Featured Video Play Icon

Ärmel hochkrempeln und ran : 10.000 Jungpflanzen für den Josefsheim-Wald

BBW-Azubis und Ausbilder freuen sich über Spende von Pieper Holz für ihren Arbeitsplatz – Verantwortliche greifen selbst zum Spaten und pflanzen Bäume

win­ter­berg-total­lo­kal : Bigge/​ Sau­er­land : Ins­ge­samt 10.000 jun­ge Bäu­me pflan­zen die Azu­bis des Berufs­bil­dungs­wer­kes Big­ge zur­zeit auf 11 Hekt­ar Wald­flä­che der Josefs­heim Big­ge gGmbH. Dank einer Jung­pflan­zen-Spen­de der Fa. Pie­per Holz kön­nen sie mit ihren Aus­bil­dern so rich­tig aktiv wer­den. Es soll ein Misch­wald dort ent­ste­hen, wo seit 2018 wegen des Bor­ken­kä­fers mit 5000 Fest­me­tern nahe­zu der gesam­te Bestand gefällt wer­den musste.

Schon rund 5.000 Pflan­zen sind in der Erde, anläss­lich des Tags des Wal­des setz­ten Andre­as Pie­per und Andre­as Heim­ho­fer von Pie­per Holz sowie Achim Beu­le vom Berufs­bil­dungs­werk (BBW) Big­ge eigen­hän­dig wei­te­re dazu. Gepflanzt wur­den bis­her ver­mischt Weiß­tan­ne, Lär­che sowie Küs­ten­tan­ne und ein­jäh­ri­ge Eiche. Letz­te­re stammt aus eige­ner Saat in der Gärt­ne­rei des BBW Big­ge. Das heißt, jun­ge Azu­bis such­ten die Eicheln selbst im Wald und zogen sie über das Jahr 2021 hoch. „Das ist schließ­lich ihr Métier und der Wald ihr Natur-Arbeits­platz“, sagt so Achim Beu­le, Aus­bil­der der Forst­wirt­schaft. Zur­zeit absol­vie­ren 36 Azu­bis mit För­der­be­darf im BBW Big­ge eine Berufs­aus­bil­dung im Agrar- und Forst­wirt­schafts-Bereich. „Die Josefs­heim gGmbH besitzt ins­ge­samt 17 Hekt­ar Wald­flä­che. Wir hat­ten in den ver­gan­ge­nen Jah­ren erst vier Hekt­ar Wald­ver­lust durch Kyrill und jetzt 11 Hekt­ar durch Tro­cken­heit und den Bor­ken­kä­fer“, so Achim Beule.

Zusam­men­ar­beit mit Pie­per Holz besteht seit vie­len Jahren

Aus­bil­dungs­or­te der Azu­bis aus dem Agrar-Bereich sind unter ande­rem der Bio-Fran­zis­kus­hof unter­halb von Hel­me­ring­hau­sen sowie je nach Auf­trags­la­ge Wald­flä­chen vom Kreis Soest bis ins Hoch­sauer­land. Aber was tun, wenn dort, wo sonst gesägt und gepflegt wird, plötz­lich die Bäu­me feh­len ? Unver­hofft und unkom­pli­ziert kam im Herbst 2021 Hil­fe in Form eines Anrufs von Andre­as Pie­per, Bereichs­lei­ter Außen­holz bei der Pie­per Holz GmbH. Das Assing­hau­ser Unter­neh­men arbei­tet bereits seit vie­len Jah­ren mit dem Josefs­heim zusam­men. So bear­bei­ten im Holz­be­reich der Big­ger Werk­stät­ten des Josef­hei­mes Men­schen mit Behin­de­run­gen unter ande­rem Zuschnit­te und ähn­li­ches für die Wei­ter­ver­ar­bei­tung, bei­spiels­wei­se für Spiel­platz­ge­rä­te und Zäune.

„Als uns Andre­as Pie­per anrief, konn­ten wir es im ers­ten Moment kaum glau­ben. Denn statt Weih­nachts­ge­schen­ken für Pie­per-Kun­den erhiel­ten wir tat­säch­lich 10.000 Jung­bäu­me für den stark dezi­mier­ten Josefs­heim-Wald“, freu­te sich Aus­bil­der Achim Beu­le mit sei­nen Azu­bis. Sofort nach­dem die Lie­fe­rung ange­kün­digt war, began­nen alle, die Flä­chen ein­zu­zäu­nen, um die Jung­pflan­zen künf­tig vor Wild­ver­biss zu schüt­zen. Auch die dafür not­wen­di­gen Gat­ter stel­len die Forst-Azu­bis des BBW Big­ge selbst her.

