Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung belastet den Mittelstand : Mehraufwand statt Erleichterung

Anonymisierter Krankschreibungsprozess erleichtert das Blaumachen

Seit dem 1. Janu­ar 2023 ist die elek­tro­ni­sche Arbeits­un­fä­hig­keits­be­schei­ni­gung (eAU) für Arbeit­ge­ber ver­pflich­tend. Die­se müs­sen die Beschei­ni­gung nun elek­tro­nisch bei den Kran­ken­kas­sen abru­fen. Der Bun­des­ver­band Der Mit­tel­stand. BVMW hat in einer Blitz­um­fra­ge bei sei­nen Mit­glieds­un­ter­neh­men erfragt, wie die Ein­füh­rung in der Pra­xis abge­lau­fen ist.

Die Ergeb­nis­se zei­gen, dass die Ein­füh­rung der eAU kei­nes­wegs rei­bungs­los ver­lief : 78 Pro­zent der Teil­neh­men­den gaben an, dass die Ein­füh­rung pro­ble­ma­tisch war. Es zeigt sich auch, was sich die Unter­neh­men wün­schen : 87 Pro­zent for­dern eine auto­ma­ti­sche Zusen­dung der Beschei­ni­gung durch die Kran­ken­kas­sen. Knapp 30 Pro­zent möch­ten die Papier­form als Stan­dard beibehalten.

Die Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer sind rela­tiv unent­schie­den dar­über, ob sie die Ein­füh­rung der eAU befür­wor­ten. 41 Pro­zent sind dafür, 48 Pro­zent dage­gen und 11 Pro­zent sind unent­schie­den. Dr. Hans-Jür­gen Völz, BVMW-Chef­volks­wirt, betont : „Die Imple­men­tie­rung der elek­tro­ni­schen Arbeits­un­fä­hig­keits­be­schei­ni­gung bedeu­tet für vie­le klei­ne und mit­tel­gro­ße Betrie­be in der Ein­füh­rungs­pha­se zusätz­li­chen büro­kra­ti­schen Mehr­auf­wand. Der Gesetz­ge­ber hät­te dies gera­de in der ange­spann­ten wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on stär­ker berück­sich­ti­gen müssen.“

Die Umfra­ge­er­geb­nis­se ver­deut­li­chen, dass die Ein­füh­rung der eAU für den Mit­tel­stand mit gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen ver­bun­den ist. Eine auto­ma­ti­sche Zusen­dung der Beschei­ni­gung durch die Kran­ken­kas­sen könn­te den Mehr­auf­wand für Unter­neh­men redu­zie­ren. Glei­ches gilt für die unter­schied­li­che Behand­lung von gesetz­lich und pri­vat Ver­si­cher­ten, die schnellst­mög­lich zu been­den ist. Jen­seits über­flüs­si­ger Büro­kra­tie ist die Absen­kung der Schwel­le zum Krank­fei­ern zu bemän­geln. Ein voll­stän­dig anony­mi­sier­ter Krank­schrei­bungs­pro­zess erleich­tert das Blau­ma­chen. Der BVMW for­dert eine Ent­las­tung des Mit­tel­stands und eine bes­se­re Abstim­mung mit den Bedürf­nis­sen der Unter­neh­men bei der Umset­zung von Gesetzen.

An der Umfra­ge haben rund 1.200 Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer teilgenommen.

Über den Verband :

Der Mit­tel­stand. BVMW e. V. ist die größ­te poli­tisch unab­hän­gi­ge und bran­chen­über­grei­fen­de Inter­es­sen­ver­ei­ni­gung der klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men. Im Rah­men der Mit­tel­stands­al­li­anz ver­tritt der Dach­ver­band BVMW poli­tisch zudem mehr als 30 mit­tel­stän­disch gepräg­te Ver­bän­de mit ins­ge­samt 900.000 Mitgliedern.

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Quelle.Harald Ehren, BVMW Pressesprecher
Ori­gi­nal-Con­tent von : BVMW, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 229876532

 

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