In der deutschen Gesellschaft keine Solidarität mit Juden ? Zu wenig Gegenwehr gegen Antisemitismus ?

Meron Mendel: In der deutschen Gesellschaft keine Solidarität mit Juden ?

Lei­ter der Bil­dungs­stät­te Anne Frank in Frank­furt kri­ti­siert Kul­tur­be­trieb scharf. In der deut­schen Gesell­schaft gibt es zu wenig Gegen­wehr gegen Anti­se­mi­tis­mus, bemän­gelt Meron Men­del, Lei­ter der Bil­dungs­stät­te Anne Frank in Frank­furt. „Eine Ent­täu­schung ist aber, wie wenig die Men­schen in Deutsch­land über­haupt reagie­ren. In der brei­ten Bevöl­ke­rung gibt es kein Pro­blem­be­wusst­sein oder spür­ba­re Soli­da­ri­tät mit Juden“, sag­te Men­del im Inter­view mit der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung“. Nach dem Über­fall der Hamas auf Isra­el und nach­fol­gen­den anti­se­mi­ti­schen Über­grif­fen sei die „empa­thi­sche Reak­ti­on in der Gesamt­ge­sell­schaft ausgeblieben“.

Men­del sieht in der Kon­se­quenz die deutsch-israe­li­sche Aus­söh­nung als teil­wei­se geschei­tert an.

„Es zeigt, dass die deutsch-israe­li­sche Ver­söh­nung offen­bar nur eine dün­ne Schicht der Bevöl­ke­rung erreicht hat. Ein Groß­teil der Men­schen in Deutsch­land bleibt gleich­gül­tig oder pflegt wei­ter Res­sen­ti­ments gegen Juden und Israe­lis“, stell­te Meron Men­del fest.

In die­sem Zusam­men­hang ging Men­del vor allem mit dem Kul­tur­be­trieb hart ins Gericht. Der in die­ser Sze­ne weit ver­brei­te­te Akti­vis­mus für die Hamas und ande­re paläs­ti­nen­si­sche Orga­ni­sa­tio­nen zei­ge den „mora­li­schen Bank­rott“ von Tei­len des Kul­tur­be­triebs. „Egal wie man poli­tisch zum Kon­flikt steht, die Auf­fas­sung, dass eine dschi­ha­dis­ti­sche Ter­ror­grup­pe eine pro­gres­si­ve Befrei­ungs­be­we­gung sei, ist völ­lig absurd. Gera­de die­se Art der Hamas-Unter­stüt­zung oder ihre Ver­harm­lo­sung zeigt, dass Tei­le der inter­na­tio­na­len und der deut­schen Lin­ken ihren mora­li­schen Kom­pass ver­lo­ren haben“, sag­te Mendel.

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Quel­le: Neue Osna­brü­cker Zei­tung, Redaktion
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