Dirk Wiese: Sauerland vor Ort bei der Wirtschaftskonferenz der SPD-Bundestagsfraktion

Sau­er­land vor Ort bei der Wirt­schafts­kon­fe­renz der SPD-Bundestagsfraktion

In der ver­gan­ge­nen Woche hat­te die SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on zur Wirt­schafts­kon­fe­renz mit Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz in den Deut­schen Bun­des­tag gela­den. Auch das Sau­er­land war auf Ein­la­dung des hei­mi­schen Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Dirk Wie­se (MdB) mit Hen­drik Schmitt (Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer Süd­west­fa­len) und Jörg Nol­te (Haupt­ge­schäfts­füh­rer der IHK Arns­berg) ordent­lich ver­tre­ten.

„Wir befin­den uns in einer ganz beson­de­ren Zeit“ – so eröff­ne­te Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz sei­ne Rede beim SPD-Wirt­schafts­emp­fang. Es ist auch eine Zeit der Kri­sen: Nach der Coro­na-Pan­de­mie folg­te der rus­si­sche Angriffs­krieg in der Ukrai­ne und dadurch aus­ge­löst stei­gen­de Ener­gie­prei­se und Infla­ti­on. Unter dem Mot­to der Ver­an­stal­tung „Euro­pa im Fokus: Wie stär­ken wir gemein­sam Indus­trie und Mit­tel­stand“ waren Akteu­re aus der Wirt­schaft, dem Bund und Euro­pa ein­ge­la­den, um über das über­ge­ord­ne­te The­ma der Kon­fe­renz „Trans­for­ma­ti­on“ zu spre­chen. Der Bun­des­re­gie­rung mit den Koali­tio­nen aus SPD, Grü­nen und FDP sei es gelun­gen, Deutsch­land gut durch die­se Kri­sen zu brin­gen, so der Kanz­ler. Nun gel­te es wei­ter an der Zukunft zu bau­en: Durch Büro­kra­tie­ab­bau und Ver­fah­rens­be­schleu­ni­gung, durch mehr Tem­po beim Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien, durch geziel­te Inves­ti­tio­nen in Zukunfts­tech­no­lo­gien wie Halb­lei­ter oder Bat­te­rien und durch die Siche­rung von Fach­kräf­ten.

Der Bun­des­re­gie­rung sei es nach dem Beginn des Krie­ges gegen die Ukrai­ne gelun­gen, die Ener­gie­ab­hän­gig­keit von Russ­land nicht nur beim Gas zu been­den, son­dern auch bei Koh­le und Öl. Seit Sep­tem­ber 2022 wird kein rus­si­sches Erd­gas mehr über Pipe­lines direkt nach Deutsch­land gelie­fert. Statt­des­sen gibt es erhöh­te Erd­gas­lie­fe­run­gen aus Nor­we­gen und den Nie­der­lan­den sowie zusätz­li­che Flüs­sig­gas-Impor­te. Die Gas­spei­cher sind bereits seit Ende Sep­tem­ber zu über 95 Pro­zent gefüllt (Stand: Okto­ber 2023).

Damit die Ener­gie­wen­de und damit ver­bun­de­ne Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­se gelin­gen, braucht es in Deutsch­land ins­be­son­de­re hoch­qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te, beton­te der Bun­des­kanz­ler. Dazu zäh­len Arbei­te­rin­nen und Arbei­ter, Pfle­ge­kräf­te, Ärz­tin­nen und Ärz­te oder Inge­nieu­rin­nen und Inge­nieu­re. Man sehe in den USA, wie sehr der Wohl­stand man­cher Natio­nen davon abhän­ge, dass sie eine Offen­heit gegen­über regu­lä­rer Migra­ti­on zei­ge. Aus die­sem Grund habe die Bun­des­re­gie­rung mit dem neu­en Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz Wei­chen gestellt, so Scholz. Das sei eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung für wirt­schaft­li­ches Wachs­tum.

„Aber das will ich ganz klar sagen: Es kom­men gegen­wär­tig viel zu vie­le auf irre­gu­lä­re Wei­se nach Euro­pa und nach Deutsch­land. Des­halb ist es auch unse­re Auf­ga­be, die irre­gu­lä­re Migra­ti­on nach Deutsch­land zu begren­zen, dafür zu sor­gen, dass weni­ger kom­men“, sag­te Scholz. Ziel müs­se es wei­ter­hin sein, gemein­sam mit ande­ren euro­päi­schen Län­dern die Außen­gren­zen Euro­pas sicher zu machen. „Wir haben uns auch sehr dafür ein­ge­setzt, dass Euro­pa end­lich zusam­men­ar­bei­tet, es einen soli­da­ri­schen Mecha­nis­mus gibt. Das ist jetzt nach vie­len, vie­len Jah­ren bei der Innen­mi­nis­ter­ta­gung der euro­päi­schen Innen­mi­nis­ter gelun­gen.“ Die Ver­tre­ter der EU-Mit­glied­staa­ten hat­ten sich Anfang Okto­ber über die letz­te Kom­po­nen­te einer gemein­sa­men euro­päi­schen Asyl- und Migra­ti­ons­po­li­tik geei­nigt.

Beim Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien habe die Bun­des­re­gie­rung vie­les auf den Weg gebracht, um schnel­ler vor­an­zu­ge­hen. So wur­den Pla­nungs- und Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren beschleu­nigt und erleich­tert. Dafür habe die Bun­des­re­gie­rung „ganz vie­le neue Geset­ze beschlos­sen“, beton­te der Kanz­ler. Aber neben alle­dem müs­se in Deutsch­land auch ein Men­ta­li­täts­wan­del statt­fin­den. Damit bis 2030 zu 80 Pro­zent Strom aus Erneu­er­ba­ren Ener­gien gewon­nen wer­de, müss­te auch klar sein, was dies kon­kret an Anstren­gung bedeu­te. Vor allem bräuch­te man dafür mehr Tem­po: „Wir haben alle die­se Ent­schei­dun­gen getrof­fen, wir haben die Geset­ze geän­dert und wir ändern sogar noch ein paar, damit es noch schnel­ler wird“, so der Kanz­ler. Die Bot­schaft, so der Kanz­ler, ist klar: „Wir sind soweit“. Und daher soll­te man zuver­sicht­lich blei­ben – und das kön­ne man auch.

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Quel­le: Büro Wie­se, Berlin
Bild: Auf dem Foto zu sehen sind (v.l.n.r.): Hen­drik Schmitt, Dirk Wie­se, Jörg Nolte.
Foto­credit: Dirk Wiese