„Berliner Morgenpost“: Pragmatisch und sinnvoll – Kommentar von Gilbert Schomaker zur Reaktion des Senats auf Gewalt in Freibädern
Die Botschaft ist klar: Die Sicherheit in Berlins Schwimmbädern ist Chefsache. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) machten sich am Donnerstag ein Bild von der Lage – und handeln sofort. Es soll eine Registrierungspflicht am Eingang und bei Online-Buchungen geben.Wer vorher schon einmal aufgefallen ist und Hausverbot bekommen hat, kann so herausgefiltert werden. Das klingt zwar nach einigem Aufwand und muss wahrscheinlich noch mit dem Datenschutz besprochen werden, aber eine Ausweispflicht kann abschreckend wirken.
Dasselbe gilt für Videokameras im Kassenbereich. Wer schon einmal in einer langen Schlange bei über 30 Grad warten musste, weiß, dass sich da auch Aggressionen aufstauen können. Wenn mit Videoüberwachung einfacher für Ordnung gesorgt werden kann, ist das ein mögliches Mittel. Zudem kann das Bildmaterial für den Fall eines Falles als Beweismittel genutzt werden. Auch so simple Umbauten wie höhere Zäune sind sinnvoll. Krawallmacher sollen eben nicht von hinten ins Freibad kommen können. Eine bauliche Absicherung ist sicherlich auch schnell umzusetzen. Am wirksamsten aber ist das Vorhaben, mehr Sicherheitspersonal und mobile Polizeiwachen einzusetzen. Denn das direkte Eingreifen durch Wachschützer oder Polizisten ist der beste Weg, gegen aggressive Besucher – nicht nur im Columbiabad in Neukölln – vorzugehen. Das wird Geld kosten, aber das ist da, so die Botschaft von Wegner und Spranger.
Während die SPD-Fraktion noch über Jugendsozialarbeiter und die Linke über gesellschaftliche Probleme reden, handelt der Senat. Pragmatisch und schnell. Es ist der richtige Weg.
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Quelle: BERLINER MORGENPOST, Redaktion
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