Strom im März 2022 – Hoffnung Windkraft

Mehr Strom­en­er­gie aus Braun­koh­le als von den Windkraftanlagen

 

bri­lon-total­lo­kal : Politiker*innen, Par­tei­en, Jugend­be­we­gun­gen, Wissenschafter*innen, Ver­bän­de, Insti­tu­te, Gewerk­schaf­ten – die Mehr­zahl die­ser Men­schen und Grup­pen set­zen ihre Hoff­nung auf die Wind­ener­gie und auf die Pho­to­vol­ta­ik mit dem Ziel den Kli­ma­wan­del zu stop­pen und die Abhän­gig­keit vom Erd­gas zu vermindern.

Bei­spie­le :

  1. Der DGB schreibt : „Deutsch­land will aus der Koh­le und Kern­ener­gie aus­stei­gen. Als Ersatz dafür und für die E‑Mobilität müs­sen Solar- und Wind­ener­gie inten­siv aus­ge­baut wer­den. Ener­gie­ver­sor­gungs­si­cher­heit ist ein wesent­li­cher Teil der öffent­li­chen Daseinsvorsorge“.

 

  1. DIW Der gesam­te deut­sche Ener­gie­be­darf lie­ße sich inner­halb der nächs­ten zehn bis 15 Jah­re aus­schließ­lich mit erneu­er­ba­ren Ener­gien decken. Das ist die zen­tra­le Erkennt­nis einer aktu­el­len Stu­die des Deut­schen Insti­tuts für Wirt­schafts­for­schung (DIW Ber­lin), für die die Energieökonom*Innen Clau­dia Kem­fert, Chris­ti­an von Hirsch­hau­sen, Mario Kend­zi­or­ski und Leo­nard Göke Sze­na­ri­en einer Voll­ver­sor­gung durch Pho­to­vol­ta­ik, Wind­kraft und ande­re Erneu­er­ba­re berech­net haben

 

  1. Prof. Dr. Clau­dia Kemp­fert im Deutsch­land­funk : „Ein Tem­po­li­mit ist über­fäl­lig“ Die Ener­gie­ver­sor­gung erle­be der­zeit eine kom­plet­te Zei­ten­wen­de, sag­te Clau­dia Kem­fert, Ener­gie­ex­per­tin des Deut­schen Insti­tuts für Wirt­schafts­for­schung (DIW), im Dlf. Man müs­se schnell weg­kom­men von fos­si­len Ener­gien und Impor­ten aus Russ­land. Gelin­gen kön­ne das nur durch den Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien und durch Ener­gie­ein­spa­run­gen. 

Aber : Mit dem im März 2022 erziel­ten Durch­schnitts­wert der Wind­ener­gie von nur 10,8 GW ist kei­ne siche­re Strom­ver­sor­gung mög­lich. Die benö­tig­te mitt­le­re Ver­brauchs­last betrug 56,9 GW.  Wind­ener­gie ist geprägt durch eine unsi­che­re Ein­spei­sung und damit deut­lich kom­pli­zier­ter zu inte­grie­ren als fos­si­le Brenn­stof­fe.  Ent­schei­dend ist die mit­tel­fris­ti­ge Unzu­ver­läs­sig­keit der alter­na­ti­ven Ener­gien durch die Wet­ter­la­gen und auch durch die stünd­li­chen Tages­schwan­kun­gen wie aktu­ell im März 2022. Selbst bei einer Ver­dopp­lung der Leis­tung der EE-Anla­gen ist mit den März­zah­len Voll­ver­sor­gung mit EE nicht möglich.

Die star­ken Schwan­kun­gen der Tages­mit­tel­wer­te der Wind­leis­tung von 1,9 GW (Giga­watt) bis zu 31 GW müs­sen durch kon­ven­tio­nel­le Kraft­wer­ke aus­ge­gli­chen wer­den. An 5 Tagen erziel­te die Wind­leis­tung aber auch hohe Wer­te von mehr als 30 % ihrer instal­lier­ten Leis­tung. Nur etwa an die­sen Tagen kann Strom von Nord nach Süd flie­ßen. Hin­zu kommt noch die unter­schied­li­che mitt­le­re Tages­ein­spei­sung der Solar­ener­gie von 2,70 GW bis 9,7 GW. Im Solar­ma­xi­mum um 12 Uhr wur­den sogar 32 GW eingespeist.

Am 15.3.(wenig Wind)  muss­te über vie­le Stun­den, um 17 Uhr sogar über 10 GW (Stun­den­mit­tel­wert) Strom­leis­tung impor­tiert wer­den. Am 30. März fehl­ten mit­tags 5 GW an Eigen­leis­tung, das ent­spricht ca. 5 Groß­kraft­wer­ken. Die ers­ten neun Tage am Monats­an­fang waren extrem wind­still mit nur 6,9 GW von der instal­lier­ten 64 GW Wind­strom­leis­tung, das sind nur 11 %. Anders dar­ge­stellt ent­spre­chen die­se 11 % nur 964 Jah­res­voll­ast­stun­den von den 8760 mög­li­chen Stun­den. Um die Koh­le und Uran (evtl. auch Erd­gas)  über so einen lan­gen Zeit­raum zu ver­drän­gen, wer­den somit gro­ße Men­gen an Was­ser­stoff­ener­gie o.a. benö­tigt Die­se Men­ge zu erzeu­gen ist im Moment noch nicht vorstellbar.

Ermög­lich durch die vie­len Son­nen­stun­den erziel­ten die Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen Rekord­wer­te. Noch nie wur­de so viel elek­tri­sche Son­nen­en­er­gie im März erzeugt ! Auf dem Kah­len Asten wur­den 249 Stun­den Son­nen­schein von DWD auf­ge­schrie­ben. Nie­der­schlag fiel mit nur 17 mm extrem wenig.

 

März-Fazit 2022 :

Gro­ße Unter­schie­de Febru­ar zu März 2022

Pho­to­vol­ta­ik  3,3 / 7,4 GW, Wind­strom 30,7 / 10,8 GW (1 Giga­watt = 1 Mio. kW)

Mehr Strom aus Braun­koh­le (12,5 GW) als aus Wind­kraft (10,8 GW), mehr Strom aus Stein­koh­le (9,7 GW) als aus der Son­ne (7,4 GW),

hin­zu 4 GW aus Uran, 6,7 GW aus Gas und die Erneu­er­ba­re Ener­gien mit 4,4 GW aus Bio­mas­se, 1,1 GW aus Was­ser­kraft und Ver­schie­de­ne ver­voll­stän­di­gen die Erzeugerleistungen.

 

Zah­len ohne Gewähr

Quel­le : Daten SMARD /  Bild : Wind­kraft­an­la­gen im NW von Bri­lon   1.4.2022 Die­ter Frigger

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