Spielplanpräsentation 2024/25 der Landestheater NRW

Zur Bühne, bitte ! – Die vier Landestheater NRW stellten ihr Programm für die Spielzeit 2024/2025 vor

Am Diens­tag, 12. Sep­tem­ber 2023, prä­sen­tier­ten die vier Lan­des­thea­ter NRW in der Kath­rin-Türks-Hal­le in Dins­la­ken ihre Spiel­plä­ne für die Sai­son 2024/25. Die Burg­hof­büh­ne Dins­la­ken, das Lan­des­thea­ter Det­mold, das Rhei­ni­sche Lan­des­thea­ter Neuss und das West­fä­li­sche Lan­des­thea­ter Cas­tro­pRau­xel pla­nen für die Spiel­zeit 2024/25 100 Pro­duk­tio­nen, dar­un­ter über 50 Pre­mie­ren, aus den Berei­chen Musik­thea­ter, Schau­spiel, Musi­cal, Bal­lett sowie Kin­der- und Jugendtheater.

Die seit Jah­ren an wech­seln­den Stand­or­ten im Land statt­fin­den­de Spiel­plan­prä­sen­ta­ti­on hat sich als fes­tes Bran­chen­tref­fen unter regel­mä­ßi­ger Betei­li­gung der Lan­des­re­gie­rung eta­bliert. Die vier Thea­ter freu­en sich über die bestän­dig wert­schät­zen­de Zusam­men­ar­beit mit dem Minis­te­ri­um für Kul­tur und Wis­sen­schaft des Lan­des Nord­rhein-West­fa­lens. So konn­ten die Lan­des­büh­nen in die­sem Jahr erneut die nord­rhein-west­fä­li­sche Kul­turminis­te­rin Ina Bran­des für ein Gruß­wort gewin­nen. Kul­tur­mi­nis­te­rin Ina Bran­des :

Wenn es die Lan­des­thea­ter nicht schon gäbe, müss­ten wir sie erfin­den ! Sie brin­gen Thea­ter­kunst über­all dort hin, wo es kei­ne fes­ten Ensem­bles gibt. Kul­tur kommt in Nord­rhein-West­fa­len in die Regio­nen und aus den Regio­nen. Jedes unse­rer vier Lan­des­thea­ter erfüllt den Anspruch, ein eige­nes Pro­fil zu ent­wi­ckeln und auf eige­ne Art sein Publi­kum anzu­spre­chen. Beson­ders für die Kul­tu­rel­le Bil­dung von Kin­dern und Jugend­li­chen ist die Arbeit der Lan­des­thea­ter von unschätz­ba­rem Wert. Ich bin sicher : Wer mit Kunst und Kul­tur auf­wächst, wird auch als Erwach­se­ner regel­mä­ßig ins Thea­ter gehen.

Auch Michae­la Eis­löf­fel, Bür­ger­meis­terin der Stadt Dins­la­ken und Vor­stands­mit­glied im Trä­ger­ver­ein der Burg­hof­büh­ne Dins­la­ken Lan­des­thea­ter im Kreis Wesel e.V., begrüß­te die zahl­rei­chen Veranstalter*innen von Thea­ter­gast­spie­len aus den nord­rhein-west­fä­li­schen Kom­mu­nen, sowie die Vertreter*innen der loka­len und über­re­gio­na­len Kul­tur­po­li­tik :

Kul­tur und Thea­ter sind für unse­re Gesell­schaft unver­zicht­bar. Sie regen auch zum Nach­den­ken und Hin­ter­fra­gen an. Sie sind Spie­gel der Gesell­schaft, ent­lar­ven Miss­stän­de und sind unter­halt­sa­me und sinn­vol­le Frei­zeit­be­schäf­ti­gung. Als Bür­ger­meis­te­rin der Stadt Dins­la­ken bin ich sehr dank­bar, dass wir Hei­mat­stadt der Burg­hof­büh­ne als eines der vier Lan­des­thea­ter sein dür­fen. Ich erle­be das brei­te, moder­ne und gene­ra­tio­nen­über­grei­fen­de Thea­ter­an­ge­bot immer als Berei­che­rung.

Die vier Lan­des­büh­nen stel­len ihre künf­ti­gen Spiel­plä­ne so früh­zei­tig vor, da die Kul­tur­ver­ant­wort­li­chen der Städ­te und Gemein­den bereits jetzt ihre Ver­an­stal­tungs­ka­len­der für die Sai­son 2024/25 fül­len.

Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem kommenden Programm :

Ab der Spiel­zeit 2024/25 über­nimmt Marie Johann­sen die Inten­danz am Rhei­ni­schen Lan­des­thea­ter Neuss und eröff­net ihre ers­te Spiel­zeit mit Fer­di­nand Schmalz‘ Inter­pre­ta­ti­on der Nibe­lun­gen­sa­ge : hil­densa­ga. ein köni­gin­nen­dra­ma. Dar­in ver­bün­den sich die ver­ra­te­nen Köni­gin­nen im (schluss­end­lich blu­ti­gen) Kampf gegen die männ­li­chen Herr­scher. In der Urauf­füh­rung der Roman­ad­ap­ti­on Son­ne und Beton für Jugend­li­che ab 14 Jah­ren erzählt Autor Felix Lob­recht über das Erwach­sen­wer­den ohne Zukunfts­aus­sich­ten im öden Platten­bau-All­tag.

