Zahnvorsorge bei Kindern im Hochsauerlandkreis nur wenig genutzt

Nur etwa jedes zweite Kind geht zur Prophylaxe – Zahnvorsorge bei Kindern im Hochsauerlandkreis nur wenig genutzt

Hoch­sauer­land­kreis : Vor­sor­ge ist bei Kin­der­zäh­nen das A und O. Aller­dings wur­de die Zahn­vor­sor­ge im Rah­men der Indi­vi­du­al­pro­phy­la­xe von Kin­dern und Jugend­li­chen im Hoch­sauer­land­kreis nur wenig genutzt. Das ergab eine aktu­el­le Aus­wer­tung der AOK Nord­West anläss­lich des Tages der Zahn­ge­sund­heit am 25. Sep­tem­ber. Danach nah­men ins­ge­samt 5.875 Kin­der und Jugend­li­che im Alter von sechs bis 17 Jah­ren die kos­ten­frei­en Unter­su­chun­gen in Anspruch. Das ent­spricht 58,1 Pro­zent aller AOK-ver­si­cher­ten Kin­der und Jugend­li­chen in der Alters­grup­pe. „Unterm Strich wird die Pro­phy­la­xe nur von etwa jedem zwei­ten Kind im Hoch­sauer­land­kreis genutzt. Das ist ein­deu­tig zu wenig. Ab dem sechs­ten Lebens­jahr soll­ten Kin­der min­des­tens zwei­mal im Jahr zur Vor­sor­ge­un­ter­su­chung zum Zahn­arzt gehen“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schneider.

Ab dem sechs­ten Lebens­jahr zwei­mal im Jahr zum Zahnarzt

Zum Tag der Zahn­ge­sund­heit weist die AOK Nord­West dar­auf hin, wie wich­tig die kos­ten­frei­en Unter­su­chun­gen im Rah­men der Indi­vi­du­al­pro­phy­la­xe sind. Die gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen über­neh­men die Pro­phy­la­xe ab dem sechs­ten Lebens­jahr zwei­mal im Jahr. Auch die Fis­su­ren­ver­sie­ge­lung der blei­ben­den gro­ßen Backen­zäh­ne wird bis zum 18. Lebens­jahr voll­stän­dig bezahlt. 

Zahn­me­di­zi­ni­sche Früh­erken­nung mit dem ers­ten Zahn

Der ers­te Besuch beim Zahn­arzt soll­te so früh wie mög­lich für Kind und Eltern statt­fin­den. Je frü­her Schä­den an den Milch­zäh­nen ver­mie­den wer­den, des­to effi­zi­en­ter und scho­nen­der kann im Bedarfs­fall behan­delt wer­den. Daher gibt es für Kin­der unter sechs Jah­ren die zahn­me­di­zi­ni­sche Früh­erken­nung. Hier spie­len auch Maß­nah­men zur Mund­hy­gie­ne und das rich­ti­ge Zäh­ne­put­zen eine Rol­le. „Mit der zahn­me­di­zi­ni­schen Früh­erken­nung stär­ken wir die früh­kind­li­che Mund­ge­sund­heit und wol­len den Kin­dern direkt am Lebens­an­fang die Basis für eine zahn­ge­sun­de Zukunft geben“, so Schneider. 

Grup­pen­pro­phy­la­xe in KiTas und Schulen

Ein beson­de­res Augen­merk auf die rich­ti­ge Zahn­pfle­ge und Mund­hy­gie­ne außer­halb des Eltern­hau­ses legen auch die nie­der­schwel­li­gen Vor­sor­ge­an­ge­bo­te wie regel­mä­ßi­ge zahn­ärzt­li­che Unter­su­chun­gen, Bera­tun­gen und Pro­phy­la­xe in Kitas und Schu­len. Die Grup­pen­pro­phy­la­xe trägt schon in der frü­hen Kind­heit dazu bei, den Grund­stein für ein gesun­des Auf­wach­sen und eine gute Mund­ge­sund­heit zu legen. Die Grup­pen­pro­phy­la­xe wird gemein­sam vom öffent­li­chen Gesund­heits­dienst, den nie­der­ge­las­se­nen Zahn­ärz­ten und der GKV getragen.

Mehr gesund­heit­li­che Teilhabe

Der dies­jäh­ri­ge Tag der Zahn­ge­sund­heit steht unter dem Mot­to „Gesund beginnt im Mund – für alle!“ und stellt vul­nerable Bevöl­ke­rungs­grup­pen in den Mit­tel­punkt – egal, ob sie auf­grund ihrer kör­per­li­chen und see­li­schen Ver­fas­sung oder einer schwie­ri­gen sozio­öko­no­mi­schen Lebens­la­ge für Krank­hei­ten anfäl­li­ger sind. Denn wie sehr ein Mensch sich um die eige­ne Mund­ge­sund­heit küm­mern kann, hängt von vie­len Fak­to­ren ab. Fort­ge­schrit­te­nes Alter, Pfle­ge­be­darf, eine psy­chi­sche Erkran­kung und man­che For­men der kör­per­li­chen oder geis­ti­gen Behin­de­rung kön­nen die Selbst­für­sor­ge erschwe­ren. So ist die Mund­ge­sund­heit vie­ler Men­schen mit Pfle­ge­be­darf oder einer Behin­de­rung oft schlech­ter als die des Bevölkerungsdurchschnitts. 

„Der Tag der Zahn­ge­sund­heit 2023 nimmt die Schwie­rig­kei­ten vul­nerabler Grup­pen in den Blick, ihre Gesund­heit, vor allem ihre Zahn­ge­sund­heit, aktiv in die Hand zu neh­men. Außer­dem soll auf die Her­aus­for­de­run­gen auf­merk­sam gemacht wer­den, vor denen Ange­hö­ri­ge vul­nerabler Grup­pen in punc­to Zahn­vor­sor­ge und ‑gesund­heit ste­hen“, so Schnei­der. Um die Zahn­ge­sund­heit vie­ler Men­schen mit Pfle­ge­be­darf oder einer Behin­de­rung zu ver­bes­sern, zahl­te die AOK Nord­West für vul­nerable Grup­pen im Hoch­sauer­land­kreis im letz­ten Jahr ins­ge­samt über 91.000 Euro. 

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Quel­le : Bir­te Jan­sen, Spe­zia­lis­tin Pres­se Ser­vice­re­gi­on / AOK Nord­West.Die Gesund­heits­kas­se.

Bild­ti­tel : Die Zahn­vor­sor­ge im Rah­men der Indi­vi­du­al­pro­phy­la­xe wird bei Kin­dern und Jugend­li­chen im Hoch­sauer­land­kreis wenig genutzt.
Foto:©AOK/hfr.

Bild im Bericht : Neben regel­mä­ßi­ger Zahn­pfle­ge sind für Kin­der und Jugend­li­che im Hoch­sauer­land­kreis die Unter­su­chun­gen im Rah­men der Zahn­pro­phy­la­xe wich­tig für gesun­de Zähne.
Foto:©AOK/hfr

 

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