Finstere Prognose für die deutsche Wirtschaft: „Stehen vor wirtschaftlich schwärzestem Winterhalbjahr seit Jahrzehnten“

Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall – Hauptgeschäftsführer Schmidt: „Es fehlt an Zukunftsvertrauen“ – Kein Verständnis für Verbrenner-Aus

Vol­ker Schmidt, Haupt­ge­schäfts­füh­rer von Nie­der­sach­sen­me­tall, zeich­net für die kom­men­den Mona­te eine fins­te­re Pro­gno­se für die deut­sche Wirt­schaft. „Nach mei­ner Über­zeu­gung ste­hen wir vor dem wirt­schaft­lich schwär­zes­ten Win­ter­halb­jahr seit Jahr­zehn­ten“, sag­te der Chef des Arbeit­ge­ber­ver­ban­des gegen­über der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung“ (NOZ). Der pri­va­te Kon­sum schrump­fe, und der Export schwä­che­le. 75 Pro­zent der Erwei­te­rungs­in­ves­ti­tio­nen in der Indus­trie sei­en der­zeit auf Eis gelegt wor­den. „Es fehlt schlicht an Zukunfts­ver­trau­en“, beklag­te Schmidt im Gespräch mit der NOZ.

Die Wachs­tums­schwä­che wer­de durch poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen in Ber­lin und Brüs­sel poten­ziert, „bei denen offen­bar der Sinn für das Mach­ba­re und Ver­ant­wort­ba­re fehlt“. Die­se Ent­wick­lung schla­ge „voll auf unse­re Wett­be­werbs­fä­hig­keit durch“. Das spie­gel­ten Kon­junk­tur­pro­gno­sen „sehr deut­lich wider“.

Kri­tik äußer­te Schmidt ins­be­son­de­re an der Ener­gie- und Kli­ma­po­li­tik. „So löb­lich die Zie­le auch sein mögen, sie müs­sen den Rea­li­täts­check bestehen, für Unter­neh­men wie für Bür­ger auch umsetz­bar und plau­si­bel sein. Und das sind sie mit­nich­ten“, warn­te Schmidt und ver­wies auf das Gebäu­de­en­er­gie­ge­setz, für das die Bun­des­re­gie­rung bis heu­te nicht bezif­fern kön­ne, ob und in wel­cher Grö­ßen­ord­nung damit CO2 ein­ge­spart wer­den kön­ne, das aber Mil­lio­nen Pri­vat­haus­hal­te vor unge­ahn­te Finan­zie­rungs­schwie­rig­kei­ten stelle.

Kein gutes Haar ließ Schmidt über­dies am Ver­bren­ner-Ver­bot und dem „poli­tisch gewoll­ten Umstieg auf wesent­lich teu­re­re Elek­tro­au­tos“: Zu argu­men­tie­ren, dass E‑Autos kei­nen CO2-Abdruck hin­ter­lie­ßen, rüh­re an der Glaub­wür­dig­keit von Poli­tik. Ergeb­nis ist laut Schmidt, dass eine hin­rei­chen­de Markt­ak­zep­tanz für E‑Autos „nach wie vor nicht erkenn­bar“ sei, so sehr sich die deut­schen Auto­mo­bil­her­stel­ler auch bemüh­ten. „Der Absatz ist ein­ge­bro­chen, seit die staat­li­che Sub­ven­tio­nie­rung des Kauf­prei­ses zusam­men­ge­stri­chen wird. Unse­re Auto­her­stel­ler und Zulie­fe­rer wer­den auf Jah­re mit Elek­tro­mo­bi­li­tät kei­ne Gewin­ne erwirt­schaf­ten, der Kos­ten­druck dage­gen ist immens.“ Unter­neh­men ver­la­ger­ten daher ihre Pro­duk­ti­on an kos­ten­güns­ti­ge­re Stand­or­te im Aus­land. „Das ist Wert­schöp­fung, die in Deutsch­land ver­lo­ren geht.“

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Neue Osna­brü­cker Zei­tung, Redaktion
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