Schulstart im Hochsauerlandkreis: Fast jedes fünfte Kind erhält Sprachtherapie

Schulstart im Hochsauerlandkreis: Fast jedes fünfte Kind erhält Sprachtherapie – Sprachstörungen frühzeitig vorbeugen

Hoch­sauer­land­kreis: Die Schu­le hat begon­nen. Fast jeder fünf­teSchul­an­fän­ger im Hoch­sauer­land­kreis erhielt im ver­gan­ge­nen Jahr rund um den Schul­be­ginn eine Sprach­the­ra­pie. So hieß es für 19,2 Pro­zent der sechs­jäh­ri­gen Kin­der, nicht nur lesen, rech­nen und schrei­ben zu ler­nen, son­dern auch das rich­ti­ge Spre­chen. Jun­gen waren mit 23,3 Pro­zent häu­fi­ger betrof­fen. Bei den gleich­alt­ri­gen Mäd­chen waren es immer­hin noch 15,2 Pro­zent. Das belegt eine aktu­el­le Aus­wer­tung der AOK Nord­West. „Das kann als Hin­weis ver­stan­den wer­den, dass vie­le Kin­der heu­te offen­sicht­lich Exper­ten­hil­fe benö­ti­gen, um die anste­hen­den schu­li­schen Her­aus­for­de­run­gen meis­tern zu kön­nen“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schnei­der.

Bei Kin­dern mit Ent­wick­lungs­stö­run­gen der Spra­che oder des Spre­chens wer­den Sprach­the­ra­pien über­wie­gend ab einem Alter von vier Jah­ren ver­ord­net. Im Hoch­sauer­land­kreis erhiel­ten bereits 7,6 Pro­zent der vier­jäh­ri­gen Jun­gen eine Sprach­the­ra­pie. Bei den Mäd­chen lag der Anteil bei 4,9 Pro­zent. Im Alter von sechs Jah­ren ist die Inan­spruch­nah­me die­ser The­ra­pien am höchs­ten, sowohl bei den Jun­gen als auch bei den Mäd­chen. Der Blick auf die ver­gan­ge­nen Jah­re zeigt, dass sich die Ver­ord­nungs­wer­te bei den Sechs­jäh­ri­gen schon seit län­ge­rem auf einem sehr hohen Niveau ein­ge­pen­delt haben. Nach der Zeit des Schul­ein­tritts wird der Anteil der Kin­der, die eine Sprach­the­ra­pie erhal­ten, geringer.

Über die mög­li­chen Ursa­chen der star­ken Ver­brei­tung von sprach­the­ra­peu­ti­schen Behand­lun­gen rund um den Schul­ein­tritt wird in der Fach­welt seit Jah­ren dis­ku­tiert. Eine Erklä­rung ist, dass sich die in die­sem Alter ange­mes­se­nen sprach­li­chen Fähig­kei­ten bei den Kin­dern ver­schlech­tert haben. Gleich­zei­tig wird aber auch ein Wan­del der Anfor­de­run­gen von Schu­le und Eltern­haus an die Kin­der beob­ach­tet, so wie auch ärzt­li­ches Dia­gno­se­ver­hal­ten und The­ra­pie­mög­lich­kei­ten kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen unter­lie­gen. „Auch, wenn Sprach­the­ra­pien hel­fen kön­nen, Defi­zi­te der kind­li­chen Ent­wick­lung posi­tiv zu beein­flus­sen,soll­ten ver­hal­tens- und ver­hält­nis­prä­ven­ti­ve Maß­nah­men in Kin­der­gär­ten und Schu­len sowie im Eltern­haus wie bei­spiels­wei­se das gemein­sa­me Lesen oder Vor­le­sen statt fern­zu­se­hen in ihrer Wir­kung nicht unter­schätzt wer­den. Dies kann hel­fen, Ent­wick­lungs­stö­run­gen schon in frü­hen Jah­ren vor­zu­beu­gen“, so Schnei­der.

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Quel­le: Jörg Lewe, Spe­zia­list Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK Nord­West, Die Gesund­heits­kas­se.

Bild Titel: Fast jeder fünf­te Schul­an­fän­ger im Hoch­sauer­land­kreis erhielt im ver­gan­ge­nen Jahr rund um den Schul­be­ginn eine Sprachtherapie.
Foto: AOK/​hfr.

Bild im Bericht: Jun­gen erhal­ten häu­fi­ger eine Sprach­the­ra­pie als Mäd­chen. Beson­ders bei Sechs­jäh­ri­gen rund um den Schul­be­ginn wer­den Sprach­the­ra­pien verordnet.
Foto: AOK/​hfr.

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