Verkehrspolitik ist ein wesentlicher Teil von Standortpolitik

A45 – Gemeinsame Erklärung von fünf DGB-Regionen aus drei Bundesländern

win­ter­berg-total­lo­kal : Hoch­sauer­land­kreis : Vor Kur­zem hat­ten die DGB-Anrai­ner­re­gio­nen an der Sau­er­land­li­nie bereits mit einem mar­kan­ten Trans­pa­rent über der A45 auf ihre Initia­ti­ve auf­merk­sam gemacht. Unter der Über­schrift „A45 – Stütz­pfei­ler für unse­ren star­ken Wirt­schafts­raum und für siche­re Arbeits­plät­ze hat­ten die Gewerk­schafts­ver­tre­ter auf den ekla­tan­ten Inves­ti­ti­ons­stau in der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur hin­ge­wie­sen und eine gemein­sa­me Erklä­rung angekündigt.

Nun­mehr liegt das umfang­rei­che Papier mit drei­zehn Unter­schrif­ten vor. Initi­iert vom Geschäfts­füh­rer der DGB-Regi­on Süd­west­fa­len und Vor­sit­zen­den des DGB-Kreis­ver­ban­des Sie­gen-Witt­gen­stein, Ingo Degen­hardt haben die Geschäfts­füh­rer von fünf DGB-Regio­nen und elf Vor­sit­zen­de der DGB-Kreis- und Stadt­ver­bän­de aus Hes­sen, Rhein­land-Pfalz und Nord­rhein-West­fa­len ihre Unter­schrift unter die Erklä­rung gesetzt. Die­se wur­de auch bereits an die Mit­glie­der des Ver­kehrs­aus­schus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges und die regio­na­len Mit­glie­der des Deut­schen Bun­des­ta­ges und des Land­ta­ges verschickt.

„Durch die Sper­rung der Rah­me­de­tal­brü­cke steht die Sau­er­land­li­nie als wich­ti­ge Nord-Süd-Ver­bin­dung im Auto­bahn­netz nicht mehr durch­gän­gig zur Ver­fü­gung. Eine wich­ti­ge regio­na­le Wirt­schafts- und Lebens­ader ist auf Jah­re hin­ge­se­hen durch­trennt. Betrof­fen sind neben den Unter­neh­men vor Ort Zulie­fe­rer und Logis­ti­ker, auch die vie­len Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer, die als Pend­le­rin­nen und Pend­ler unter­wegs sind und jetzt noch mehr Fahr­zei­ten ein­pla­nen müs­sen, sowie Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner, sie alle sind schon jetzt über das Limit hin­aus belas­tet und die Belas­tung wird in den nächs­ten Jah­ren stei­gen. Aber nicht nur wir in Süd­west­fa­len sind von die­sem kata­stro­pha­len Umstand betrof­fen, die Sper­rung hat zudem enor­me Aus­wir­kun­gen auf angren­zen­de Regio­nen sowie auf gro­ße Tei­le unse­rer Volks­wirt­schaft“, erklärt Ingo Degen­hardt. Dar­über hin­aus weist der DGB auf die hohe Dich­te an Welt­markt­füh­rern und die soge­nann­ten Hid­den Cham­pi­ons hin. Ihre Dich­te, bezo­gen auf NRW, ist in Süd­west­fa­len am höchs­ten. Von den 690 in NRW behei­ma­te­ten Unter­neh­men sind 161 in Süd­west­fa­len ansäs­sig. Aber nicht nur die­se Unter­neh­men mit ihren Tau­sen­den von Arbeits­plät­zen hat der Gewerk­schaf­ter im Blick. Ihm sind alle Bran­chen und Beschäf­tig­ten­grup­pen wich­tig, das schließt auch den Frei­zeit- und Tou­ris­mus­be­reich mit ein. Degen­hardt : „Ver­kehrs­po­li­tik ist ein wesent­li­cher Teil von Standortpolitik.“

In der Erklä­rung heißt es dazu : „Schie­nen­we­ge, Brü­cken, Auto­bah­nen und Stra­ßen erfül­len kei­nen Selbst­zweck, sie müs­sen funk­ti­ons­tüch­tig und all­tags­taug­lich sein, sie sind Grund- und Stütz­pfei­ler u. a. für die Wirt­schaft und für Arbeits- und Aus­bil­dungs­plät­ze. Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer sind die Pro­du­zen­ten der Waren und sie sind zugleich Kon­su­men­ten. Für sie muss die Daseins­vor­sor­ge gesi­chert sein. Auch Inves­ti­tio­nen in die Stra­ßen­ver­kehrs­in­fra­struk­tur gehö­ren dazu, zum einen zum Errei­chen von Arbeits- und Aus­bil­dungs­stel­len, zur Ver­sor­gung mit den Gütern des täg­li­chen Bedarfs, sowie eine schnel­le medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung in Not­fäl­len und vie­les dar­über hinaus.“

In sei­nem Papier weist der DGB auf die Bedeu­tung von Infra­struk­tur, wie sie auch im Koali­ti­ons­ver­trag der Bun­des­re­gie­rung fest­ge­hal­ten ist, hin und bekräf­tigt sei­ne For­de­rung nach einer son­der­ge­setz­li­chen Rege­lung für die A45, um Pla­nungs­ver­fah­ren zu ver­kür­zen und zu ver­ein­fa­chen. Degen­hardt sagt dazu : „Aus unse­rer Sicht ist dies mit­tels einer „Legal­pla­nung“ für bedeut­sa­me Infra­struk­tur­maß­nah­men zu errei­chen, wie im Koali­ti­ons­ver­trag der Regie­rungs­par­tei­en auf Bun­des­ebe­ne beschrie­ben. Der Neu­bau der Rah­me­de­tal­brü­cke auf der so wich­ti­gen Nord-Süd-Ver­bin­dung im Stra­ßen­netz kann hier bun­des­weit als Blau­pau­se die­nen. Zur Beschleu­ni­gung von Geneh­mi­gungs- und Pla­nungs­pro­zes­sen müs­sen zudem die ent­spre­chen­den Stel­len aus­ge­baut und Per­so­nal­res­sour­cen ange­passt werden.“

Bild : Tho­mas Range

Quel­le : Ingo Degen­hardt – DGB-Regi­on Südwestfalen

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