Peter Liese zu EU Verpackungsverordnung: Verbot von Zuckertütchen absurd / Wir haben zurzeit wirklich andere Sorgen

Peter Liese zu EU Verpackungsverordnung: Das Ziel, Plastikmüll zu bekämpfen und Recycling europaweit zu erleichtern, ist richtig, aber EU darf sich nicht im Detail verlieren / Verbot von Zuckertütchen absurd / Wir haben zurzeit wirklich andere Sorgen

„Das Ziel, Plas­tik­müll zu redu­zie­ren und das Recy­cling euro­pa­weit zu ver­ein­fa­chen, ist rich­tig“. Des­we­gen unter­stüt­ze ich grund­sätz­lich den Vor­schlag der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on zu Ver­pa­ckun­gen und Ver­pa­ckungs­müll. Aber die Kom­mis­si­on und die Mehr­heit im Umwelt­aus­schuss schie­ßen über das Ziel hin­aus und ver­lie­ren sich im Detail. Ein Ver­bot von Zucker­tüt­chen, Papier­tüt­chen für Salz, Pfef­fer und Süß­stoff, ist absurd. Wir haben im Moment wirk­lich ande­re Sor­gen“, dies erklär­te der süd­west­fä­li­sche CDU-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Dr. Peter Lie­se ange­sichts einer bevor­ste­hen­den Abstim­mung im Euro­päi­schen Par­la­ment zur Ver­pa­ckungs­ver­ord­nung. Sowohl die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on, als auch eine knap­pe Mehr­heit im Aus­schuss für Umwelt, Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit des Euro­päi­schen Par­la­ments unter­stüt­zen ein Ver­bot von klei­nen Ver­pa­ckun­gen in Restau­rants. Dazu gehö­ren Zucker­tüt­chen, Tüt­chen für Süß­stoff, Pfef­fer und Salz, eben­so wie ande­re Kleinst­ver­pa­ckun­gen. „Mei­ne Frak­ti­on tritt dafür ein, die­ses Ver­bot zu strei­chen. Die­se Mate­ria­li­en bestehen über­wie­gend aus Papier und ich kann wirk­lich nicht erken­nen, dass wir hier ein gro­ßes Umwelt­pro­blem haben. Ich hof­fe, dass wir bei der Abstim­mung in der Ple­nar­sit­zung vom 20. bis 23. Novem­ber eine Mehr­heit für die Strei­chung des Ver­bo­tes haben“, erklär­te Liese.

Beson­ders absurd ist aus sei­ner Sicht, dass sowohl das Euro­päi­sche Par­la­ment als auch Kom­mis­si­on und Minis­ter­rat die Tüt­chen zur­zeit noch selbst nut­zen.

Lie­se hat des­halb an Par­la­ments­prä­si­den­tin Rober­ta Met­so­la geschrie­ben, mit der Bit­te zu prü­fen, ob man dar­auf ver­zich­ten kann. „Wir kön­nen doch nicht ernst­haft ande­ren etwas ver­bie­ten, was wir sel­ber nut­zen“, bekräf­tig­te Lie­se. Die Ver­ord­nung ent­hält zahl­rei­che Maß­nah­men, um Abfall zu redu­zie­ren. Ins­be­son­de­re sol­len aber auch Ver­pa­ckun­gen in Zukunft so gestal­tet sein, dass sie leich­ter recy­cel­fä­hig sind. Außer­dem soll Leer­raum in Ver­pa­ckun­gen ver­mie­den wer­den. Dies hat­te bereits im Vor­feld für Auf­re­gung gesorgt, da die Vor­schrift, dass eine Ver­pa­ckung nicht mehr als 40% Leer­raum ent­hal­ten soll, auch für Mehr­weg­sys­te­me, zum Bei­spiel Bier­käs­ten, gel­ten soll­te. Dies ist mitt­ler­wei­le vom Tisch. Umstrit­ten ist noch, ob in der Sys­tem­gas­tro­no­mie, also zum Bei­spiel bei McDonald’s, in Zukunft auch Mehr­weg­sys­te­me, also zum Bei­spiel Tel­ler und Becher, ange­bo­ten wer­den müssen.

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Quel­le: Die­ter Ber­ger, Euro­pa­bü­ro für Süd­west­fa­len und das Hoch­stift, Mesche­de

Bild­un­ter­schrift: Die Euro­päi­schen Insti­tu­tio­nen wol­len Zucker­tüt­chen ver­bie­ten, die sie selbst in ihren Ein­rich­tun­gen nut­zen. Der hei­mi­sche Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Dr. Peter Lie­se hält das für absurd.

Fotocredit:©Peter Lie­se

 

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