Bauphysiker erklärt: Das droht Hausbesitzern bei der geplanten Zwangssanierung

Bauphysiker erklärt: Das droht Hausbesitzern bei der geplanten Zwangssanierung

Ein EU-Richt­li­ni­en­ent­wurf sorgt bei Immo­bi­li­en­be­sit­zern für Unru­he: Neben einem geplan­ten Hei­zungs­ver­bot soll es auch einen Sanie­rungs­zwang für Mil­lio­nen von Häu­sern geben. Bis zum Jahr 2033 müs­sen dem­nach alle Wohn­ge­bäu­de in Deutsch­land einen bestimm­ten Ener­gie­stan­dard erfüllen.

Luca Are­nz, ein Bau­phy­si­ker und Fach­pla­ner für ener­gie­ef­fi­zi­en­te Häu­ser, warnt Haus­be­sit­zer, dass sie ohne recht­zei­ti­ges Han­deln in eine teu­re Kos­ten­fal­le gera­ten kön­nen. In die­sem Arti­kel gibt er Emp­feh­lun­gen, wel­che Maß­nah­men Haus­be­sit­zer ergrei­fen soll­ten, um sich auf die geplan­te Sanie­rung vor­zu­be­rei­ten. Er gibt auch Tipps, was bereits jetzt getan wer­den kann, um eine kos­ten­güns­ti­ge Sanie­rung zu ermöglichen.

Die geplan­te EU-Richt­li­nie zur Ener­gie­ef­fi­zi­enz von Wohn­ge­bäu­den: Was Haus­be­sit­zer jetzt beach­ten sollten

Mil­lio­nen von Häu­sern in Deutsch­land sind von einer geplan­ten EU-Richt­li­nie betrof­fen, die auf die Ener­gie­ef­fi­zi­enz von Wohn­ge­bäu­den abzielt. Die Sanie­rungs­pflicht betrifft kon­kret Wohn­ge­bäu­de der Kate­go­rien E, F oder G, da die­se ener­ge­ti­schen Stan­dards von 1982 bis 1995 ent­spre­chen. Gebäu­de der Kate­go­rien A, B, C und D sind hin­ge­gen von der Sanie­rungs­pflicht ausgenommen.

Der Ener­gie­aus­weis des Gebäu­des gibt Auf­schluss dar­über, ob eine Sanie­rung erfor­der­lich ist. Liegt der jähr­li­che Ver­brauch zwi­schen 100 und 130 Kilo­watt pro Qua­drat­me­ter, ist kei­ne Sanie­rung not­wen­dig. Wenn der Ver­brauch jedoch höher ist, muss das Gebäu­de saniert wer­den, um zumin­dest den ener­ge­ti­schen Stan­dard D zu erreichen.

Wie man den ener­ge­ti­schen Stan­dard errei­chen kann

Es gibt ver­schie­de­ne Maß­nah­men, um den erfor­der­li­chen ener­ge­ti­schen Stan­dard zu errei­chen. Hier­zu zäh­len unter ande­rem der Aus­tausch von Fens­tern, die Däm­mung der Fas­sa­de, des Dachs oder der Kel­ler­de­cke sowie der Aus­tausch der Hei­zung. Beson­ders wirk­sam ist die Fas­sa­den­däm­mung bei Gebäu­den, die noch nicht gedämmt wur­den und aus nicht hoch­däm­men­den Stei­nen bestehen. Wenn das Dach ohne­hin erneu­ert wer­den muss, kann auch eine Dach­däm­mung dazu bei­tra­gen, den ener­ge­ti­schen Stan­dard zu erreichen.

Finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für ener­ge­ti­sche Sanie­rung von Wohngebäuden

Haus­be­sit­zer kön­nen bei Durch­füh­rung von Ein­zel­maß­nah­men eine För­de­rung von 15 bis 20 Pro­zent sei­tens der BAFA erhal­ten. Für eine umfas­sen­de ener­ge­ti­sche Sanie­rung ist es oft rat­sam, direkt KfW-För­der­mit­tel in Anspruch zu neh­men. Dabei sind die Zins­sät­ze attrak­tiv und es ist mög­lich, einen Til­gungs­zu­schuss von bis zu 45 Pro­zent zu erhal­ten. Wenn ohne­hin eine ener­ge­ti­sche Sanie­rung geplant ist, soll­ten Haus­be­sit­zer direkt KfW-För­der­mit­tel in Anspruch neh­men, um ihr Gebäu­de sogar in die Klas­sen B oder A zu bringen.

Die bes­ten Vor­ge­hens­wei­sen bei der ener­ge­ti­schen Sanie­rung von Gebäuden

Bei der ener­ge­ti­schen Sanie­rung von Gebäu­den ist es sinn­voll, zunächst ener­ge­ti­sche Maß­nah­men im Objekt durch­zu­füh­ren und die Hei­zung erst am Ende zu tau­schen. Durch die Däm­mung von Wän­den, Dach oder Kel­ler­de­cke kann der Wär­me­be­darf des Gebäu­des erheb­lich redu­ziert wer­den, was sich posi­tiv auf die Grö­ße und Kos­ten der benö­tig­ten Hei­zungs­an­la­ge auswirkt.

Als Optio­nen bei der Hei­zungs­mo­der­ni­sie­rung bie­ten sich Brenn­stoff­hei­zun­gen, Block­heiz­kraft­wer­ke, Holz­hei­zun­gen oder Wär­me­pum­pen an. Beson­ders effek­tiv ist die Kom­bi­na­ti­on einer Wär­me­pum­pe mit Pho­to­vol­ta­ik, um den Ener­gie­be­darf mög­lichst rege­ne­ra­tiv und unab­hän­gig zu decken. Bei der Instal­la­ti­on einer Wär­me­pum­pe müs­sen jedoch in der Regel auch die Heiz­kör­per aus­ge­tauscht wer­den, um die Nie­der­heiz­tem­pe­ra­tur zu errei­chen. Eine Fuß­bo­den­hei­zung oder Wand- und Decken­hei­zun­gen kön­nen hier­bei als sinn­vol­le Alter­na­ti­ven dienen.

Es ist für Haus­be­sit­zer von gro­ßer Wich­tig­keit, sich früh­zei­tig mit der Sanie­rung ihres Gebäu­des aus­ein­an­der­zu­set­zen, da die der­zei­ti­ge Markt­la­ge län­ge­re Lie­fer­zei­ten und höhe­re Prei­se für Pro­duk­te mit sich bringt, die auf­grund einer Sanie­rungs­pflicht ver­stärkt nach­ge­fragt werden.

Über Luca Arenz:

Luca Are­nz ist der Geschäfts­in­ha­ber der ARC­en­er­gie GmbH, einem rund 30 Per­so­nen star­ken Inge­nieur­bü­ro für Bau­phy­sik, spe­zia­li­siert auf För­der­mit­tel und Kos­ten­re­duk­ti­on bei Sanie­run­gen und Neu­bau­ten. Im ARC­en­er­gie-Team befin­den sich Bau­in­ge­nieu­re, Archi­tek­ten, Phy­si­ker, Wirt­schafts­in­ge­nieu­re, Dach­de­cker, Mau­rer und Zim­mer­leu­te, die sich um die tech­ni­schen Aspek­te des Bau­pro­jek­tes küm­mern kön­nen. Auf die­se Wei­se kann die ARC­en­er­gie GmbH Pro­jek­te ganz­heit­lich pla­nen und opti­ma­le Lösun­gen für jeden Bedarf fin­den. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter: https://​www​.arc​en​er​gie​.de/

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Quel­le: Geschäfts­füh­rer Luca Dani­lo Are­nz, ARC­en­er­gie GmbH
Ori­gi­nal-Con­tent von: ARC­en­er­gie GmbH, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit: Ado­be­Stock 29764371