Die Burg­hof­büh­ne Dins­la­ken eröff­net die Sai­son 2024/25 mit der Adap­ti­on des Best­sel­lers Was man von hier aus sehen kann von Maria­na Leky. Die Autorin hat eine berüh­ren­de Geschich­te über die Lie­be unter schwie­ri­gen Vor­zei­chen, über die Lie­be, die schein­bar immer die ungüns­tigs­ten Bedin­gun­gen wählt, ver­fasst. Glei­cher­ma­ßen span­nend und komisch wird es bei Alfred Hitch­cocks frü­hem Klas­si­ker Die 39 Stu­fen, einer rasanten Par­odie auf und lie­be­vol­len Hom­mage an den Film Noir.

Eine Frau, die wäh­rend des Gold­rau­sches in Kali­for­ni­en alles ris­kiert, um die Lie­be ihres Lebens zu ret­ten, steht im Mit­tel­punkt Gia­co­mo Puc­ci­nis Oper Das Mäd­chen
aus dem gol­de­nen Wes­ten. Mit die­ser nur sel­ten gespiel­te Oper eröff­net das Lan­des­thea­ter Det­mold sei­ne Spiel­zeit 2024/25. Eine hoch­ak­tu­el­le gesell­schaft­li­che Pro­ble­ma­tik the­ma­ti­siert die Komö­die Der Haken. Das Autoren­duo Lutz Hüb­ner und Sarah Nemitz wid­met sich der Woh­nungs­not in Deutsch­land und lässt sei­ne Figu­ren erkun­den, wie weit man für eine schö­ne und vor allem güns­ti­ge Alt­bau­woh­nung in Top­la­ge geht.

Das West­fä­li­sche Lan­des­thea­ter eröff­net sei­ne Spiel­zeit tra­di­tio­nell mit einem Kri­mi und hat sich die­ses Mal für Arsè­ne Lupin ent­schie­den. Der fran­zö­si­sche Gen­tle­man-Gau­ner gilt als Meis­ter­dieb, der die Poli­zei stän­dig an der Nase her­um­führt. Nichts ist vor ihm sicher. Doch wird ihm die Lie­be zu einer Frau zum Ver­häng­nis ? Aus­ge­zeich­net mit dem Deut­schen Buch­preis 2022 wur­de Blut­buch von Kim de l’Ho­ri­zon. Das WLT adap­tiert für sei­nen Spiel­plan den ein­zig­ar­ti­gen Befrei­ungs­akt von den Din­gen, die wir unge­fragt wei­ter­tra­gen : Geschlech­ter, Trau­ma­ta und Klassenzugehörigkeiten.

Die Lan­des­thea­ter erfül­len eine Dop­pel­funk­ti­on : Zum einen spie­len die Lan­des­büh­nen in ihrer Sitz­stadt. Zum ande­ren ist es ihr kul­tur­po­li­ti­scher Auf­trag, qua­li­täts­vol­les und mobi­les Thea­ter in die nord­rhein-west­fä­li­schen Städ­te und Gemein­den ohne eige­nes Thea­ter­en­sem­ble zu brin­gen. Die vier Lan­des­thea­ter NRW spie­len über 1.600 Veran­stal­tun­gen pro Spiel­zeit, davon durch­schnitt­lich mehr als die Hälf­te als Gast­spie­le in fast 200 Städ­ten und Gemein­den Nord­rhein-West­fa­lens und dar­über hin­aus. Mehr als ein Drit­tel aller Insze­nie­run­gen rich­tet sich an Kin­der und Jugendliche.

 

Auf dem Grup­pen­bild vor­ne v.l.n.r.:

  • Hei­ke Czar­netz­ki-Busch­heu­er, Ver­wal­tungs­lei­te­rin Burg­hof­büh­ne Dinslaken
  • Marie Johann­sen, des. Inten­dan­tin Rhei­ni­sches Lan­des­thea­ter Neuss
  • Michae­la Eis­löf­fel, Bür­ger­meis­te­rin Stadt Dinslaken
  • Ina Bran­des, Minis­te­rin für Kul­tur und Wis­sen­schaft des Lan­des Nordrhein-Westfalen
  • Ste­fan Dörr, Ver­wal­tungs­di­rek­tor Lan­des­thea­ter Detmold

Hin­ten v.l.n.r.

  • Ralf Ebe­l­ing, Inten­dant West­fä­li­sches Lan­des­thea­ter Castrop-Rauxel
  • Gün­ter Wohlf­arth, Geschäfts­füh­ren­der Direk­tor West­fä­li­sches Lan­des­thea­ter Castrop-Rauxel
  • Mir­ko Schom­bert, Inten­dant Burg­hof­büh­ne Dinslaken
  • Georg Heckel, Inten­dant Lan­des­thea­ter Detmold
  • Dr. Chris­toph Müll­mann, 1. Bei­geord­ne­ter Stadt Kamp-Lintfort
  • David Eber­hard, Ver­wal­tungs­di­rek­tor Rhei­ni­sches Lan­des­thea­ter Neuss

 

Quel­le : Vic­to­ria Wald­hau­sen – Die Lan­des­thea­ter NRW

 

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