Welthungerhilfe : Anpassung an Klimawandel muss in Abschlusserklärung von Bonn-Konferenz

Präsidentin Thieme fordert mehr Programme und Geld für klimaresiliente Ernährungssysteme – „1,5‑Grad-Ziel Frage von Leben und Tod für Millionen“

Die Welt­hun­ger­hil­fe for­dert einen neu­en Fokus der inter­na­tio­na­len Kli­ma­ver­hand­lun­gen auf die Ernäh­rungs­si­che­rung im glo­ba­len Süden. „Wir müs­sen die Anstren­gun­gen bei der Anpas­sung an den Kli­ma­wan­del mas­siv aus­bau­en ! Des­we­gen gehört das The­ma unbe­dingt in die Abschluss­erklä­rung der Bonn-Kon­fe­renz“, sag­te die Prä­si­den­tin der Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on, Mar­lehn Thie­me, im Inter­view mit der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung“ (NOZ). Die Ernäh­rungs­si­che­rung für die ver­letz­lichs­ten Men­schen kli­ma­re­si­li­ent zu machen sei neben der schnel­len und dras­ti­schen Redu­zie­rung der CO2-Emis­sio­nen eine der aller­wich­tigs­ten Auf­ga­ben. „Dafür braucht es mehr Pro­gram­me und mehr Geld von den Staa­ten des glo­ba­len Nordens.“

In Bonn wird bis kom­men­den Don­ners­tag der nächs­te UN-Kli­ma­gip­fel in Dubai vor­be­rei­tet. Die Abschluss­erklä­rung von Bonn gilt daher als wich­ti­ge Wei­chen­stel­lung für den inter­na­tio­na­len Kampf gegen den Kli­ma­wan­del. „Wir müs­sen beim Auf­bau von nach­hal­ti­gen und kli­ma­re­si­li­en­ten Ernäh­rungs­sys­te­men vor­an­kom­men“, sag­te Thie­me. „Wenn der Fokus in die Abschluss­do­ku­men­te gelangt, wer­den auch die Welt­öf­fent­lich­keit und inter­na­tio­na­le Fonds dar­auf Wert legen.“

Die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels sei­en schon dra­ma­tisch, sag­te Thie­me, die im Mai in Mala­wi war. „Ers­te Regio­nen süd­lich der Saha­ra dro­hen durch Hit­ze und Tro­cken­heit unbe­wohn­bar zu wer­den.“ In Ban­gla­desch wie­der­um ver­rin­ge­re ein Über­maß an Regen die Über­le­bens­chan­cen. „Die Erd­er­wär­mung auf 1,5 Grad zu begren­zen, das ist für Mil­lio­nen Men­schen eine Fra­ge auf Leben und Tod in ihren ange­stamm­ten Län­dern“, sag­te sie.

Die Welt­hun­ger­hil­fe-Prä­si­den­tin for­der­te kon­kre­te Schrit­te : „Allen vor­an müs­sen kli­ma­re­si­li­en­te Ver­kehrs­we­ge, Spei­cher und Flut­schutz gebaut wer­den.“ Hin­zu kom­me die För­de­rung von Wis­sen über die Mög­lich­keit, sich anzu­pas­sen. „Und es braucht einen Ver­si­che­rungs­schutz der Bau­ern gegen Kli­ma­schä­den, sodass die Fami­li­en nicht durch Wet­ter­ex­tre­me ins Elend stür­zen.“ Zur­zeit sei­en schon 828 Mil­lio­nen Men­schen von Hun­ger bedroht, sag­te Thie­me und warn­te : „Noch weni­ge Über­schwem­mun­gen oder anhal­ten­de Dür­ren, und die Mil­li­ar­den­gren­ze wird wie­der überstiegen.“

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Quel­le : Neue Osna­brü­cker Zei­tung, Redaktion
Ori­gi­nal-Con­tent von : Neue Osna­brü­cker Zei­tung, über­mit­telt durch news aktuell

 

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