Gas, Strom und Wärme als Luxus?

Hochsauerland-Gespräch der Friedrich-Ebert-Stiftung diskutierte über Perspektiven zu den aktuellen Energiepreisen

Im gut gefüll­ten „Sau­er­land-Saal“ im Mesche­der Kreis­haus fand am ver­gan­ge­nen Mon­tag das jähr­li­che Hoch­sauer­land­ge­spräch der Fried­rich-Ebert-Stif­tung statt. Mode­ra­tor und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Dirk Wie­se durf­te nach kur­zer Ein­lei­tung von Sohel Ahmed, Refe­rent im NRW-Lan­des­bü­ro der Fried­rich-Ebert-Stif­tung, Gäs­te aus Wirt­schaft, Poli­tik, Wis­sen­schaft und dem Ver­brau­cher­schutz begrüßen.

Andre­as Rim­kus, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter und Was­ser­stoff­be­auf­trag­ter der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on, gab in sei­nem Ein­gangs­state­ment einen umfas­sen­den Über­blick über die bereits auf den Weg gebrach­ten Ent­las­tungs­pa­ke­te und einen aktu­el­len Stand zur Umset­zung der Gas- und Strom­preis­brem­se. Dabei mach­te er deut­lich, dass auch das Hei­zen mit Öl und Holz­pel­lets mit in das Ent­las­tungs­pa­ket auf­ge­nom­men wer­den soll­te und auch per­spek­ti­visch die Ein­füh­rung eines Indus­trie­strom­prei­ses der rich­ti­ge Weg ist. Bis Mit­te Dezem­ber sol­len jetzt alle Geset­ze auf den Weg gebracht wer­den, so dass die Ent­las­tun­gen in Höhe von 200 Mrd. € bei den Bür­gern und Unter­neh­men ankom­men. Zudem ver­wies er dar­auf, das Fried­rich Merz bereits im März die­sen Jah­res einen Gasim­port­s­top ver­hän­gen woll­te, was den hei­mi­schen Indus­trie­stand­ort mas­siv gefähr­det hät­te. „Ein öko­no­misch und ener­gie­po­li­ti­sches Hara­ki­ri, was Merz damals for­de­re. Gut, das nie­mand auf ihn gehört hat“, so Andre­as Rim­kus (MdB).

„Es ist wich­tig das die Hil­fen jetzt schnell kom­men. Das wird eine Her­aus­for­de­rung für uns als Gesetz­ge­ber. Aber wir wer­den dies hin­be­kom­men.“, so Dirk Wie­se (MdB).

Dr. Sascha Sama­di von Wup­per­tal Insti­tut für Nach­hal­tig­keits­for­schung zeig­te die Wich­tig­keit eines beschleu­nig­ten Aus­baus der erneu­er­ba­ren Ener­gien und warn­te vor einer zu lan­gen Rück­kehr zu fos­si­len Ener­gien als Über­gangs­tech­no­lo­gie. Dabei wur­de auch deut­lich durch Dis­kus­si­ons­bei­trä­ge, dass der Hoch­sauer­land­kreis und ins­be­son­de­re die CDU-Mehr­heits­frak­ti­on um Land­rat Dr. Karl Schnei­der den Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien aktiv ver­schla­fen haben. Ent­spre­chen­de neue Initia­ti­ven der SPD-Kreis­tags­frak­ti­on wur­de als Chan­ce für die künf­ti­ge Ener­gie­ver­sor­gung der Regi­on gesehen.

Andre­as Breu­er, Bereichs­lei­ter Was­ser­stoff bei der WEST­NETZ warb die gro­ßen Poten­tia­le des Pro­jekts zur Was­ser­stoff-Infra­struk­tur in Arns­berg und konn­te anhand der bereits gemach­ten Erfah­run­gen der WEST­NETZ im Sau­er­land Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für die orts­an­säs­si­ge Indus­trie aufzeigen.

Sieg­fried Mül­ler, Geschäfts­füh­rer der Hoch­sauer­land­ener­gie GmbH sah bei den Maß­nah­men der Bun­des­re­gie­rung noch Hand­lungs­be­darf und warb ein­dring­lich für eine mach­ba­re Umset­zung für die Stadt­wer­ke. Udo Sie­ver­ding von der Ver­brau­cher­zen­tra­le NRW berich­te­te über eine gestei­ger­tes Inter­es­se von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern an Bera­tungs­ge­sprä­chen, um in den eige­nen vier Wän­den Ener­gie ein­zu­spa­ren oder um selbst nach­hal­ti­ge Ener­gie zu produzieren.

Nach abschlie­ßen­den State­ments der Podi­ums­mit­glie­der konn­ten die Besu­che­rin­nen und Besu­cher bei küh­len Geträn­ken und einem Imbiss mit den Exper­tin­nen und Exper­ten ins Gespräch kom­men und den ein oder ande­ren Punkt noch vertiefen.

Quel­le: Hen­drik Bün­ner / Dirk Wie­se, MdB Wahl­kreis­bü­ro, Meschede