Deutsches Team möchte abräumen – Den größten Namen der WM-Starterinnen besitzt ohne Frage die Olympiasiegerin im Skeleton, Hannah Neise

Deutsches Team möchte abräumen – BSD-Sportler gehen optimistisch in die Junioren-WM in Winterberg

Win­ter­berg (pst). Mit gro­ßem Auf­ge­bot und kla­ren Titel­am­bi­tio­nen gehen die deut­schen Kufen­sport­ler an die­sem Wochen­en­de bei der Heim­welt­meis­ter­schaft der Junio­ren im Bob und Ske­le­ton in Win­ter­berg an den Start. Andre­as Zscho­cke, Euro­pa­cup-Koor­di­na­tor des BSD im Bob und während der WM sport­lich ver­ant­wort­lich, for­mu­lier­te es auf der Abschluss-Pres­se­kon­fe­renz in der VELTINS-Eis­Are­na deut­lich: „Wir sind stolz, so ein Rie­sen­auf­ge­bot zu stel­len. Wir wol­len in allen Dis­zi­pli­nen vor­ne dabei sein.“

Ähnlich offen­siv spricht Pilot Nico Semm­ler (BRC Ilsenburg/​Harz), der gera­de im Vie­rer­bob im Euro­pa­cup das Maß der Din­ger stell­te: „Die Kon­zen­tra­ti­on liegt auf dem Vie­rer­bob. Dort tre­ten wir nicht an, um Zwei­ter zu wer­den.“ Die Kon­kur­renz kommt dabei vor allem aus dem eige­nen Lager. Pilot Max Ill­mann vom BSC Sach­sen Oberbärenburg, der beim Welt­cup in der Vor­wo­che noch Spur­schlit­ten fuhr, fin­det eben­falls kla­re Wor­te: „Wir wol­len immer gewin­nen und geben unser Bes­tes.“ Etwas zurückhaltender for­mu­liert es Hans-Peter Han­nig­ho­fer, der zwar bereits mit Edel­me­tall bei den Welt­meis­ter­schaf­ten der „Gro­ßen“ deko­riert ist, aber nach einem Seh­nen­riss im Knie erst wie­der lang­sam zurück zu alter Stärke fin­den möchte. Er sagt: „Es ist der ers­te gro­ße Wett­kampf nach der Ver­let­zung.“ Auch eher beschei­den ist Adam Amm­our. Der 21-jährige Pilot des BRC Thüringen erklärt: „Die JWM ist mein ers­tes gro­ßes Ren­nen. Ich bin überzeugt, dass ich ein gutes Ergeb­nis erzie­len wer­de.“ Amm­our schaut dabei auch auf die U23-Wer­tung, genau wie Lau­renz Zern der fünfte deut­sche Pilot an die­sem Wochenende.

Bei den Frau­en gehört die Hes­sin Mau­re­en Zim­mer zu den Top­fa­vo­ri­ten. Die Pilo­tin, die für Sach­sen Oberbärenburg star­tet, sagt: „Ich hof­fe, dass ich auf das Podi­um kom­me.“ Zim­mer ist Titel­ver­tei­di­ge­rin im Mono­b­ob und wur­de 2022 Zwei­te in Igls im Zwei­er­bob. Für die 26-Jährige ist es die letz­te JWM. Die gera­de 18 Jah­re gewor­de­ne Char­lot­te Can­drix vom TuS Hach­en­burg darf dage­gen noch eini­ge Jah­re im Junio­ren­be­reich star­ten. 2022 wur­de sie in Österreich Drit­te hin­ter Zim­mer. „Dar­an möchte ich anknüpfen. Im Mono­b­ob ist es eine Pre­miè­re für mich“, sagt Can­drix. Zscho­ke räumt auch den ande­ren bei­den deut­schen Pilo­tin­nen Dia­na Filipszki und Lena Böhmer gute Chan­cen ein.

