Deutsches Kinderhilfswerk: Medienbildung in Kindertagesstätten und Schulen stärken

Deutsches Kinderhilfswerk: Medienbildung in Kindertagesstätten und Schulen stärken

Das Deut­sche Kin­der­hilfs­werk mahnt zur Halb­zeit der Ampel-Koali­ti­on bei der Bun­des­re­gie­rung eine Stär­kung der Medi­en­bil­dung in Kin­der­ta­ges­stät­ten und Schu­len an. Nach Ansicht der Kin­der­rechts­or­ga­ni­sa­ti­on soll­te auch der Bund eine dau­er­haf­te Finan­zie­rung und Ver­zah­nung der zahl­rei­chen medi­en­päd­ago­gi­schen Pro­jek­te für Kin­der und Jugend­li­che unter­stüt­zen. Vor allem dadurch müs­sen Kin­der und Jugend­li­che in die Lage ver­setzt wer­den, Medi­en aktiv selbst zu gestal­ten, um damit eige­ne Ideen, Vor­stel­lun­gen und Inter­es­sen zum Aus­druck zu brin­gen und die von ihnen kon­su­mier­ten Medi­en kri­tisch zu hinterfragen.

„Im Koali­ti­ons­ver­trag der Ampel-Regie­rung ist fest­ge­legt, dass der fach­lich fun­dier­te Ein­satz von digi­ta­len Medi­en mit ange­mes­se­ner tech­ni­scher Aus­stat­tung bereits in der früh­kind­li­chen Bil­dung geför­dert und die Medi­en­kom­pe­tenz gestärkt wird. Das ist in Zei­ten von Fake News, Des­in­for­ma­ti­on und Pro­pa­gan­da im Inter­net zuneh­mend wich­tig. Online-Platt­for­men begin­nen früh­zei­tig Daten­pro­fi­le auf­zu­bau­en, wodurch Kin­der schon in sehr jun­gen Jah­ren Ziel­grup­pe von Wer­bung und Des­in­for­ma­ti­on wer­den. Nicht zuletzt sind Kin­der durch Online-Kom­mu­ni­ka­ti­on mög­li­chen Kon­takt­ver­su­chen durch Frem­de aus­ge­setzt. Auch des­halb brau­chen Kin­der und Jugend­li­che, Eltern und päd­ago­gi­sche Fach­kräf­te mehr denn je Ori­en­tie­rung im Dschun­gel der digi­ta­len Ange­bo­te. Kin­der müs­sen sich mög­lichst früh­zei­tig Wis­sen dar­über aneig­nen, wel­che Quel­len und Akteu­re im Netz ver­trau­ens- und glaub­wür­dig sind. Ins­be­son­de­re die Eltern sind hier in der Pflicht, die Medi­en­nut­zung ihrer Kin­der aktiv zu beglei­ten. Aber auch unser Bil­dungs­we­sen trägt eine Mit­ver­ant­wor­tung, um jun­ge Men­schen für Risi­ken zu sen­si­bi­li­sie­ren und kind­ge­rech­te Infor­ma­ti­ons­quel­len auf­zu­zei­gen“, betont Tho­mas Krü­ger, Prä­si­dent des Deut­schen Kinderhilfswerkes.

„Medi­en­päd­ago­gi­sche Pro­jek­te las­sen sich nur schwer ohne öffent­li­che Mit­tel durch­füh­ren, wenn man sie weder kos­ten­pflich­tig anbie­ten noch durch Wer­bung finan­zie­ren will. Zugleich sind die Ent­wick­lung und das Ange­bot von qua­li­ta­tiv stan­dar­di­sier­ten medi­en­päd­ago­gi­schen Pro­jek­ten viel zu oft allein vom Wohn­ort abhän­gig. Eini­ge Bun­des­län­der und Kom­mu­nen haben hier her­vor­ra­gen­de Struk­tu­ren aus­ge­bil­det, in ande­ren Regio­nen herrscht heu­te noch immer medi­en­päd­ago­gi­sches Ödland. Es braucht aber auch eine sys­te­ma­ti­sche Eva­lu­ie­rung und Begleit­for­schung bestehen­der Pro­jek­te und Initia­ti­ven, um deren Kon­zep­te auf neue Regio­nen über­trag­bar zu machen und damit eine Zusam­men­ar­beit von Bund und Län­dern zu erleich­tern“, so Krü­ger weiter.

„Im kom­ple­xen Geflecht des Bil­dungs­fö­de­ra­lis­mus müs­sen gera­de bun­des­wei­te Trä­ger und Zen­tral­stel­len bes­ser aus­ge­stat­tet wer­den, damit sie bun­des­weit ein­setz­ba­re, zeit­ge­mä­ße medi­en­päd­ago­gi­sche Ange­bo­te ent­wi­ckeln, Akteu­rin­nen und Akteu­re ver­net­zen sowie Initia­ti­ven vor Ort för­dern kön­nen. Län­der wie bei­spiels­wei­se Finn­land sind hier schon wesent­lich wei­ter als wir. Zugleich dür­fen bun­des­lan­des­spe­zi­fi­sche Anstren­gun­gen zur finan­zi­el­len För­de­rung von Medi­en­kom­pe­tenz bei einem stär­ke­ren finan­zi­el­len Enga­ge­ment des Bun­des nicht zurück­ge­fah­ren wer­den“, sagt Tho­mas Krüger.

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Quel­le: Uwe Kamp, Pres­se­spre­cher, Deut­sches Kin­der­hilfs­werk e.V.
Ori­gi­nal-Con­tent von: Deut­sches Kin­der­hilfs­werk e.V., über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit: Ado­be­Stock 265762006 / Brisystem

 

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