Tag der Daseinsvorsorge 2023: Klimawandel macht Wasser zum kostbaren Gut

Ruhrverband stellt mit seinem Talsperrensystem Lebensgrundlage für Millionen bereit

Zum sechs­ten Mal rückt der „Tag der Daseins­vor­sor­ge“ am 23. Juni die für das mensch­li­che Leben unab­ding­bar not­wen­di­gen Leis­tun­gen in den Blick­punkt der Öffentlichkeit. Der Ruhr­ver­band als Betrei­ber des größten zusammenhängenden Tal­sper­ren­sys­tems in Deutsch­land weist aus die­sem Anlass auf die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen hin, die unter ande­rem der Kli­ma­wan­del bereithält.

Laut Euro­pa­l­e­xi­kon bezeich­net Daseins­vor­sor­ge „die staat­li­che Auf­ga­be, Güter und Leis­tun­gen bereit­zu­stel­len, die für ein mensch­li­ches Dasein not­wen­dig sind. Dies umfasst u. a. Ener­gie- und Was­ser­ver­sor­gung, Ver­kehrs­leis­tun­gen, Tele­kom­mu­ni­ka­ti­on, Rund­funk, Stra­ßen­rei­ni­gung sowie Abwas­ser- und Müllentsorgung.“

Auch der Ruhr­ver­band trägt sei­nen Teil zur Daseins­vor­sor­ge bei: Manch­mal wird das Auf­ga­ben­port­fo­lio des Was­ser­wirt­schafts­ver­ban­des pro­fan mit den Begrif­fen „Was­ser­men­ge“ und „Wassergüte“ zusam­men­ge­fasst. Hin­ter die­sen bei­den Kate­go­rien ste­hen aller­dings rund 1.100 Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, die täglich dafür sor­gen, dass das Abwas­ser von über zwei Mil­lio­nen Men­schen in 60 Städten und Kom­mu­nen im Ruhr­ein­zugs­ge­biet gerei­nigt und im Anschluss wie­der sau­ber zurück in die Ruhr gelei­tet wird. Der Betrieb der acht Tal­sper­ren sichert die Was­ser­ver­sor­gung von rund 4,6 Mil­lio­nen Men­schen im fast 4.500 Qua­drat­ki­lo­me­ter umfas­sen­den Fluss­ge­biet der Ruhr. Die Stau­seen und Tal­sper­ren wer­den von der Bevölkerung zudem ger­ne als Frei­zeit­oa­sen genutzt.

Hin­zu kommt eine der größten Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit: Der Kli­ma­wan­del und die damit ein­her­ge­hen­den Extrem­wet­ter-Ereig­nis­se for­dern dem Tal­sper­ren­sys­tem des Ruhr­ver­bands Höchstleistungen ab. Zum 14. Mal in Fol­ge hat es im Abfluss­jahr 2022 weni­ger gereg­net als im langjährigen Mit­tel. Die Fol­ge: Obwohl sowohl der Win­ter 202223 als auch das Frühjahr 2023 eher nass waren, feh­len im Ruhr­ein­zugs­ge­biet mitt­ler­wei­le rein rech­ne­risch 125 Pro­zent eines durch­schnitt­li­chen Jahresniederschlags.

Für die­ses auf­sum­mier­te Defi­zit, das sich vor allem in den tie­fe­ren Boden­schich­ten und bei der Grund­was­ser­neu­bil­dung bemerk­bar macht, waren die nas­sen Mona­te bis Mai die­ses Jah­res kaum mehr als ein Trop­fen auf dem hei­ßen Stein. Mitt­ler­wei­le lei­det die Vege­ta­ti­on bereits wie­der erkenn­bar unter der Tro­cken­heit der ver­gan­ge­nen Wochen.

Der Ruhr­ver­band geht davon aus, dass Wet­ter­ex­tre­me wie lan­ge Tro­cken­pha­sen und Stark­re­gen­er­eig­nis­se durch die kli­ma­ti­schen Veränderungen in Zukunft wei­ter zuneh­men wer­den. Aber natürlich gibt es zum Tag der Daseins­vor­sor­ge auch gute Nach­rich­ten: Durch den regen­rei­chen Frühling weist das Tal­sper­ren­sys­tem aktu­ell einen Gesamtfüllstand von rund 92 Pro­zent auf, das sind rund 10 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Was­ser mehr als vor einem Jahr um die­se Zeit. Damit ist unser Tal­sper­ren­sys­tem für eine Pha­se mit möglicher Zuschuss­pflicht in den kom­men­den Mona­ten gut auf­ge­stellt. Zeit­gleich ist aus­rei­chend Frei­raum zur Auf­nah­me von Was­ser in den Tal­sper­ren vor­han­den, um etwa­ige Hoch­was­ser­er­eig­nis­se min­dern zu können.

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Quel­le: Mar­kus Rüdel, Pres­se­spre­cher, Ruhrverband

Bild­un­ter­schrift: Die Tal­sper­ren des Ruhr­ver­bands – im Bild die Big­ge­tal­sper­re, die Enne­pe­tal­sper­re, die Fürwiggetalsperre und die Hen­ne­tal­sper­re (v.l.n.r.) – sichern auch in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels die Was­ser­ver­sor­gung von rund 4,6 Mil­lio­nen Men­schen im Ruhreinzugsgebiet.

Fotocredit:©Ruhrverband

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