Europäisches Parlament für Energieboykott gegenüber Russland

Peter Liese : Das Massaker von Bucha und die anderen Gräueltaten müssen Konsequenzen haben

win­ter­berg-total­lo­kal : Hochsauerlandkreis/​EP : Der Krieg schä­digt die Wirt­schaft, es geht aber vor allen Din­gen um unse­re Wer­te und um Menschenleben.

Das Euro­päi­sche Par­la­ment hat am Don­ners­tag mit sehr gro­ßer Mehr­heit einen Ener­gie­boy­kott gegen­über Russ­land gefor­dert. Der Boy­kott soll nicht nur Koh­le, Öl und nuklea­ren Brenn­stof­fe umfas­sen, son­dern auch Gas. Dazu der erklär­te der süd­west­fä­li­sche CDU-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te und umwelt­po­li­ti­scher Spre­cher der größ­ten Frak­ti­on im Euro­päi­schen Par­la­ment (EVP-Christ­de­mo­kra­ten) Dr. Peter Lie­se. „Das Mas­sa­ker von Bucha und die ande­ren Gräu­el­ta­ten von Putins Armee dür­fen nicht ohne Kon­se­quen­zen blei­ben. Wir müs­sen Putin und sei­ne Olig­ar­chen dort tref­fen, wo es sie am meis­ten schmerzt. Das ist nun mal der Energiebereich.

Die rus­si­sche Wirt­schaft lebt prak­tisch nur von Ener­gie­ex­por­ten. Koh­le, Öl und nuklea­res Brenn­ma­te­ri­al sind im Gegen­satz zu Gas, rela­tiv leicht zu erset­zen, aber auch dies ist nicht ohne Her­aus­for­de­run­gen. Der Boy­kott von Gas wäre für die Men­schen und die Wirt­schaft in der Euro­päi­schen Uni­on beson­ders hart, aber auch der Krieg scha­det natür­lich der Wirt­schaft und vor allen Din­gen geht es um die Men­schen in der Ukrai­ne und die Mil­lio­nen von Flücht­lin­gen, die vor dem Nichts stehen.

Putin greift in der Ukrai­ne auch unse­re Grund­wer­te an und des­we­gen müs­sen wir alles tun, um die­sen Krieg so schnell wie mög­lich zu been­den. Schon im Jahr 2020 war das Geld, das wir nach Russ­land für Ener­gie über­wie­sen haben mehr als der gesam­te rus­si­sche Mili­täre­tat. Im Jahr 2021 war es dann fast dop­pelt so viel. Durch die Explo­si­on der Ener­gie­prei­se haben wir in den letz­ten Wochen teil­wei­se bis zu einer Mil­li­ar­de Euro am Tag in Putins Kriegs­kas­se gespült. Dies muss schnellst­mög­lich aufhören.

Energieimporte in die EU
Ener­gie­im­por­te in die EU und Mili­tär­aus­ga­ben Russ­lands. Die­ter Berger

„Wir müs­sen so schnell wie mög­lich alle Alter­na­ti­ven nut­zen. Das bedeu­tet, dass wir erneu­er­ba­re Ener­gien so schnell wie mög­lich aus­bau­en müs­sen und durch Ener­gie­ef­fi­zi­enz der Ener­gie­ver­brauch sen­ken müs­sen. Auch soll­te jeder ein­zel­ne, der das noch nicht getan hat sich noch­mal inten­siv prü­fen, wo er selbst Ener­gie ein­spa­ren kann, z.B. in dem man die Hei­zung run­ter dreht oder die öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel statt dem eige­nen Auto nutzt, wann immer das mög­lich ist. Kurz­fris­tig brau­chen wir aber auch Fle­xi­bi­li­tät beim Ein­satz hei­mi­scher Koh­le und ich bin davon über­zeugt, dass die Kern­kraft­wer­ke min­des­tens für den nächs­ten Win­ter und wahr­schein­lich auch im Win­ter 23/24 wei­ter­lau­fen müssen.“

Quel­le : Dr. Peter Lie­se, MdEP

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