Berliner Morgenpost: Im Zweifel zu Hause bleiben, ein Kommentar von Anne-Kathrin Neuberg-Vural über den Corona-Knigge nach der Pandemie
Verschnupfte Nase, Halskratzen oder Husten? Egal, so schlimm ist es nicht. Arbeiten geht schon. Laut einer repräsentativen Studie erscheint jeder Fünfte mit ansteckenden Infekten am Arbeitsplatz.
Was vielleicht gut gemeint ist, hilft am Ende niemanden – im Gegenteil. Wie viele Menschen angeschlagen öffentliche Verkehrsmittel nutzen, lässt sich schwer beziffern – wie viele dennoch einkaufen gehen, Kinder in Schule oder Kindergarten bringen. Auffällig ist jedoch: Die AHA+L‑Regeln, die in der Pandemie vielen in Fleisch und Blut übergegangen waren, scheinen vergessen. Doch krank ist krank. Hygiene ist nicht nur mit Blick auf Corona-Viren wichtig. Was also tun?
Im Zweifel daheim bleiben und im Alltag solidarisch an die AHA+L‑Regeln denken, um den einstigen „Corona-Knigge“ zum generellen „Infekt-Knigge“ werden zu lassen. Abstand halten, konsequentes Niesen und Husten in die Armbeuge, Einmaltaschentücher sofort entsorgen sowie regelmäßig die Hände waschen – das Lüften nicht zu vergessen. Und dann wäre da natürlich noch das Maskentragen.
Was in asiatischen Gesellschaften zum guten Ton gehört, spaltet hierzulande die Gemüter. Dabei sorgt ein Mund-Nasen-Schutz nachweislich dafür, dass sich Erreger schwerer ausbreiten können. Ob die Maske bei Krankheitssymptomen getragen wird, muss jede und jeder selbst entscheiden. Das eigene Wissen um den Mehrwert, eine positive Einstellung und Verantwortungsbewusstsein helfen bei der Abwägung. Das Gute: Schon jede einzelne Maßnahme der AHA+L‑Regeln wirkt. Klar ist auch: Je mehr kombiniert werden, desto besser wird der Schutz. Und noch besser wird es, wenn sich möglichst alle an die Regeln halten.
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Quelle: BERLINER MORGENPOST
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