Demokratie wählen am 15. Mai 2022

Demokratie lebt von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger

win­ter­berg-total­lo­kal : Soest/​NRW : Alle fünf Jah­re wäh­len die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in Nord­rhein-West­fa­len einen neu­en Land­tag. Sie ent­schei­den, wel­che Abge­ord­ne­ten und Frak­tio­nen im Lan­des­par­la­ment ver­tre­ten sind. Und damit bestim­men sie über die poli­ti­sche Aus­rich­tung des Lan­des. Am 15. Mai 2022 ist es wie­der soweit. „Gera­de auf Lan­des­ebe­ne gibt es für die Poli­tik kon­kre­te Hand­lungs­mög­lich­kei­ten auf dem Weg zu einer tat­säch­li­chen Gleich­stel­lung der Geschlech­ter und zu einer sozia­len und wirt­schaft­li­chen Gerech­tig­keit“, stellt Bir­git Rei­che, Lei­ten­de Pfar­re­rin der Evan­ge­li­schen Frau­en­hil­fe in West­fa­len, fest. Ange­li­ka Wald­heu­er, Vor­sit­zen­de des Frau­en­ver­ban­des fügt hin­zu : „Die Berei­che Öffent­li­cher Raum und Stadt­ent­wick­lung, Kin­der­be­treu­ung und Bil­dung, Beratungs‑, Unter­stüt­zungs- und Qua­li­fi­zie­rungs­an­ge­bo­te, Kul­tur, Infra­struk­tur und Woh­nen sind durch die Ein­fluss­nah­me des Land­ta­ges deut­lich geprägt und haben Aus­wir­kun­gen – ins­be­son­de­re auf das Leben von Frau­en.“ So sei­en die Schaf­fung von Schutz­plät­zen für von häus­li­cher Gewalt betrof­fe­ne Frau­en oder dau­er­haft aus­rei­chen­de Bera­tungs- und Hilfs­an­ge­bo­te für von Gewalt betrof­fe­ne Mäd­chen und Frau­en eben­falls Auf­ga­ben des Lan­des NRW im Zusam­men­wir­ken mit den Kommunen.

Wäh­len gehen

Demo­kra­tie lebt von der Betei­li­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Eine nied­ri­ge Wahl­be­tei­li­gung begüns­tigt den Ein­zug extre­mer Par­tei­en in den Land­tag und beför­dert die Spal­tung der Gesell­schaft. Die Evan­ge­li­sche Frau­en­hil­fe in West­fa­len e.V. hat daher einen Wahl­auf­ruf für die Land­tags­wahl am 15. Mai her­aus­ge­ge­ben. Sie ruft dar­in Bür­ge­rin­nen und Bür­ger NRWs auf, wäh­len zu gehen und mit ihrer Stim­me die­je­ni­gen Par­tei­en und Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten im Land NRW zu stär­ken, die für die Men­schen­rech­te und die frei­heit­li­che demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung ein­tre­ten. Mit dem Gang ins Wahl­lo­kal oder mit der Brief­wahl zei­gen alle ihre Bereit­schaft, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men. Alle Mit­glie­der der Evan­ge­li­schen Frau­en­hil­fe in West­fa­len sind eben­falls auf­ge­ru­fen, sich an den Wah­len zu betei­li­gen sowie ihre Fami­li­en und ihre Nach­bar­schaft zu moti­vie­ren, ihr Wahl­recht aus­zu­üben. Der Frau­en­ver­band bit­tet alle Wahl­be­rech­tig­ten, Par­tei­en zu wäh­len, die für Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit und Viel­falt, für Respekt, Tole­ranz und Mit­mensch­lich­keit und für eine demo­kra­ti­sche Gesell­schaft ein­tre­ten, in der alle ohne Angst leben können.

Stär­kung von Demo­kra­tie, Men­schen­rech­te und Vielfalt

Zu einer lan­ge unter­schätz­ten, fun­da­men­ta­len Gefahr für die rechts­staat­li­che Demo­kra­tie und Gesell­schaft sind nach Auf­fas­sung des Frau­en­ver­ban­des Ras­sis­mus, Hass­kri­mi­na­li­tät, Rechts­extre­mis­mus, Homo- und Trans­se­xu­el­len­feind­lich­keit, Anti­se­mi­tis­mus, Anti­fe­mi­nis­mus und Dis­kri­mi­nie­rung von Men­schen gewor­den. „Wir sind davon über­zeugt, dass rechts­extre­me und rechts­po­pu­lis­ti­sche Par­tei­en für Christ*innen nicht wähl­bar sind“, stellt die Lei­ten­de Pfar­re­rin klar und führt aus : „Grup­pen­be­zo­ge­ne Men­schen­feind­lich­keit wie Rechts­extre­mis­mus, Ras­sis­mus, Anti­se­mi­tis­mus, Frem­den­feind­lich­keit oder Anti­fe­mi­nis­mus sind mit dem christ­li­chen Glau­ben nicht vereinbar.“

Die Covid-19-Pan­de­mie und deren Bekämp­fung haben Fol­gen für alle Men­schen. „Doch die Situa­ti­on ohne­hin schon benach­tei­lig­ter oder beson­ders ver­letz­li­cher Men­schen hat sich zusätz­lich ver­schärft“, so Rei­che. Feh­len­der Zugang zu Bil­dung für Kin­der aus Fami­li­en in pre­kä­ren Lebens­si­tua­tio­nen, häus­li­che Gewalt, erhöh­te Infek­ti­ons­ge­fahr in beeng­ten Unter­künf­ten für Geflüch­te­te oder die gefähr­de­te phy­si­sche und psy­chi­sche Gesund­heit vor allem älte­rer und behin­der­ter Men­schen in Fol­ge der Kon­takt­be­schrän­kun­gen sei­en nur eini­ge Aspek­te der men­schen­recht­lich höchst pro­ble­ma­ti­schen Fol­gen der Pandemie.

„Die durch die Pan­de­mie aus­ge­lös­ten viel­fäl­ti­gen Kri­sen – im Gesund­heits­sys­tem, auf dem Arbeits­markt, in der Wirt­schaft, bei der Bil­dung und Digi­ta­li­sie­rung – betref­fen Frau­en in beson­de­rem Maße“, erklärt Wald­heu­er. Sei es die unglei­che Ver­tei­lung von Sor­ge­ar­beit, die man­geln­de Wert­schät­zung sys­tem­re­le­van­ter Beru­fe, die unglei­che Ver­tei­lung von Finanz­mit­teln zwi­schen Frau­en und Män­nern, die man­geln­de Reprä­sen­tanz von Frau­en in Ent­schei­dungs­gre­mi­en oder das The­ma häus­li­che Gewalt – alle Schief­la­gen in Sachen Gleich­stel­lung, die es schon vor Coro­na gab, wer­den aktu­ell durch die Kri­se verstärkt.

Der gesam­te Wahl­auf­ruf ist zu lesen unter www​.frau​en​hil​fe​-west​fa​len​.de

Fotocredits:Image by moha­med Hassan from Pix­a­bay

Quel­le : Evan­ge­li­sche Frau­en­hil­fe in West­fa­len e.V.

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