Gesundheitsversorgung ist gefährdet: Finanziellen Notlage der Krankenhäuser – Bund muss den Kliniken dringend finanziell helfen

Gesund­heits­ver­sor­gung ist gefähr­det: Bund muss den Kli­ni­ken drin­gend finan­zi­ell helfen 

Ange­sichts der gra­vie­ren­den finan­zi­el­len Not­la­ge der Kran­ken­häu­ser und ergeb­nis­lo­sen Bund-Län­der-Ver­hand­lungs­run­den ist der Gesund­heits­aus­schuss des Land­kreis­tags NRW alar­miert: Die Gesund­heits­exper­ten der NRW-Krei­se bekräf­ti­gen ihre For­de­rung nach raschen und wirk­sa­men Finan­zie­rungs­zu­sa­gen des Bun­des, um die Kran­ken­haus­ver­sor­gung in der Flä­che zu sichern.

Seit Mona­ten herrscht bei fast allen Kli­ni­ken in Deutsch­land Kri­sen­stim­mung: Die gestie­ge­nen Infla­ti­ons­kos­ten und die gro­ße Deckungs­lü­cke auf­grund der Tarif­stei­ge­rung für 2024 brin­gen die Kli­ni­ken an ihre finan­zi­el­le Belas­tungs­gren­ze. „Der Bund muss sich jetzt bewe­gen und die Kran­ken­häu­ser finan­zi­ell absi­chern. Sonst droht ein unkon­trol­lier­tes Kli­nik­ster­ben“, for­der­te der Vor­sit­zen­de des Gesund­heits­aus­schus­ses des Land­kreis­tags NRW, Land­rat Jür­gen Mül­ler (Kreis Her­ford), im Rah­men der heu­ti­gen Aus­schuss­sit­zung. Immer mehr Häu­ser kämen in Insol­venz­ge­fahr oder hät­ten in eini­gen Fäl­len bereits schlie­ßen müs­sen. „Die Ver­sor­gung in der Flä­che ist bereits gefähr­det“, unter­strich Mül­ler. Beson­ders betrof­fen sei dabei der kreis­an­ge­hö­ri­ge Raum.

„Als Teil der ‚NRW-Alli­anz für die Kran­ken­häu­ser‘ ste­hen wir an der Sei­te der Kli­ni­ken und las­sen auch nicht locker“, beton­te Mül­ler. Da sich der Bund bis­lang wei­gert, die mas­siv gestie­ge­nen Mehr­kos­ten der Kli­ni­ken zu refi­nan­zie­ren, sehen sich immer mehr Kom­mu­nen gezwun­gen, mit eige­nen Mit­teln die Kli­ni­ken vor Ort zu sta­bi­li­sie­ren. „Das ist weder Auf­ga­be der Kom­mu­nen, noch haben sie die finan­zi­el­le Kraft dafür“, warn­te Mül­ler. „Solan­ge sich der Bund nicht bewe­ge, ist hilfs­wei­se das Land NRW gefor­dert, Not­hil­fe in drin­gen­den Fäl­len zu leis­ten, um die Kli­nik­in­fra­struk­tur zu gewähr­leis­ten“,ver­lang­te Mül­ler. Jedoch wür­den die maß­geb­li­chen Stell­schrau­ben im Kran­ken­haus­be­reich vom Bund vor­ge­ge­ben, daher rüh­re auch die struk­tu­rel­le Unter­fi­nan­zie­rung. Mit der seit län­ge­rem dis­ku­tier­ten Kran­ken­haus­re­form soll das Pro­blem gelöst wer­den, doch auch die­se wer­de in Ber­lin nicht hand­fest angegangen.

„Wie vie­le Kli­ni­ken müs­sen noch insol­vent gehen oder gar schlie­ßen?“, kri­ti­sier­te Mül­ler die Hän­ge­par­tie zwi­schen Bund und Län­dern.  Jetzt kom­me es dar­auf an, zusätz­li­che Mit­tel bereit­zu­stel­len, damit die Kran­ken­häu­ser die Reform noch erleben.

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Quelle:Verena Brie­se. Pres­se­we­sen, Öffent­lich­keits­ar­beit, Ver­bands­zeit­schrift EIL­DIENST, Land­kreis­tag Nordrhein-Westfalen
Foto­credit: Ado­be­Stock 574351116 / Brisystem