IHK-Woche des Tourismus NRW

Lösungsvorschläge für die Personalnot im Gastgewerbe

win­ter­berg-total­lo­kal : IHK : Lösungs­an­sät­ze für die Per­so­nal­not im Gast­ge­wer­be haben am 8. Febru­ar unter dem Mot­to „Wie kommt der Tel­ler auf den Tisch?“ die süd­west­fä­li­schen IHKs in Arns­berg, Hagen und Sie­gen aufgezeigt.

„Sicher­lich war die Per­so­nal­not auch schon vor Coro­na vor­han­den. Aber die Pan­de­mie tut ihr Übri­ges : Vie­le Betrie­be bekla­gen, dass ihnen Mit­ar­bei­ter wäh­rend der Shut­downs in ande­re Bran­chen abge­wor­ben wur­den und nun nicht zurück­keh­ren“, beschreibt Ralf Stof­fels, Prä­si­dent von IHK NRW und von der SIHK zu Hagen, die ange­spann­te Lage. „Es soll aber heu­te nicht um das Kla­gen gehen, son­dern wir möch­ten uns gemein­sam nach Lösun­gen umschauen.“

Eine davon liegt in der Mög­lich­keit, Fach­kräf­te aus dem Aus­land zu rekru­tie­ren. Dazu refe­rier­ten Alex­an­dra Köb­ler und Katha­ri­na Urban­c­zyk vom Insti­tut der deut­schen Wirt­schaft e.V.: „Die Aus­lands­re­kru­tie­rung ist eine zukunfts­ori­en­tier­te Opti­on – auch in der Tou­ris­mus­bran­che. Hier führt lang­fris­tig kein Weg an inter­na­tio­na­len Fach­kräf­ten vor­bei“, sind sich die Refe­ren­tin­nen sicher. In ihrem Vor­trag zeig­ten sie anschau­lich auf, wel­che Optio­nen und Anlauf­stel­len es gibt, wie man als Arbeit­ge­ber vor­ge­hen kann und wel­che auf­ent­halts­recht­li­chen Bestim­mun­gen zum Tra­gen kommen.

Ansät­ze aus der „Cham­pi­ons League“ in Bezug auf das Arbeit­ge­ber­image sicht­bar zu machen und ins­be­son­de­re den inha­ber­ge­führ­ten Fami­li­en­be­trie­ben Impul­se zu geben, sich als attrak­ti­ver Arbeit­ge­ber zu prä­sen­tie­ren, war Ziel des Vor­trags von Chris­ti­an Düb­ner. Der Tou­ris­mus­re­fe­rent bei der IHK Koblenz trans­por­tiert sol­che Impul­se bei­spiels­wei­se durch die IHK-Pro­jek­te „working fami­ly“ und HOGAN­EXT : „Vie­le Gas­tro­no­men und Hote­liers haben bereits vor vie­len Jah­ren neue und krea­ti­ve Ansät­ze der Mit­ar­bei­ter­ak­qui­se imple­men­tiert, von denen sie heu­te pro­fi­tie­ren. Im heu­ti­gen Bewer­ber­markt kön­nen die­se Betrie­be mit zeit­ge­mä­ßen Arbeits­zeit­mo­del­len, moder­nen Lodges als Per­so­nal­woh­nun­gen, außer­ge­wöhn­li­chen Bene­fits oder drei Bio-Mahl­zei­ten am Tag – auch an frei­en Tagen – punkten.“

„Die oft­mals enge, per­sön­li­che Bin­dung in vie­len Betrie­ben in Süd­west­fa­len erweist sich in der Kri­se als beson­de­rer Vor­zug, um Mit­ar­bei­ter zu hal­ten“, so Lars Mar­tin, der stell­ver­tre­ten­de Haupt­ge­schäfts­füh­rer des DEHO­GA West­fa­len. „Betrie­be, die ihren Mit­ar­bei­tern die ange­mes­se­ne Wert­schät­zung ent­ge­gen­ge­bracht haben, hat­ten in der Pan­de­mie bes­se­re Karten.“

Ste­phan Brit­ten, Tou­ris­mus­re­fe­rent der IHK Arns­berg, ergänzt, dass der Per­so­nal­man­gel in der Bran­che natür­lich auch für die beruf­li­che Aus­bil­dung jun­ger Men­schen gilt : „Ins­be­son­de­re das Gast­ge­wer­be hat aktu­ell die größ­ten Schwie­rig­kei­ten, Aus­bil­dungs­plät­ze zu beset­zen. Es lohnt sich daher für Hote­liers und Gas­tro­no­men, attrak­ti­ve Arbeit­ge­ber zu sein und in ihre Arbeit­ge­ber­mar­ke zu inves­tie­ren.“ Unter­neh­men aus dem Gast­ge­wer­be müs­sen aber auch Ideen für neue Kon­zep­te ent­wi­ckeln, um mit ins­ge­samt weni­ger Per­so­nal aus­zu­kom­men. Wie dies gelin­gen kann und tech­ni­sche „Hel­fer“ den Arbeits­all­tag erleich­tern kön­nen, beschrieb der Geschäfts­füh­rer der Huma­ni­zing Tech­no­lo­gies GmbH in ein­drucks­vol­ler Wei­se : „Ser­vice­ro­bo­ter schlie­ßen eine zuneh­men­de Per­so­nal­lü­cke und erhei­tern den Betriebs­ab­lauf“, so Tim Schuster.

Für Ralf Stof­fels ist klar, dass die Bran­che ins­be­son­de­re wäh­rend der Pan­de­mie viel geop­fert hat und Unter­stüt­zung wich­tig ist : „Die­se muss dar­in bestehen, sich von den star­ken Ein­schrän­kun­gen wie der 2‑G-Plus-Rege­lung zu ver­ab­schie­den. Da abseh­bar hin­ter der Omi­kron­wand spä­tes­tens im März auch wie­der die Son­ne schei­nen wird, brau­chen wir nun Rege­lun­gen, die den Unter­neh­men einen Weg aus den Restrik­tio­nen auf­zei­gen. Die Über­brü­ckungs­hil­fen müs­sen auch in Hin­blick auf den Neu­start nach der Pan­de­mie fort­ge­führt werden.“

Mit der gemein­sa­men Ver­an­stal­tung der drei süd­west­fä­li­schen IHKs ist die „IHK-Woche des Tou­ris­mus NRW“ gestar­tet, eine digi­ta­le Road­show, die an vier Tagen und vier Stand­or­ten zu den unter­schied­li­chen Zukunfts­fra­gen im Tou­ris­mus durch das Land tourt. Der nächs­te Ter­min am 10. Febru­ar wid­met sich den regio­na­len Pro­duk­ten als Erfolgs­fak­tor für nach­hal­ti­gen Tou­ris­mus im Rheinland.

Wei­te­re Infos und Ter­mi­ne unter www​.ihk​-arns​berg​.de/​t​o​u​r​i​s​m​u​s​w​o​che

Quel­le : Indus­trie- und Han­dels­kam­mer Arns­berg, Hellweg-Sauerland

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