Den größten Namen im Feld der WM-Star­te­rin­nen besitzt ohne Fra­ge die Olym­pia­sie­ge­rin im Ske­le­ton, Han­nah Nei­se. Die Pilo­tin des BSC Win­ter­berg gibt sich locker vor dem Wett­kampf am Frei­tag: „Ich freue mich sehr auf mei­ne letz­te JWM vor hei­mi­schem Publi­kum zu bestrei­ten. Ich will Spaß haben und mache mir kei­nen Druck.“ Dabei ist die Mis­si­on klar, dass Nei­se wie 2021 die JWM gewin­nen soll, um dem BSD den vier­ten Start­platz für die Welt­meis­ter­schaft in St. Moritz zu sichern. Etwas im Schat­ten von Nei­se star­ten Han­na Staub und Vic­to­ria Han­so­va. „Ich wer­de alles geben. Wir wis­sen, wie es hier läuft“, mein Staub. Die 18-jährige Han­so­va sagt: „Ich war letz­te Woche noch krank und hof­fe auf zwei kon­stan­te Läufe.“

Auch bei den Männer im Ske­le­ton möchten die Deut­schen ganz vor­ne mit dabei sein. Ced­ric Ren­ner spricht sein Ziel deut­lich aus: „Wir haben den Heim­vor­teil. Das Ziel ist das Podi­um.“ Das möchte eben­falls Lukas Nyd­eg­ger errei­chen, den vie­le nach sei­nen im ICC gezeig­ten Vor­stel­lun­gen als Top­fa­vo­rit sehen. Etwas locke­rer for­mu­lier­te es Lud­wig Man­hardt: „Ich gehe ganz ent­spannt ins Ren­nen. Es ist mei­ne letz­te JWM. Ich fah­re voll auf Angriff.“ Die Junio­ren-Bun­des­trai­ne­rin der Ske­le­to­ni Anja Sel­bach macht daher eben­falls eine kla­re Ansa­ge: „Wir haben eine Top­mann­schaft am Start. Die sind alle schnell. Wir Trai­ner sind rea­dy, die Sport­ler sind rea­dy. Wenn das Wet­ter mit­spielt, wer­den wir erfolg­reich sein.“

Für Erfol­ge muss die Bahn parat sein. Dafür sor­gen die Mit­ar­bei­ter des Sport­zen­trums Win­ter­berg und die ehren­amt­li­chen Kräfte des BSC Win­ter­berg. Chris­ti­an Fried­rich der Sport­wart des Ver­eins erklärt: „Die Arbeit ist bei Nässe, Kälte und Wind für uns in die­sen Tagen nicht immer ein­fach. Aber nach dem Welt­cup haben wir eine brei­te Brust. Das Gan­ze ist eine super Gene­ral­pro­be für die Welt­meis­ter­schaft 2024, weil wir die­ses Jahr auch zwei Wochen hin­ter­ein­an­der haben.“ Nach dem ver­reg­ne­ten Welt­cup-Wochen­en­de lob­te auch SZW-Geschäftsführer Ste­phan Pie­per: „Unter den Bedin­gun­gen hätte es nicht bes­ser lau­fen können.“ Neben den Bahn­ar­bei­tern und den Hel­fern des BSC lob­te er ausdrücklich die Mit­glie­der der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr. Nun hof­fen alle, dass das Wochen­en­de der Junio­ren-Welt­meis­ter­schaft weni­ger Regen mit sich bringt und sport­lich erfolg­reich wird. An allen drei Tagen gibt es noch Tickets an der Tageskasse.

