Tipps: Vor dem ersten Herbstfeuer, Checkliste für Kamin- und Kachelofen beachten!

Vor dem ersten Herbstfeuer: Checkliste für Kamin- und Kachelofen beachten

Alt­ge­rä­te mit einer Zulas­sung vor März 2010 dür­fen noch bis Ende nächs­ten Jah­res betrie­ben werden

Wenn sich der ers­te Früh­ne­bel über die Wie­sen legt und das Ther­mo­me­ter auf „Pull­over­tem­pe­ra­tur“ sinkt, steht die Heiz­sai­son vor der Tür. Spä­tes­tens jetzt ist der Zeit­punkt gekom­men, die häus­li­che Holz­feue­rung zu über­prü­fen, sodass in der kal­ten Jah­res­zeit ein rei­bungs­lo­ser Betrieb gewähr­leis­tet ist. Wor­auf es beim regel­mä­ßi­gen Rei­ni­gen und dem Funk­ti­ons­scheck ankommt, haben die Exper­ten des HKI Indus­trie­ver­ban­des Haus‑, Heiz- und Küchen­tech­nik e.V. in acht Punk­ten zusammengefasst:

Blick auf das Typenschild

In die­sem Herbst gilt das ers­te Augen­merk dem Typen­schild, anhand des­sen man das Alter sei­ner Feu­er­stät­te ermit­teln kann. Denn bis Ende 2024 müs­sen Öfen, die zwi­schen 1995 und Ende März 2010 zuge­las­sen wur­den, still­ge­legt oder aus­ge­tauscht wer­den, wenn sie den ver­schärf­ten Anfor­de­run­gen der 2. Stu­fe der 1. Bun­des­im­mis­si­ons­schutz­ver­ord­nung (BImSchV) nicht ent­spre­chen. Grund­sätz­lich kön­nen die­se Feu­er­stät­ten aber auch mit Emis­si­ons­min­de­rungs­maß­nah­men aus­ge­stat­tet wer­den oder in Ein­zel­mes­sun­gen durch den Schorn­stein­fe­ger vor Ort über­prüft wer­den. Holz­feue­run­gen, die die gefor­der­ten Wer­te nicht ein­hal­ten, dür­fen zwar noch die­sen Win­ter betrie­ben wer­den, doch soll­te man sich zeit­nah um eine neue Feu­er­stät­te küm­mern, da der Stich­tag mit­ten im Win­ter 2024 liegt.

Brenn­raum reinigen

Der nächs­te Blick gilt der Brenn­kam­mer: Asche und Ruß mit Schau­fel und Hand­fe­ger besei­ti­gen. Beson­ders bequem lässt sich der Feu­er­raum mit einem Asche­sau­ger rei­ni­gen, des­sen Fil­ter spe­zi­ell für den fei­nen Staub kon­zi­piert ist.

Aus­klei­dung begutachten

Ist alles sau­ber, wird der Brenn­raum einer Sicht­prü­fung unter­zo­gen. Ein­zel­ne Ris­se in den Plat­ten und Stei­nen sind unpro­ble­ma­tisch, da sie den Ofen nicht beein­träch­ti­gen. Erst wenn Stü­cke her­aus­ge­bro­chen sind, muss die Brenn­raum­aus­klei­dung aus­ge­tauscht werden.

Asche­kas­ten leeren

Damit ein sau­be­rer Abbrand gewähr­leis­tet ist, muss der Asche­kas­ten regel­mä­ßig geleert wer­den. Denn Asche ver­schließt die Luft­ka­nä­le. Der Rost im Feu­er­raum wird nicht mehr aus­rei­chend gekühlt und durch die Hit­ze ver­formt. Wäh­rend der Heiz­sai­son ist die Asche in einem Metall­be­häl­ter zwi­schen­zu­la­gern, bevor sie erkal­tet über die graue Rest­müll­ton­ne ent­sorgt wird.

Schei­be putzen

Abla­ge­run­gen auf der Sicht­schei­be und fest­ge­brann­ter Ruß las­sen sich mit einem haus­halt­üb­li­chen Fett­rei­ni­ger säu­bern: Kurz ein­sprü­hen, ein­wir­ken las­sen und mit Küchen­pa­pier oder einem wei­chen Lap­pen entfernen.

Dich­tun­gen überprüfen

Anschlie­ßend noch die Tür­dich­tun­gen prü­fen. Hier­zu ein Papier­blatt beim Ver­schlie­ßen zwi­schen Tür und Ofen hal­ten. Lässt sich das Blatt leicht her­aus­zie­hen, schließt die Feu­er­raum­tür nicht mehr bün­dig und Fehl­luft gelan­gen in die Brenn­kam­mer. Hier­durch stei­gen die Emis­sio­nen und der Wir­kungs­grad sinkt. Die Dich­tung kann man gemäß Her­stel­ler­an­lei­tung aus­tau­schen oder durch einen Fach­mann wech­seln lassen.

Schorn­stein muss frei sein

Auch das Ofen­rohr soll­te min­des­tens ein­mal im Jahr von Asche­res­ten befreit wer­den. In der Regel ver­fügt das Rohr über eine ver­schraub­te Revi­si­ons­klap­pe, die leicht zu öff­nen ist, um Asche mit einer Kamin­bürs­te her­aus­zu­fe­gen oder abzu­sau­gen. Zieht der Rauch nicht ab, muss der Schorn­stein­fe­ger den Ofen begut­ach­ten. Denn mög­li­cher­wei­se haben sich über den Som­mer Vögel ein­ge­nis­tet und den Schorn­stein verschlossen.

Holz­feuch­te messen

Damit Holz umwelt­ge­recht ver­brennt, darf die soge­nann­te Rest­feuch­te nicht mehr als 20 Pro­zent betra­gen. Die­se lässt sich mit einem Feuch­te­mess­ge­rät über­prü­fen. Bei fri­schen Schei­ten führt der hohe Was­ser­an­teil zu einer unvoll­stän­di­gen Ver­bren­nung, star­ker Rauch­ent­wick­lung und hohen Emis­sio­nen. Erst nach aus­rei­chen­der Lage­rung an einem gut belüf­te­ten und tro­cke­nen Ort darf Holz ver­wen­det wer­den. Eine Alter­na­ti­ve sind Holz­bri­ketts aus gepress­ten Säge­spä­nen. Da es sich um einen genorm­ten Brenn­stoff han­delt, sind Lage­rung und Ver­wen­dung, unter Beach­tung der Bedie­nungs­an­lei­tung des Ofen­her­stel­lers, sau­ber und beson­ders einfach.

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Quel­le: HKI Indus­trie­ver­band Haus‑, Heiz- und Küchen­tech­nik e.V., Tho­mas Schna­bel, Refe­rent Poli­tik und Wirtschaft
Quel­le: Dr. Schulz Public Rela­ti­ons GmbH, Dr. Vol­ker Schulz
Ori­gi­nal-Con­tent von: HKI, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit: Ado­be­Stock 633409940 / Brisystem