Andre­as Pie­per : „Wir den­ken und arbei­ten in Generationen“

„Wir den­ken und arbei­ten in Gene­ra­tio­nen. Denn die natür­li­che Bewirt­schaf­tung der regio­na­len Wald­flä­chen dau­ert min­des­tens 30, bes­ten­falls 50–80 Jah­re, um unter­schied­lichs­te Holz­ar­ten zum Bau­en von Häu­sern, Möbel oder auch Spiel­ge­rä­ten zu nut­zen, sagt Andre­as Pie­per. Das Fami­li­en-Unter­neh­men wol­le dazu bei­tra­gen, dass wie­der ein Gleich­ge­wicht im hei­mi­schen Wald ent­ste­hen kön­ne. „Nicht erst seit Kyrill wis­sen wir, das rei­ne Fich­ten­kul­tu­ren als Flach­wurz­ler in den Hang­la­gen des Sau­er­lan­des in Ver­bin­dung mit dem Kli­ma­wan­del auf Dau­er wenig Chan­cen haben. Daher haben wir bewusst bei der Wie­der­auf­fors­tung der Josefs­heim-Flä­chen auf einen gesun­den Misch­wald gesetzt. Die­ser bringt in Ver­bin­dung mit der bereits ein­set­zen­den Natur­ver­jün­gung idea­le Bedin­gun­gen für den Anbau neu­er Wald­flä­chen“, ergänzt Andre­as Heim­ho­fer, Lei­tung Holz­ein­kauf NRW bei der Pie­per Holz GmbH.

Das Pflan­zen und Her­rich­ten sind das Eine, jetzt ist es wich­tig, dass auch das Wet­ter mit­macht. „Ich dan­ke der Fir­ma Pie­per Holz im Namen unse­rer gesam­ten Ein­rich­tung für die Pflan­zen­spen­de. Jetzt müs­sen wir hof­fen, dass die Natur uns genü­gend Was­ser bringt und dass die Stür­me und der Bor­ken­kä­fer­be­fall nach­las­sen“, so Ger­hard Freund, einer der bei­den Geschäfts­füh­rer der Josefs­heim gGmbH. Aller­dings : Eine ers­te Durch­fors­tung auf die­sen Wald­flä­chen wird frü­hes­tens in 25 bis 30 Jah­ren mög­lich sein. „Zum Glück pfle­gen wir neben unse­rem Wald auch bei­spiels­wei­se in Koope­ra­ti­on jenen der Stadt Ols­berg mit rund 100 Hekt­ar Flä­che mit, so dass hier wei­te­re Tei­le der Aus­bil­dung statt­fin­den kön­nen“, betont Ger­hard Freund dankbar.

Info­kas­ten

  • Zum Agrar-Aus­bil­dungs­be­reich des Berufs­bil­dungs­wer­kes Big­ge gehö­ren Aus­bil­dun­gen im Bereich Forst- und Land­wirt­schaft, Gar­ten­bau und Floristik.
  • Für den Aus­bil­dungs­be­ginn im Som­mer 2022 wer­den noch eini­ge Nach­wuchs­kräf­te im Bereich Forst­wirt­schaft gesucht. Inter­es­sier­te Bewer­ber mel­den sich bei ent­spre­chen­der Eig­nung direkt bei der regio­na­len  Agen­tur für Arbeit. Denn die­se bewil­ligt den För­der­sta­tus der BBW-Azu­bis und ist in den meis­ten Fäl­len auch Kostenträger.
  • Alter­na­tiv steht das BBW-Team jeder­zeit zur Ver­fü­gung. Ansprech­part­ner : Hein­rich Paas, Tel. 02962–800417 oder per Email an h.​paas@​josefsheim.​de.
  • Dass BBW Big­ge arbei­tet wäh­rend der Aus­bil­dung eng mit der Land­wirt­schafts­kam­mer oder der Indus­trie- und Han­dels­kam­mer (IHK) zusammen.
  • Umfas­sen­de Online-Infor­ma­ti­on zur Aus­bil­dung bei För­der­be­darf : www​.bbbw​-big​ge​.de.
  • Im Hein­rich-Som­mer-Berufs­kol­leg der Josefs­heim gGmbH erfolgt die schu­li­sche Aus­bil­dung in fast allen dua­len Aus­bil­dungs­be­ru­fen. Zusätz­lich gibt es beglei­ten­de Hil­fen wie Stütz- und Förderunterricht.
  • Video-Film zur Koope­ra­ti­on : https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​R​S​G​k​g​D​y​7​Giw
Hintergrund: Josefsheim gGmbH
Sowohl das Berufsbildungswerk Bigge, das Heinrich-Sommer-Berufskolleg, die Werkstätten für behinderte Menschen in Bigge und Lipperode, die ambulanten und besonderen Wohnangebote an drei Standorten im Hochsauerlandkreis und Kreis Soest, die Heilpädagogische Kindertagesstätte Sonnenschein sowie der Franziskushof als Ausbildungs- und Werkstattbetrieb gehören zum Gesamtunternehmen Josefsheim gGmbH, den führenden Inklusions-Dienstleister in Südwestfalen für Menschen mit Körper-, Lern-, Sinnes-, psychischen, geistigen und Mehrfachbehinderungen sowie für  Menschen, die kurzfristig oder dauerhaft einen besonderen Unterstützungsbedarf haben. An den Unternehmens-Standorten in Olsberg-Bigge, Lippstadt-Lipperode und Sundern werden mehr als 800 Menschen jeden Alters gefördert, ihre Chancen und Möglichkeiten zur Teilhabe und Inklusion in der Mitte der Gesellschaft zu verwirklichen. Im Mittelpunkt steht hierbei immer der einzelne Mensch mit seinen individuellen Vorstellungen und Zielen, sowohl für die Beschäftigten, Mitarbeitenden, Bewohner:innen als auch den Mitwirkungsgremien der verschiedenen Unternehmensbereiche sowie den beiden Fördervereinen in Lipperode und Bigge.

Video­credits : ©Josefs­heim

Quel­le : Josefs­heim gGmbH

Print Friendly, PDF & Email