Stadt Winterberg treibt Glasfaserausbau durch die Nutzung von Förderprogramm weiter voran

557 Häuser wurden bzw. werden aktuell gefördert ausgebaut |850 bis 1.150 Häuser könnten über Gigabit-Richtlinie 2.0 noch ausgebaut werden

Schnel­les Inter­net ist in allen Lebens­be­rei­chen – sei es im Beruf, in der Schu­le oder auch im pri­va­ten Umfeld – unver­zicht­bar gewor­den. Eine aus­rei­chen­de Breit­band­aus­stat­tung ist das A und O für den All­tag aller Men­schen. Daher treibt die Stadt Win­ter­berg den Glas­fa­ser­aus­bau in enger Zusam­men­ar­beit mit dem Giga­bit­ko­or­di­na­tor des Hoch­sauer­land­krei­ses, Lud­ger Lau­fer, seit vie­len Jah­ren eng und ziel­füh­rend vor­an. So wur­den bzw. wer­den aktu­ell 557 Häu­ser über ver­schie­dens­te För­der­pro­gram­me mit einem zukunfts­fä­hi­gen Breit­band­an­schluss, der bis ins Haus gelegt wird, aus­ge­baut. „Von einem flä­chen­de­cken­den Aus­bau­stand beim Glas­fa­ser­netz sind wir trotz unse­rer Bemü­hun­gen noch weit entfernt.

Aktu­ell fin­det der Breit­band­aus­bau in Deutsch­land über­wie­gend nur auf zwei Säu­len statt : Zu einem durch den geför­der­ten Aus­bau und zum ande­ren durch den eigen­wirt­schaft­li­chen Aus­bau der Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men. Wir als Stadt Win­ter­berg kön­nen hier lei­der nur bedingt selbst­stän­dig agie­ren und hän­gen oft­mals vom Aus­bau­wil­len der Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men ab, die gera­de unse­re Dör­fer aus wirt­schaft­li­chen Grün­den nicht inter­es­sant genug für einen Eigen­aus­bau fin­den. Regio­nen, die aus wirt­schaft­li­chen Grün­den nicht inter­es­sant genug für die Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men sind, kön­nen nur durch För­de­run­gen von Bund und Land aus­ge­baut wer­den. Daher wer­den wir auch wei­ter­hin immer dann, wenn wir För­de­run­gen bean­tra­gen kön­nen, dies im Sin­ne unse­rer Bür­ge­rin­ne und Bür­ger tun, das allei­ne reicht aller­dings für einen flä­chen­de­cken­den Glas­fa­ser­aus­bau nicht“, so Bür­ger­meis­ter Micha­el Beckmann.

Stadt Win­ter­berg for­dert von Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men, dass alle Orts­tei­le im Eigen­aus­bau glei­cher­ma­ßen ver­sorgt werden 

Trotz der Aus­schöp­fung aller der­zeit ver­füg­ba­ren För­der­mit­teln hät­ten rd. 2.500 Häu­ser im Stadt­ge­biet Win­ter­berg immer noch kei­nen schnel­len Breit­band­aus­bau bis ins Haus. Die Häu­ser lie­gen fast gleich­mä­ßig kom­plett über das Win­ter­ber­ger Stadt­ge­biet ver­teilt, wo die Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men und Netz­be­trei­ber aus wirt­schaft­li­chen Grün­den kein Inter­es­se an einem Aus­bau haben und die Vor­aus­set­zun­gen für eine För­de­rung auch nicht vor­lie­gen. Daher hat die Wirt­schafts­för­de­rung in Zusam­men­ar­beit mit Herrn Lau­fer in den ver­gan­ge­nen Wochen und Mona­ten inten­si­ve Gesprä­che mit zwei Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men geführt, die sich kon­kret in Win­ter­berg einen Eigen­aus­bau vor­stel­len könnten.

