Fokusgruppe Altersvorsorge: Die selbst genutzte Immobilie hat ihren festen Platz

LBS-Ver­bands­di­rek­tor: Die mög­li­che Nut­zung des gespar­ten Kapi­tals zur Ent­schul­dung oder Sanie­rung von Wohn­ei­gen­tum wäre ein gro­ßer Fortschritt. 

Mit dem heu­te vor­ge­leg­ten Abschluss­be­richt der Fokus­grup­pe pri­va­te Alters­vor­sor­ge im Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Finan­zen ist die Bun­des­re­gie­rung einen guten Schritt bei der der im Koali­ti­ons­ver­trag ver­spro­che­nen grund­le­gen­den Reform der geför­der­ten pri­va­ten Alters­vor­sor­ge vor­an­ge­kom­men. „Die Vor­schlä­ge gehen mit Blick auf die Alters­vor­sor­ge durch Wohn­ei­gen­tum in die rich­ti­ge Rich­tung“, ord­net der Ver­bands­di­rek­tor der Lan­des­bau­spar­kas­sen, Axel Gut­h­mann, die Emp­feh­lun­gen der Fokus­grup­pe ein.

Knack­punkt ist, dass der Spa­gat zwi­schen Ver­ein­fa­chung der Alters­vor­sor­ge und Fle­xi­bi­li­tät für die Vor­sor­gen­den bei der Reform nicht so ein­fach zu meis­tern ist. Mit den jetzt vor­ge­ge­be­nen Leit­plan­ken kön­ne es aber gelin­gen, so Gut­h­mann. Was beson­ders wich­tig sei:

1. Die Eigen­heim­ren­te (auch „Wohn-Ries­ter“ genannt) hat neben Fonds- und Ver­si­che­rungs­pro­duk­ten sowie dem geplan­ten neu­en Alters­vor­sor­ge­de­pot ihren fes­ten Platz im Sys­tem der geför­der­ten Alters­vor­sor­ge. Wer also bei sei­ner Alters­vor­sor­ge auf die selbst­ge­nutz­te Immo­bi­lie setzt, kann dies auch künf­tig tun.

2. Attrak­tiv für vie­le Vor­sor­gen­de dürf­te die Emp­feh­lung der Fokus­grup­pe sein, das geför­der­te Alters­vor­sor­ge­ka­pi­tal aus allen Anla­ge­for­men im Ruhe­stand auch auf einen Schlag zur Ent­schul­dung einer selbst genutz­ten Immo­bi­lie oder für deren alters­ge­rech­te bezie­hungs­wei­se ener­ge­ti­sche Sanie­rung ein­set­zen zu kön­nen. „Die Ver­wen­dung von geför­der­tem Alters­vor­sor­ge­ver­mö­gen zur ener­ge­ti­schen Sanie­rung der eige­nen vier Wän­de wird ab dem kom­men­den Jahr mög­lich sein – und genau dar­auf kommt es beson­ders an“, ord­net der LBS-Ver­bands­di­rek­tor die­sen Punkt ein: „Deutsch­land kann es sich ange­sichts der Her­aus­for­de­run­gen, die der Kli­ma­schutz für den Gebäu­de­sek­tor mit sich bringt, nicht leis­ten, das Finan­zie­rungs­po­ten­zi­al der Alters­vor­sor­ge unge­nutzt zu las­sen. Zumal es durch die Ener­gie­kos­ten­er­spar­nis­se ja auch für Rent­ner eine Win-Win-Situa­ti­on bedeutet.“

Auch wenn eini­ge Details noch klä­rungs­be­dürf­tig sind, etwa die Aus­ge­stal­tung von Pro­dukt­wech­seln, unterm Strich kön­ne man der Fokus­grup­pe wohl attes­tie­ren, dass sie eine gute Arbeit gemacht hat. Vor allem auch des­halb, weil sie die belieb­tes­te Form der pri­va­ten Alters­vor­sor­ge, das selbst genutz­te Wohn­ei­gen­tum, ange­mes­sen berück­sich­tigt hat. Dass dies der rich­ti­ge Ansatz ist, bestä­tig­te jüngst eine Kurz-Stu­die des pri­va­ten Ber­li­ner For­schungs­in­sti­tuts empi­ri­ca im Auf­trag der Lan­des­bau­spar­kas­sen. Dem­nach erzielt selbst genutz­tes Wohn­ei­gen­tum ähn­li­che Ren­di­ten wie ver­mie­te­te Woh­nun­gen: Die Erlö­se in Form der erspar­ten Mie­te sei­en sogar eher höher, weil Leer­stand und Miet­aus­fall aus­ge­schlos­sen seien.

Die Gesamt­ren­di­te von Immo­bi­li­en setzt sich grund­sätz­lich aus zwei Kom­po­nen­ten zusam­men: Wäh­rend die Wert­stei­ge­rungs­ren­di­te auch nega­tiv wer­den kön­ne, sei die für Selbst­nut­zer rele­van­te Miet­ren­di­te in Form der erspar­ten Mie­te immer posi­tiv. Hier­zu­lan­de liegt die Miet­ren­di­te liegt bei rund 5 Pro­zent – in klei­ne­ren Gemein­den fällt sie durch­schnitt­lich höher aus als in Metro­po­len. Da auch die Wohn­ei­gen­tums­quo­te in klei­ne­ren Gemein­den höher sei, „wohnt die Mas­se der Selbst­nut­zer damit auf der Son­nen­sei­te der Ren­di­te“, lau­tet das Fazit der Studie.

_____________________

Quel­le: Dr. Ivonn Kap­pel, Refe­rat Pres­se, Bun­des­ge­schäfts­stel­le Landesbausparkassen
Ori­gi­nal-Con­tent von: Bun­des­ge­schäfts­stel­le Lan­des­bau­spar­kas­sen (LBS), über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit: Ado­be­Stock 144129791 / Brisystem