Mehr Sicherheit für Trinkwasser : Überwachung unseres Lebensmittels Nr.1 wird verstärkt

Auch neue Grenzwerte wurden eingeführt, unter anderem für die sogenannten Ewigkeitschemikalien, die per-und polyfluorierte Alkylsubstanzen, kurz PFAS genannt.

Die Bun­des­re­gie­rung hat eine neue, völ­lig über­ar­bei­te­te Trink­was­ser­ver­ord­nung beschlos­sen. Sie soll im Mai in Kraft tre­ten. Damit kön­nen Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher auf eine noch höhe­re Sicher­heit bei ihrem Trink­was­ser vertrauen.

Die Über­wa­chung der Trink­was­ser­qua­li­tät wur­de auf voll­kom­men neue Bei­ne gestellt.

Statt wie bis­her aus­schließ­lich die Qua­li­tät des End­pro­duk­tes zu kon­trol­lie­ren, sind Was­ser­ver­sor­ger in Zukunft ver­pflich­tet, Trink­was­ser­un­ter­su­chun­gen auf Basis eines umfas­sen­den Risi­ko­ma­nage­ments vor­zu­neh­men. Dazu müs­sen sie den gesam­ten Weg des Was­ser von der Ent­nah­me im Gewin­nungs­ge­biet bis zur Abga­be am Was­ser­hahn des Ver­brau­chers ver­fol­gen und nach mög­li­chen gesund­heit­li­chen Risi­ken bewer­ten. Durch ange­pass­te, spe­zi­fi­sche Über­wa­chungs­maß­nah­men sol­len Ein­schrän­kun­gen der Trink­was­ser­qua­li­tät auf die­se Wei­se früh­zei­tig auf­fal­len und aus­ge­schlos­sen wer­den können.

Wie auch bis­her schon ent­hält die Trink­was­ser­ver­ord­nung eine Viel­zahl von Grenzwerten.

Grenz­wer­te sind unbe­denk­li­che maxi­ma­le Stoff­kon­zen­tra­tio­nen, die der Mensch ein Leben lang durch die Nut­zung von Was­ser ohne gesund­heit­li­che Beein­träch­ti­gung auf­neh­men kann. In der neu­en Ver­si­on der Ver­ord­nung wur­den eini­ge die­ser Grenz­wer­te ver­schärft, dar­un­ter die Wer­te für Blei und Arsen. Auch neue Grenz­wer­te wur­den ein­ge­führt, unter ande­rem für die soge­nann­ten Ewig­keits­che­mi­ka­li­en, die per-und poly­fluo­rier­te Alkyl­sub­stan­zen, kurz PFAS genannt.Die­se Indus­trie­che­mi­ka­li­en sind nicht nur in ihrer Anwen­dung, son­dern inzwi­schen auch in der Umwelt extrem weit ver­brei­tet, da sie nicht bio­lo­gisch abbau­bar sind. Und des­halb sind sie auch im Was­ser zu fin­den. Auch Bis­phe­nol A, ein Grund­stoff bei der Her­stel­lung von Kunst­of­fen, wird in Zukunft in sei­ner Men­ge im Trink­was­ser regu­liert, eben­so wie Halo­gen­essig­säu­ren, die bei der Des­in­fek­ti­on von Trink­was­ser entstehen.

Zukünf­tig wird auch die Viren­last eines Trink­was­sers stär­ker unter­sucht eben­so wie nach­tei­li­ge Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels, der bei­spiels­wei­se in Form von Algen­blü­ten die Roh­was­ser­qua­li­tät beein­flus­sen kann. „Damit schafft die neue Trink­was­ser­ver­ord­nung noch ein­mal zusätz­li­che Sicher­heit“, so Dr. Ste­fan Koch vom Forum Trink­was­ser e.V.. „Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher kön­nen jeder­zeit auf die hohe Qua­li­tät ihres Trink­was­sers ver­trau­en, denn die gesund­heit­li­che Unbe­denk­lich­keit wird lücken­los von der Gewin­nung bis zur Abga­be überwacht.“

Und auch auf dem letz­ten Meter in Haus oder Woh­nung bis zum Was­ser­hahn kann sich bald kein Risi­ko mehr verbergen.

Vor allem Mie­ter alter Gebäu­de befürch­ten oft, dass in der Haus­in­stal­la­ti­on noch blei­hal­ti­ge Roh­re ver­baut sind. Die neue Trink­was­ser­ver­ord­nung schreibt nun den Aus­tausch die­ser Mate­ria­li­en bis zum Janu­ar 2026 vor. Haus­ei­gen­tü­mer sind damit ver­pflich­tet, ihre Haus­in­stal­la­ti­on auf den aktu­el­len Stand der Tech­nik zu brin­gen und so für die Sicher­heit ihrer Bewoh­ner beim Kon­sum von Lei­tungs­was­ser zu sorgen.

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Quel­le : Jana Arnold, Forum Trink­was­ser e.V.
Ori­gi­nal-Con­tent von : Forum Trink­was­ser e.V., über­mit­telt durch news aktuell

Bild­un­ter­schrift : Mit der neu­en Trink­was­ser­ver­ord­nung wer­den die Anfor­de­run­gen an die Kon­trol­le unse­res Trink­was­sers wei­ter verschärft.

Bild­rech­te : ©Dmit­ry Nau­mov – stock​.ado​be​.com
Fotograf:©Dmitry Nau­mov

 

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