle­ge bean­spru­chen. Zum 1. Janu­ar 2025 soll die­ser Betrag auf 3.539 Euro steigen.

Pfle­ge­un­ter­stüt­zungs­geld ab 2024 jähr­lich beantragen

Wenn berufs­tä­ti­ge Per­so­nen die Pfle­ge für einen Ange­hö­ri­gen in einer akut auf­tre­ten­den Pfle­ge­si­tua­ti­on orga­ni­sie­ren oder selbst über­neh­men müs­sen, kön­nen sie sich dafür bis zu zehn Tage lang von der Arbeit frei­stel­len las­sen. Dazu suchen Arbeit­neh­mer und Arbeit­neh­mer zunächst das Gespräch mit dem Arbeit­ge­ber und dem behan­deln­den Arzt der pfle­ge­be­dürf­ti­gen Per­son. Ent­fällt der Lohn, kön­nen Sie statt­des­sen Pfle­ge­un­ter­stüt­zungs­geld von der Pfle­ge­kas­se erhal­ten. Der Antrag ist zusam­men mit einem ärzt­li­chen Attest bei der Pfle­ge­kas­se ein­zu­rei­chen. Bis­lang konn­te die Leis­tung nur ein­mal pro pfle­ge­be­dürf­ti­ger Per­son bean­sprucht wer­den. Ab dem 1. Janu­ar 2024 soll der Anspruch auf Pfle­ge­un­ter­stüt­zungs­geld jähr­lich wie­der­keh­rend bestehen. So kön­nen sich Arbeit­neh­mer und Arbeit­neh­me­rin­nen dann jedes Jahr bei einer Not­la­ge im Bereich der häus­li­chen Pfle­ge für bis zu zehn Tage frei­stel­len lassen.

Erhö­hung der Eigen­an­teil-Zuschlä­ge bei voll­sta­tio­nä­rer Pflege

Zum 1. Janu­ar 2024 erhal­ten Pfle­ge­be­dürf­ti­ge ab Pfle­ge­grad 2 höhe­re Zuschlä­ge auf den pfleg­be­ding­ten Eigen­an­teil, wenn die Per­so­nen in einer voll­sta­tio­nä­ren Pfle­ge­ein­rich­tung unter­ge­bracht sind. „Seit dem letz­ten Jahr betei­li­gen sich die Pfle­ge­kas­sen mit einem Leis­tungs­zu­schlag an den Kos­ten, um die Pfle­ge­be­dürf­ti­gen finan­zi­ell zu ent­las­ten. Die Höhe des Leis­tungs­zu­schlags hängt davon ab, wie lan­ge eine Per­son bereits im Heim lebt. Er steigt mit der Pfle­ge­dau­er“, sagt Büden­ben­der. Je nach Auf­ent­halts­dau­er gel­ten fol­gen­de Beträ­ge: Bis zwölf Mona­te: 15 Pro­zent (bis­lang fünf Pro­zent), bis 24 Mona­te: 30 Pro­zent (25 Pro­zent), bis 36 Mona­te: 50 Pro­zent (45 Pro­zent), über 36 Mona­te: 75 Pro­zent (70 Pro­zent). Die Abrech­nung erfolgt zwi­schen Pfle­ge­ein­rich­tung und Pfle­ge­kas­se. Pfle­ge­be­dürf­ti­ge Per­so­nen brau­chen sich dar­um nicht zu kümmern.

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Quel­le: Bir­te Jan­sen, Spe­zia­lis­tin Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK Nord­West, Die Gesundheitskasse.

Bild1: Die 16.965 Pfle­ge­be­dürf­ti­gen und ihre Pfle­gen­den im Hoch­sauer­land­kreis erhal­ten ab Janu­ar 2024 stu­fen­wei­se höhe­re Pfle­ge­leis­tun­gen von ihrer gesetz­li­chen Pflegekasse.
Foto: AOK/
Colourbox/​hfr.

Bild: Auch Per­so­nen ab Pfle­ge­grad 2 im Hoch­sauer­land­kreis, die in einer voll­sta­tio­nä­ren Pfle­ge­ein­rich­tung unter­ge­bracht sind, erhal­ten höhe­re Zuschlä­ge auf den pfleg­be­ding­ten Eigenanteil.
Foto: AOK/
Colourbox/​hfr.

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