Das Büro „Energielenker“ hat dafür den Olsberger Hauptstandort der Sekundarschule energetisch „unter die Lupe genommen“
Olsberg. Welche baulichen Maßnahmen können die Energieeffizienz an der Sekundarschule Olsberg-Bestwig verbessern – und in welchem Umfang? Um Antworten auf diese Frage zu bekommen, hat die Stadt Olsberg eine energetische Untersuchung des Sekundarschul-Gebäudes in Auftrag gegeben. Mit den Ergebnissen hat sich jetzt der Ausschuss Planen und Bauen in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Die Resultate könnten nun zu einer Art Fundament werden, auf dem dann „Maßnahmenpakete“ aufgebaut werden.
Das Büro „Energielenker“ hat dafür den Olsberger Hauptstandort der Sekundarschule energetisch „unter die Lupe genommen“ und auch betrachtet, welche Einsparungen bestimmte Maßnahmen mit sich bringen – und ebenso die Kosten beziffert, die dafür nötig werden. Grundsätzlich, so das Urteil der Fachleute, sei das Gebäude der Sekundarschule aktuell in einem guten Zustand: Pelletheizung, gedämmte Außenfassaden und Fenster, die in ihrer überwiegenden Zahl jünger als 20 Jahre sind, seien dafür ausschlaggebend. Dennoch gebe es immer Dinge, die baulich am Schulgebäude gemacht werden müssen, erläutert Richard Köhler vom Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung: Wenn zum Beispiel alte Fenster erneuert werden müssten, sei dies auch energetisch sinnvoll. Wichtig sei die Analyse, in welcher Reihenfolge Maßnahmen umgesetzt werden – „und wie das mit möglichst wenig Einschränkungen für den Schulbetrieb gelingt.“
Für den Gebäudeteil A, der die frühere Hauptschule umfasst, schlagen die „Energielenker“ vor allem eine Optimierung des Heizungssystems, die Umrüstung der Beleuchtung auf moderne LED-Technik sowie den Einbau einer Wärmepumpe vor. Für den Gebäudeteil B – also die ehemalige Realschule – halten die Experten den Austausch der alten Fenster in den Klassenräumen sowie im Atrium, bei einer ohnehin anstehenden Sanierung die Dämmung der Dachflächen im Verwaltungstrakt, eine Erneuerung des Pelletkessels sowie eine Beleuchtungs-Umrüstung auf LED für sinnvoll – sowie den Einbau einer Photovoltaik-Anlage, die Strom für beide Gebäudeteile liefern könnte.
Wenn die Standards eines „Effizienzgebäudes 70“ erreicht werden, könnte die Stadt Olsberg besonders hohe Fördersätze in Anspruch nehmen. Allerdings gelte es auch hier, die aktuellen Voraussetzungen des Schulgebäudes und natürlich auch die Wirtschaftlichkeit zu betrachten, erläutert Richard Köhler. Ein Beispiel: Für eine – dann notwendige – Dämmung einer Bodenplatte müsste am Ende der Boden eines ganzen Geschosses angehoben werden, um die nötige Barrierefreiheit zu gewährleisten – ein extremer Aufwand für eine letztlich begrenzte Einsparung. Daher sei das „Effiziengebäude 70“ auch „eher eine theoretische Größe“, so Richard Köhler: „Bei den heutigen baulichen Voraussetzungen wäre das kaum möglich.“
Deshalb gehe es nun erst einmal um „Signale für uns“, was baulich machbar und sinnvoll sei, ergänzt Hubertus Schulte, Leiter des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung: Für die kommenden Haushaltsjahre könnten dann eben „Maßnahmenpakete“ geschnürt werden, die sinnvoll aufeinander aufbauen – Hubertus Schulte: „Erst käme dann eine Dachdämmung, dann die Photovoltaik-Anlage und zum Schluss die Wärmepumpe“. Denn bevor eine PV-Anlage installiert werden könne, müssten zunächst die Arbeiten am Dach erledigt sein – und mit dem „Strom aus der Kraft der Sonne“ könne dann unter anderem die Wärmepumpe betrieben werden.
Einstimmig beauftragten die Ausschussmitglieder die Stadtverwaltung, die Ergebnisse der Analyse aufzuarbeiten und eine Maßnahmenliste zu erstellen. Diese soll dann erneut Thema im Ausschuss Planen und Bauen werden.
Quelle: i. A. Jörg Fröhling, Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Olsberg
Fotocredit: AdobeStock 314247413