In der Rats­sit­zung am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag, 15.06.2023 wur­de der Rat der Stadt Win­ter­berg über die aktu­el­len Gesprä­che infor­miert. „Bei­de Unter­neh­men sind an einem Aus­bau in der Kern­stadt inter­es­siert schlie­ßen dabei jedoch nicht die Orts­tei­le mit an“, berich­tet Chris­ti­ne Schul­te von der Wirt­schafts­för­de­rung. „Bei­de Unter­neh­men wün­schen sich für die­sen geplan­ten Aus­bau in der Kern­stadt, dass wir mit ihnen eine Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung abschlie­ßen, um sie bei der Ver­mark­tung der Ange­bo­te zu unter­stüt­zen“, so Chris­ti­ne Schul­te wei­ter. Und genau hier hat der Rat der Stadt Win­ter­berg kla­re Kan­te gezeigt und bei­den Unter­neh­men eine Absa­ge für eine Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung erteilt. „Uns geht es dar­um, alle Orts­tei­le glei­cher­ma­ßen gut ver­sorgt zu wis­sen und das möch­ten bei­de Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men nicht. Daher wer­den wir bei­de Unter­neh­men nicht mit eine Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung und dar­aus resul­tie­ren­de media­le Beglei­tung durch uns unter­stüt­zen. Unser Ziel bleibt es wei­ter­hin, Kern­stadt und Orts­tei­le glei­cher­ma­ßen aus­ge­baut zu wis­sen“, so Bür­ger­meis­ter und die Frak­tio­nen im Rat der Stadt Winterberg.

Ein Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men wird in jedem Fall, auch ohne die Unter­stüt­zung der Stadt, die Haus­hal­te in der Kern­stadt aus­bau­en und jetzt auf die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Kern­stadt zu gehen. Die Win­ter­ber­ger Poli­tik hält wei­ter am erklär­ten Zie­le fest, gleich­wer­ti­ge Lebens­ver­hält­nis­se in allen Orten der Stadt Win­ter­berg zu schaffen.

Durch neu­es För­der­pro­gramm kön­nen wei­te­re 850 bis 1.150 Adress­punk­te aus­ge­baut werden 

Neben dem eigen­wirt­schaft­li­chen Aus­bau der Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men gibt es aller­dings auch einen neu­en För­der­auf­ruf. Mit der neu­en Giga­bit-Richt­li­nie 2.0 des Bun­des wird die Breit­band­för­de­rung mit dem Ziel neu­ge­stal­tet, den geför­der­ten und pri­vat­wirt­schaft­li­chen Aus­bau so in Balan­ce zu brin­gen, dass die flä­chen­de­cken­de Erschlie­ßung mög­lichst erreicht und effi­zi­ent umge­setzt wer­den kann. „Wir gehen davon aus, dass wir mit der neu­en Giga­bit-Richt­li­nie 2.0 zwi­schen 850 und 1.150 Adres­sen ab dem Jahr 2025 geför­dert aus­ge­baut wer­den kön­nen. Der Hoch­sauer­land­kreis ermit­telt der­zeit die genaue Adress­lis­te“, so Chris­ti­ne Schul­te. In der ver­gan­ge­nen Rats­sit­zung hat der Rat der Stadt Win­ter­berg für die­sen Aus­bau einen Eigen­an­teil von bis zu 2,15 Mio. Euro im Jahr 2025 frei­ge­ge­ben. Unter Berück­sich­ti­gung der bis­he­ri­gen Aus­bau­ten wür­de dies einen geför­der­ten Aus­bau­grad von rd. 30% ergeben.

Stadt Win­ter­berg arbei­tet wei­ter­hin an Gesamtstrategie 

Die Stadt Win­ter­berg, der Hoch­sauer­land­kreis und der Giga­bit­ko­or­di­na­tor wer­den wei­ter­hin inten­siv an einer Gesamt­stra­te­gie für Win­ter­berg arbei­ten und wer­den noch­mals die Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men auf­for­dern, Aus­sa­gen zu einem mög­li­chen flä­chen­de­cken­den Aus­bau zu machen. Soll­te ein eigen­wirt­schaft­li­cher Aus­bau in allen Orts­tei­len durch ein Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men nicht rea­li­sier­bar sein, könn­te die Grün­dung einer kom­mu­na­len Aus­bau-GmbH oder ein Aus­bau über die Stadt­wer­ke ein wei­te­rer Lösungs­an­satz sein. Für die­sen Fall hat der Rat eben­falls grü­nes Licht gege­ben, um den dann noch nicht ange­schlos­se­nen Häu­sern die Mög­lich­keit zu geben, eben­falls einen zukunfts­fä­hi­gen Breit­band­an­schluss zu bekommen.

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Quel­le : Stadt Win­ter­berg, Öffent­lich­keits­ar­beit – V.i.S.d.P. Rabea Kappen
Fotocredit:©Stadt Winterberg

 

 

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