INSA-Umfrage: Deutsche wollen Schuldenbremse eher verschärfen als lockern

Mehr­heit für Aus­ga­ben­kür­zun­gen statt für mehr Schul­den oder höhe­re Steu­ern – INSA-Umfra­ge im Auf­trag der INSM

Die For­de­run­gen von Poli­ti­kern der SPD und Grü­nen und ver­ein­zelt aus der CDU nach einem Aus­set­zen oder gar der Abschaf­fung der Schul­den­brem­se wird von der Mehr­heit in Deutsch­land abge­lehnt. Das ergab eine reprä­sen­ta­ti­ve Umfra­ge des Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tuts INSA unter mehr als 2.000 Befrag­ten im Auf­trag der Initia­ti­ve Neu­es Sozia­le Markt­wirt­schaft (INSM). 58 Pro­zent der Befrag­ten fin­den die aktu­el­le Aus­ge­stal­tung der Schul­den­brem­se gut, nur 28 Pro­zent schlecht.

Unter den Anhän­gern aller im Bun­des­tag ver­tre­te­nen Par­tei­en über­wie­gen die Befür­wor­ter der aktu­el­len Schul­den­brem­se. Die stärks­ten Fans gibt es unter den Wäh­lern von FDP (67 Pro­zent) und – inter­es­san­ter­wei­se – der Grü­nen (65 Pro­zent), deren Par­tei­spit­ze die Schul­den­brem­se auf­wei­chen will. Auch die Wäh­ler von Uni­on (65 Pro­zent) und SPD (55 Pro­zent) fin­den die Schul­den­brem­se mehr­heit­lich gut. Bei den Anhän­gern von AfD (50 Pro­zent) und Lin­ken (47 Pro­zent) ist die Unter­stüt­zung für die Schul­den­brem­se am gerings­ten, aber immer noch höher als die Geg­ner­schaft (AfD: 36 Pro­zent, Lin­ke: 40 Prozent).

Expli­zit nach mög­li­chen Ver­än­de­run­gen bei der Schul­den­brem­se gefragt, befür­wor­ten nur 11 Pro­zent aller Befrag­ten eine voll­stän­di­ge Abschaf­fung, 13 Pro­zent eine Ver­än­de­rung, die mehr Schul­den ermög­licht. 31 Pro­zent wür­den die Schul­den­brem­se dage­gen sogar noch ver­schär­fen, so dass die Spiel­räu­me für zusätz­li­che Schul­den wei­ter ein­ge­engt wür­den. Der Rest wünscht sich ande­re oder kei­ne Ände­run­gen oder hat kei­ne Mei­nung dazu.

Haus­halts­lü­cke: Mehr­heit für Aus­ga­ben­kür­zun­gen statt mehr Schul­den oder höhe­re Steuern

Bei der Fra­ge, wie die Regie­rung den Haus­halt nach dem Ver­fas­sungs­ge­richts­ur­teil finan­zie­ren soll­ten, sind von den abge­frag­ten Maß­nah­men am belieb­tes­ten Aus­ga­ben­kür­zun­gen bei Migra­ti­ons­maß­nah­men (50 Pro­zent), bei Staat und Ver­wal­tung (37 Pro­zent) und beim Bür­ger­geld (35 Pro­zent). Am unpo­pu­lärs­ten wäre die die Erhö­hung der Unter­neh­mens­steu­ern (nur 16 Pro­zent wün­schen sich dies), eine Locke­rung der Schul­den­brem­se (14 Pro­zent) oder die Aus­ru­fung einer beson­de­ren Not­la­ge, um dadurch mehr Schul­den zu machen (11 Prozent).

INSM-Geschäfts­füh­rer Thors­ten Als­le­ben sieht in den Ergeb­nis­sen einen „Warn­schuss an die Poli­tik“: „Die Men­schen sind strikt gegen höhe­re Schul­den. Wenn Poli­ti­ker glau­ben, sie kön­nen sich um unbe­que­me Ein­spa­run­gen her­um­mo­geln, indem sie mehr Schul­den machen oder Steu­ern erhö­hen, wer­den sie von den Bür­gern die Quit­tung am Wahl­tag bekom­men.“ Alle Tricks zur Aus­he­be­lung der Schul­den­brem­se wür­den von den Men­schen abge­lehnt. Als­le­ben for­dert: „Die Regie­rung wur­de beim Trick­sen erwischt. Sie muss jetzt tun, wofür sie gewählt ist: Prio­ri­tä­ten set­zen, und zwar inner­halb der ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Gren­zen. Und dazu gehört auch nach dem Wil­len der Mehr­heit – und der Ver­fas­sung – die Schuldenbremse.“

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Quel­le: Carl-Vic­tor Wachs, Lei­ter Kom­mu­ni­ka­ti­on & Pres­se­spre­cher, INSM Initia­ti­ve Neue Sozia­le Markt­wirt­schaft GmbH
Ori­gi­nal-Con­tent von: Initia­ti­ve Neue Sozia­le Markt­wirt­schaft (INSM), über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit: Ado­be­Stock 683328356 / Brisystem

 

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