Schön : Wir brauchen europäische Standards für digitale Märkte

Ampel-Regierung muss sich beim Digital Services Act (DSA) für konsistente Regelungen einsetzen

win­ter­berg-total­lo­kal : Berlin/​HSK : Der Geset­zes­vor­schlag zum “Digi­tal Ser­vices Act” (DSA), dem Gesetz über digi­ta­le Diens­te, wur­de im EU-Par­la­ment ein Jahr lang kon­tro­vers dis­ku­tiert. Heu­te soll das EU-Par­la­ment über Ände­rungs­an­trä­ge abstim­men und den Weg frei machen für den Tri­log. Dazu erklärt Nadi­ne Schön, Stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der CDU/C­SU-Bun­des­tags­frak­ti­on :

“Inter­net­nut­ze­rin­nen und ‑nut­zer müs­sen zuver­läs­sig vor ille­ga­len Inhal­ten wie Hass­re­de, Betrug oder gefähr­li­chen Pro­duk­ten im Netz geschützt wer­den. Dafür for­dern wir einen euro­pä­isch ein­heit­li­chen Rechts­rah­men. Des­halb ist die für heu­te geplan­te Abstim­mung zum Digi­tal Ser­vices Act ein gro­ßer Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung ! Denn was wir brau­chen, ist ein euro­pa­wei­tes Rege­lungs­re­gime mit kla­ren Zustän­dig­kei­ten und ein­heit­li­chen Stan­dards. Nur so kön­nen wir den Umgang mit ille­ga­len Inhal­ten und Pflich­ten von Anbie­tern sowie die Auf­sichts- und Durch­set­zungs­ver­fah­ren trans­pa­rent und effek­tiv ordnen.

Im Digi­tal Ser­vices Act steckt viel Grund­sätz­li­ches, etwa wer in wel­cher Form für wel­chen Inhalt und mit wel­chen Kon­se­quen­zen ver­ant­wort­lich ist und wie dies alles mit der Daten­schutz­grund­ver­ord­nung zusam­men­passt. Die Anfor­de­run­gen an die gro­ßen Play­er sol­len dadurch deut­lich ver­schärft wer­den, bei­spiels­wei­se ist eine Aus­wei­tung auf Mes­sen­ger wie Tele­gram eben­so geplant wie Ein­schrän­kun­gen für per­so­na­li­sier­te Werbung.

Wir for­dern, dass die Erfah­run­gen, die wir mit dem Netz­werk­durch­set­zungs­ge­setz gesam­melt haben, auch auf euro­päi­scher Ebe­ne bes­ser ein­ge­bracht wer­den, wie zum Bei­spiel zu Lösch­fris­ten und zur regu­lier­ten Co-Regu­lie­rung. Es geht hier um prak­ti­ka­ble Lösun­gen und Geschwin­dig­keit. Wir bewe­gen wir uns in einem sehr sen­si­blen Span­nungs­feld zwi­schen Mei­nungs­frei­heit und Kampf gegen Des­in­for­ma­ti­on und Hass – das muss gut abge­wo­gen wer­den. Zudem muss wei­ter­hin dar­auf geach­tet wer­den, die Wett­be­werbs­chan­cen unse­rer klei­nen Unter­neh­men nicht zu beschränken.

Fatal ist, dass die neue Bun­des­re­gie­rung die Ver­ant­wor­tung für digi­ta­le The­men wei­ter zer­split­tert hat. Ich habe erheb­li­che Zwei­fel dar­an, dass die Ampel-Regie­rung hier kon­sis­tent agie­ren wird. Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz muss mit Blick auf den DSA sowie auf die wei­te­ren auf EU-Ebe­ne anste­hen­den Geset­zes­pa­ke­te für digi­ta­le Märk­te ver­nünf­tig steu­ern. Über ent­schei­den­de Detail­fra­gen wird im Tri­log noch ver­han­delt werden.”

Hin­ter­grund : Die CDU/C­SU-Frak­ti­on reprä­sen­tiert im Par­la­ment die Volks­par­tei­en der Mit­te und fühlt sich Frei­heit, Zusam­men­halt und Eigen­ver­ant­wor­tung ver­pflich­tet. Auf der Grund­la­ge des christ­li­chen Men­schen­bil­des setzt sich die Uni­ons­frak­ti­on für einen star­ken frei­heit­lich-demo­kra­ti­schen Rechts­staat, die sozia­le und öko­lo­gi­sche Markt­wirt­schaft, die Ein­bin­dung in die west­li­che Wer­te­ge­mein­schaft sowie für die Eini­gung Euro­pas ein. Vor­sit­zen­der der CDU/C­SU-Frak­ti­on im Deut­schen Bun­des­tag ist Ralph Brinkhaus.

Foto­credits : Tobi­as Koch

Quel­le : CDU/CSU Bundestagsfraktion

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