Peter Liese: Viele Landwirte waren verzweifelt. Jetzt aufatmen in unserer Region – Landwirtschaft verschafft sich Gehör der Politiker

Peter Liese: Landwirte in unserer Region atmen auf / Kein pauschales Verbot von Pflanzenschutzmitteln in landwirtschaftlichen Gebieten / Landwirtschaft verschafft sich Gehör der Politiker

In einer Video­kon­fe­renz haben sich der süd­west­fä­li­sche CDU-Abge­ord­ne­te Dr. Peter Lie­se mit Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der Land­wirt­schaft aus der Regi­on über den Erfolg bei der Ple­nar­ab­stim­mung zu Pflan­zen­schutz­mit­teln aus­ge­tauscht. Das EU Par­la­ment hat­te den Vor­schlag der Kom­mis­si­on und die Kom­pro­mis­se der Grü­nen Bericht­erstat­te­rin Sarah Wie­ner in einer spek­ta­ku­lä­ren Abstim­mung ver­senkt. Der Vor­schlag wur­de von Anfang an von den Euro­päi­schen Christ­de­mo­kra­ten kri­ti­siert. Zum einen bezog das Reduk­ti­ons­ziel von Pflan­zen­schutz­mit­teln um 50% bzw. 65% bis 2030 die bis­he­ri­gen Leis­tun­gen der Land­wirt­schaft in Deutsch­land über­haupt nicht ein. Zum ande­ren hät­te das Ver­bot her­kömm­li­cher Pflan­zen­schutz­mit­tel in vie­len land­wirt­schaft­li­chen Gebie­ten zahl­rei­chen Land­wir­ten prak­tisch die Nut­zung ihrer Äcker unmög­lich gemacht.

Peter Lie­se hat­te sich im Vor­feld der Abstim­mung sehr inten­siv mit Betrof­fe­nen aus der Regi­on aus­ge­tauscht, ins­be­son­de­re mit den Land­wir­ten, aber auch mit Ver­tre­tern des Natur­schut­zes und der Kom­mu­nen. Er wies dar­auf hin, dass nicht nur Land­wir­te, son­dern auch die Arbeits­ge­mein­schaft Bio­lo­gi­scher Umwelt­schutz im Kreis Soest und Grü­nen-Poli­ti­ker wie der Minis­ter­prä­si­dent von Baden-Würt­tem­berg Win­fried Kret­sch­mann gegen den Vor­schlag waren. „Die Ent­schei­dung ist gut für die Land­wir­te und gut für alle, die glau­ben, dass sich die EU in schwie­ri­gen Zei­ten zurück­hal­ten muss. Sie ist auch ein Bei­spiel, wie Poli­tik funk­tio­nie­ren kann, und damit ein Zei­chen gegen Poli­tik­ver­dros­sen­heit. Vie­le Land­wir­te waren ver­zwei­felt und die Ent­schei­dung des Par­la­ments zeigt, dass sich gemein­sa­mes Enga­ge­ment zwi­schen Polit­kern und Bür­gern lohnt“, sag­te Liese.

Ein Bei­spiel für die Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Betrof­fe­nen aus dem Hoch­sauer­land­kreis äußer­ten sich Wil­helm Kühn, Vor­sit­zen­der des Land­wirt­schaft­li­chen Kreis­ver­ban­des Hoch­sauer­land und Peter Horst, Vize­prä­si­dent des Lan­des­ver­ban­des Gar­ten­bau NRW, wie folgt: „Pau­scha­le Reduk­ti­ons­zie­le hel­fen kei­nem wei­ter. Zumal außer Acht gelas­sen wird, was der Gar­ten­bau in den letz­ten Jah­ren schon mit nach­hal­ti­gen Pro­duk­ti­ons­me­tho­den ein­spa­ren konn­te. Wir brau­chen eine aus­rei­chen­de Mit­tel­pa­let­te, um die Kul­tu­ren vor Scha­den und Aus­fall zu schüt­zen. Not­wen­dig dafür ist eine schnel­le Zulas­sung von Pflan­zen­schutz­mit­teln im Bereich der Lücken­in­di­ka­ti­on und eine Wei­ter­ent­wick­lung des inte­grier­ten Pflanzenschutzes.“

Auch die Agrar-Influen­ce­rin und Land­wir­tin, Marie Hoff­mann aus Lip­pe­tal, betei­lig­te sich bei der Kam­pa­gne gegen den Kom­mis­si­ons­vor­schlag und stell­te tech­no­lo­gi­sche Inno­va­tio­nen als Lösung her­aus und wies auf die bis­her gute Sym­bio­se zwi­schen Land­wirt­schaft und Vogel­schutz hin: „Wir wären extrem von dem Vor­schlag betrof­fen gewe­sen, weil bereits vie­le Berei­che der Soes­ter Bör­de und des Hell­wegs unter einem Schutz­git­ter liegt. Das wäre nicht nur eine Kata­stro­phe für die Ernäh­rungs­si­che­rung aus regio­na­len Erzeug­nis­sen, son­dern auch eine für den Arten­schutz selbst, weil die Boden­be­ar­bei­tung an sich, die dann logi­scher Wei­se die Pflan­zen­schutz­mit­te sub­sti­tu­ie­ren wür­de, noch viel stär­ker in unse­re Öko­sys­te­me in und auf dem Boden ein­grei­fen und damit zur Abnah­me der Arten­viel­falt füh­ren würde.“

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Quel­le: Die­ter Ber­ger, Euro­pa­bü­ro für Süd­west­fa­len und das Hoch­stift, Mesche­de

Peter Lie­se im Gespräch mit Ver­tre­tern des Gar­ten- und Land­schafts­bau­ver­ban­des NRW. V.l. Clau­dia Wendt (Fach­re­fe­ren­tin), Peter Horst (Vize­prä­si­dent des Lan­des­ver­ban­des Gar­ten­bau NRW aus Mesche­de) und Peter Liese

Fotos:©Europabüro Peter Liese