Die BSD-Nomi­nie­run­gen für die Junioren-Weltmeisterschaft:

Ske­le­ton

Han­nah Nei­se (BSC Winterberg)
Vik­to­ria Han­so­va (RSV 90 Schmal­kal­den) Han­na Staub (RRV Sonneberg)
Lukas Nyd­eg­ger (RC Berchtesgaden)
Ced­ric Ren­ner (RC Berchtesgaden)
Lud­wig Mann­hardt (SC Steinbach-Hallenberg)

Mono­b­ob

Mau­re­en Zim­mer (BSC Sach­sen Oberbärenburg/Eintracht Frank­furt) Char­lot­te Can­drix (TuS Hachenburg)
Dia­na Filipszki (WSV Königssee)
Lena Böhmer (TV Gladbeck)

Zwei­er­bob Frauen

Mau­re­en Zim­mer (BSC Sach­sen Oberbärenburg/Eintracht Frank­furt) und Lau­ryn Sie­bert (BSC Winterberg)
Char­lot­te Can­drix (TuS Hach­en­burg) und Cyn­thia Kwo­fie (BSC Winterberg)
Dia­na Filipszki (WSV Königssee) und Mari­ja­na Herr­mann (SC Potsdam)

Lena Böhmer (TV Glad­beck) und Leo­nie Klu­wig (SCC Berlin)

Zwei­er­bob Männer

Adam Amm­our (BRC Thüringen) und Bene­dikt Her­tel (BRC Thüringen)
Nico Semm­ler (BRC Ilsenburg/​Harz) und Oli­ver Peschk (SC Potsdam)
Maxi­mi­li­an Ill­mann (BSC Sach­sen Oberbärenburg) und Hen­rik Pro­s­ke (WSV Königssee) Lau­rin Zern (WSV Königssee) und Mar­vin Orth­mann (BSC Winterberg)
Hans-Peter Han­nig­ho­fer (BRC Thüringen) und Nick Sta­del­mann (BRC Thüringen)

Nico Semm­ler (BRC Ilsenburg/​Harz), Oli­ver Peschk (SC Pots­dam), Rupert Schenk (SC Pots­dam) und Mar­vin Paul (SC Potsdam)
Maxi­mi­li­an Ill­mann (BSC Sach­sen Oberbärenburg), Hen­rik Pro­s­ke (WSV Königssee), Felix Dahms (Mit­tel­deut­scher SC Mag­de­burg) und Tim Becker (Mit­tel­deut­scher Sport­club e.V.)

Adam Amm­our (BRC Thüringen), Bene­dikt Her­tel (BRC Thüringen), Nick Sta­del­mann (BRC Thüringen) und Ole Fied­ler (SC Potsdam)
Lau­rin Zern (WSV Königssee), Jörn Wen­zel (BSC Sach­sen Oberbärenburg), Tim Kes­se­ler (BSC Sach­sen Oberbärenburg) und Mar­vin Orth­mann (BSC Winterberg)

Hans-Peter Han­nig­ho­fer (BRC Thüringen), Chris­ti­an Röder (BRC Thüringen), Paul Hen­sel (SC Potsdam/​WSV Königssee) und Eric Ley­po­ld (BRC Thüringen)

Zeit­plan und Übertragung

Frei­tag, 13. Janu­ar 2023 11.00 Uhr
Ske­le­ton Frauen
14.00 Uhr

Ske­le­ton Männer
Sams­tag, 14. Janu­ar 2023:
10.00 – 13.00 Uhr Mono­b­ob und Zwei­er­bob Männer Sonn­tag, 14. Janu­ar 2023
10.00 – 12.30 Uhr Zwei­er­bob Frau­en und Viererbob

Die Ren­nen sind auch auf BSD-TV, Sport​deutsch​land​.TV und auf dem You­tube-Kanal der VELTINS- Eis­Are­na live zu sehen.
Die Eröffnungsfeier fin­det am heu­ti­gen Don­ners­tag, dem 12. Janu­ar 2023, ab 18:30 Uhr im Ziel­be­reich der VELTINS-Eis­Are­na statt und kann im Live­stream über den You­Tube Kanal der VELTINS- Eis­Are­na ver­folgt werden.

Der Ein­tritt für die WM-Ren­nen star­tet bei 10 Euro. Kin­der bis 12 Jah­ren haben frei­en Eintritt.

 

Quel­le: i.A. Lui­sa Met­te, VELTINS-Eis­Are­na, Winterberg
Bild­nach­weis: Max Ill­mann in der VELTINS-Eis­Are­na ©Viesturs