Politik für Gutverdiener. Lindner setzt in die Tat um, wofür die FDP schon immer steht …

„nd.DerTag“: Politik für Gutverdiener – Kommentar zum für 2024 angekündigten Sparkurs von Finanzminister Lindner

Um über 30 Mil­li­ar­den Euro schrumpft der Bun­des­haus­halt im nächs­ten Jahr. So will FDP-Finanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lind­ner das Ruder wie­der in Rich­tung Spar­brem­se her­um­rei­ßen – SPD und Grü­ne zei­gen sich empört.

Im Pri­va­ten mag das Spa­ren in tur­bu­len­ten Zei­ten viel­leicht sinn­voll sein ; für einen Staats­haus­halt mit­ten in einer Rezen­si­on ist ein sol­cher Kurs selbst aus öko­no­mi­scher War­te aber frag­lich. Denn die 30 Mil­li­ar­den Euro wer­den 2024 irgend­wo feh­len. „Das lähmt die Wirt­schaft, statt sie anzu­kur­beln“, mahnt der Öko­nom Mau­rice Höf­gen. Noch viel inter­es­san­ter ist hier aber die sozia­le Fra­ge : Wo genau fällt das Geld eigent­lich weg ?

1,5 Mil­li­ar­den weni­ger als im Vor­jahr gibt es für die Bil­dung, 500 Mil­lio­nen Euro davon im Bereich Bafög. In der Pfle­ge soll eben­falls gespart wer­den. Ein erst 2022 ein­ge­führ­ter Zuschuss für die Pfle­ge­ver­si­che­rung in Höhe von einer Mil­li­ar­de Euro fehlt im Etat. Auch für die 2025 geplan­te Kin­der­grund­si­che­rung hat Lind­ner nur wenig übrig : Statt der benö­tig­ten 12 Mil­li­ar­den Euro soll Fami­li­en­mi­nis­te­rin Lisa Paus nur 2 Mil­li­ar­den bekom­men, um die Armut von über 2,8 Mil­lio­nen Kin­dern im Land zu bekämp­fen. Die Schul­den­brem­se bremst vor allem Arme aus.

Wohl­ha­ben­de sol­len unter­des­sen finan­zi­ell ent­las­tet wer­den. So möch­te Lind­ner zum Bei­spiel die Grund­er­werb­steu­er sen­ken – am liebs­ten sogar strei­chen. Das könn­te die Län­der jähr­lich 17 Mil­li­ar­den kos­ten. Und selbst gegen das Weg­fal­len des Eltern­gel­des für Top­ver­die­ner wer­den die Libe­ra­len jetzt laut, obwohl Lind­ners Kür­zun­gen dafür ver­ant­wort­lich sind. Aber mal ehr­lich, wun­dern soll­ten sich Grü­ne und SPD über die­sen Kurs nun wirk­lich nicht. Lind­ner setzt in die Tat um, wofür die FDP schon immer steht – neo­li­be­ra­le Poli­tik für Gutverdiener.

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Quel­le : nd.DerTag / nd.DieWoche, Redaktion
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Foto­credit : Ado­be­Stock 55774465 / Brisystem

 

 

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